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24.08.2018 | (rsn) - Lange musste Emanuel Buchmann auf seine erste große Landesrundfahrt als Kapitän warten. Bei der 73. Vuelta a España ist es nun soweit. Der 25-jährige Ravensburger führt die achtköpfige Equipe der Bora-hansgrohe Mannschaft auf der iberischen Halbinsel an. Dabei will sich der Deutsche Meister von 2015 unter den Top Ten der Gesamtwertung platzieren. Vor dem Auftakt in Málaga hat radsport-news.com den jungen Deutschen zum Gespräch gebeten.
radsport-news.com: Herr Buchmann, die fünfte GrandTour Ihrer Karriere nehmen Sie als Kapitän in Angriff. Diese Rolle hatten Sie noch nie. Sind Sie nervöser als sonst, wie groß ist der Druck, ein Ergebnis liefern zu müssen?
Emanuel Buchmann: Ich denke, die größten Erwartungen hat man als Sportler meist an sich selbst. Druck mache ich mir, wenn dann selber. Aber im Augenblick bin ich noch recht entspannt.
Sie haben in dieser Saison fünf Rundfahrten bestritten und keine schlechter als auf Rang zehn beendet. Wie weit soll es denn bei der Vuelta a Espana hinauf gehen?
Buchmann: Das Ziel sind die Top Ten. Alles was besser ist, nehme ich natürlich sehr gerne.
Im vierten Jahr als Profi warten Sie noch auf den ersten Sieg auf internationalem Parkett. Wäre Ihnen ein Etappensieg in Spanien wichtiger als etwa ein zehnter Platz im Schlussklassement?
Buchmann: Ich bin ein Rundfahrer, daher liegt mir schon die Gesamtwertung am Herzen, dafür bin ich hier. Natürlich würde ich mich auch über einen Etappensieg freuen.
Sie haben auch in dieser Saison wieder mit zahlreichen Spitzenergebnissen überzeugt. Was fehlt Ihnen noch zum Siegfahrer?
Buchmann: Ich bin sicher nicht der spritzigste Fahrer im Feld, aber auch bei der Dauphine habe ich diesem Jahr schon einiges an den Bergankünften versucht und war ein paarmal nah dran. Auch für mich wird die Zeit für den großen Sieg kommen, die Deutsche Meisterschaft habe ich mir ja auch schon einmal geholt.
Warum haben Ihr Team und Sie die Vuelta für dieses Jahr ausgewählt? Die Tour de France etwa bot ja ebenfalls für Kletterspezialisten wie Sie einer sind geeignetes Terrain und sogar nur ein Einzelzeitfahren?
Buchmann: Ich hätte bei der Tour nicht Kapitän sein können, außerdem war die Etappe im Norden Frankreichs auf dem Papier nichts für mich. Beim Giro ist das Wetter immer so eine Sache. In Spanien ist die Strecke extrem anspruchsvoll und das Wetter normalerweise gut. Daher fiel die Entscheidung auf die Vuelta.
Mit welchem Plan gehen Sie die Spanien-Rundfahrt an?
Buchmann: Ach, ich nehme das von Tag zu Tag. Man muss aber immer konzentriert sein, denn es sind schon zu Beginn wichtige Etappen.
Mit Rafal Majka und Davide Formolo hat das Team Ihnen zwei erstklassige Bergfahrer zur Seite gestellt. Wie wird die Zusammenarbeit mit den beiden laufen?
Buchmann: Beide sollen auch auf Etappensiege fahren, aber wenn ich einmal Hilfe brauchen sollte, ist es gut starke Kletterer dabei zu haben. Rafal hat außerdem auch viel Erfahrung und war bei der Vuelta schon einmal auf dem Podium, auch von dieser Erfahrung kann ich vielleicht profitieren, wenn es mal brenzlig wird.
Insgesamt neun Bergankünfte warten bei der Vuelta auf die Fahrer. Kommt Ihnen das entgegen oder wäre Ihnen ein etwas ausgewogener oder sogar „leichterer“ Parcours lieber?
Buchmann: Die Berge sind schon gut für mich, das ist mein Terrain.
Die Königsetappe am vorletzten Tag führt über 4.000 Höhenmeter, weist aber gerade mal 105 Kilometer auf. Bereitet Ihnen eine solche Etappe Sorgen? Was halten Sie grundsätzlich von solchen extrem kurzen und schweren Etappen?
Buchmann: Bei der Dauphine hatten wir eine ähnliche Etappe, die lief sehr gut. In der letzten Woche kommt es ohnehin nur mehr darauf an, wer noch die nötigen Reserven hat.
Aktuell läuft die Deutschland Tour, auf die Sie wegen der Vuelta verzichten müssen. Bedauern Sie das sehr?
Buchmann: Es wäre schon sehr schön gewesen in Deutschland dabei zu sein, aber die Strecke wäre auch zu leicht für mich gewesen. Die Vuelta ist mein großes Ziel, darauf freue ich mich nun.
Was wäre für Sie eine erfolgreiche Vuelta?
Buchmann: Wenn ich ohne Probleme wie Stürze durchkomme, dann hoffe ich auf die Top Ten. Damit wäre mein Ziel erreicht.
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