"Nicht denken – einfach fahren"

Demol: Cancellara als Vorbild für Degenkolb

Foto zu dem Text "Demol: Cancellara als Vorbild für Degenkolb"
John Degenkolb (Trek-Segafredo) | Foto: Cor Vos

30.03.2017  |  (rsn) - Die Lücke, die Fabian Cancellara mit seinem Abschied nach der vergangenen Saison beim Team Trek-Segafredo hinterließ, war zweifelslos groß. Der Schweizer war jahrelang Erfolgsgarant bei den Frühjahrsklassikern und bescherte seinem Team in sechs Jahren nicht weniger jeweils zwei Siege beim E3-Harelbeke und der Flandern-Rundfahrt sowie einen Sieg bei Paris-Roubaix. Große Fußstapfen, für die das Team zu Saisonbeginn John Degenkolb verpflichtete.

Allerdings lassen die Ergebnisse im Jahr eins nach Cancellara bei den Klassikern noch auf sich warten. Zumindest Sportdirektor Dirk Demol bezeichnete die bisherigen Resultate seiner Mannschaft gegenüber cyclingnews.com als "nicht gut genug". Als bislang beste Platzierung steht ein zweiter Platz durch Jasper Stuyven bei Kuurne-Brussel-Kuurne, Degenkolbs Auslese besteht bisher aus einem siebten Platz bei Mailand-Sanremo und einem fünften Rang bei Gent-Wevelgem. Die entscheidenden Postabgänge verpasste der ehemalige Sieger von Paris-Roubaix jedoch jedes Mal.

"Ich hatte auf etwas Besseres gehofft, um ehrlich zu sein. Ich unterstütze meine Jungs zu hundert Prozent, aber wir haben nicht die Resultate, die wir hätten haben können", lautete Demols enttäuschende Zwischenbilanz vor der Flandern-Rundfahrt. "Wir waren an einigen entscheidenden Stellen nicht aggressiv genug. Wir hätten da sein können, waren es aber nicht, weil wir vielleicht die eine Sekunde zu lange zögerten oder dachten, es sei zu früh".

Auch Degenkolb blieb bei der Analyse seines Sportlichen Leiters nicht verschont. Zwar gehörte der Neuzugang bei Gent-Wevelgem nach dem Kemmelberg zur 14 Fahrer umfassenden Spitzengruppe, verpasste im Anschluss aber die entscheidende Selektion, aus der Greg Van Avermaet (BMC) das Rennen gewann.

"Ich möchte Degenkolb nicht kritisieren, weil er bei Mailand-Sanremo seine Klasse bewiesen hat", begann Demol, "aber in gewissen Situationen, wie nach dem Kemmelberg, als die entscheidende Gruppe ging, da darf er nicht warten".

Ein Punkt, bei dem er Cancellara ins Spiel bringt. Demol zeigte sich überzeugt davon, dass der Schweizer in diesen Momenten nicht gezögert hätte. "Das war seine Stärken. Er konnte solche Situationen antizipieren. Das vermisse ich ein wenig. Diese Aggressivität im richtigen Augenblick. Nicht denken – einfach fahren", so der Belgier, der 1988 ebenfalls bei Paris-Roubaix gewann.

Für die kommenden beiden Monumente in Flandern und bei Paris-Roubaix ist Degenkolb dennoch der unbestrittene Kapitän im Team, mit Stuyven als Co-Leader sowie Edward Theuns und Fabio Felline als weitere wichtige Protagonisten, wie Demol verriet.

"Degenkolb ist ein Fahrer, mit dem ich gerne zusammenarbeite, weil er weiß, was er will. Er bereitet sich hervorragend auf diese Rennen vor", schlug Demol am Ende doch noch versöhnliche Töne an. "Natürlich ist er auch enttäuscht – er will schließlich gewinnen. Aber das ist ein gutes Zeichen, um es das nächste Mal besser zu machen", so Demol.

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.04.2017Naesen vor Paris-Roubaix optimistisch: "Siegen? Wieso nicht?"

(rsn) - Nach dem Sturz am Oude Kwaremont sprachen am Sonntag alle über Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Olympiasieger Greg Van Avermaet (BMC). Dabei ging völlig unter, dass auch Oliver N

04.04.2017Albasini hängt die Konkurrenten mit großem Gang ab

(rsn) - Michael Albasini (Orica-Scott) ist ein Mann für wichtige Rennen. Das bewies der 36 Jahre alte Schweizer auch am Dienstag wieder, als er die 2. Etappe der 57. Baskenland-Rundfahrt für sich en

04.04.2017Gilbert mit kurzer Rennpause, Vanmarckes Roubaix-Start gefährdet

(rsn) - Nach seinem Sieg bei der Flandern-Rundfahrt wird Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) eine kurze Rennpause einlegen und sich auf die Ardennenklassiker vorbereiten. Damit wird der Belgische Me

03.04.2017Flandern: Jacke eines Zuschauers löste Sagan-Sturz aus

(rsn) - Auch mehr als 24 Stunden nach dem Ende der 101. Flandern-Rundfahrt gibt es noch reichlich Diskussionsstoff. Im Laufe des Tages ist im Internet ein neues Video aufgetaucht, das den Auslöser de

03.04.2017Die 101. Flandern-Rundfahrt in acht Szenen

(rsn) - Die gestrige 101. Flandern-Rundfahrt bot wieder alles, was einen großen Klassiker ausmacht - Attacken, Hektik, Stürze, Defekte und am Ende ein Super-Solo: Im Eurosport-Video wrd das flämisc

03.04.2017Arndt: "Agressiver und aufmerksamer um jede Position fighten"

(rsn) - Trotz seiner erst 25 Jahre ist Nikias Arndt in Sachen Flandern-Rundfahrt schon fast ein alter Hase. Auf bereits fünf Starts kommt der Sunweb-Profi mittlerweile beim flämischen Frühjahrsklas

03.04.2017Gilbert: "Viele dachten, ich sei verrückt - ich auch"

(rsn) - Philippe Gilberts letzter Start bei der Flandern-Rundfahrt erfolgte 2012. Damals beendete der Belgier das Rennen auf Rang 75, Sieger war Tom Boonen, der seinen dritten - und damit letzten - Tr

03.04.2017Sagan nach “Ronde“-Sturz: “Es war mein Fehler“

(rsn) - Als Titelverteidiger und großer Favorit neben Greg Van Avermaet (BMC) ist Peter Sagan (Bora-hansgrohe) bei der Flandern-Rundfahrt angetreten, doch nach fast sechseinhalb Stunden Fahrzeit kam

03.04.2017Übermütiger Politt vor der "Muur" zurückgepfiffen

(rsn) - Im vergangenen Jahr sorgte Nils Politt als Debütant bei der Flandern-Rundfahrt für Furore. Der junge Hürther mischte damals in der Ausreißergruppe des Tages mit und beendete die "Ronde“

02.04.2017Degenkolb: "Das habe ich nicht erwartet"

(rsn) - Am Ende der 1000 Meter langen Zielgerade in Oudenaarde sprintete John Degenkolb (Trek-Segafredo), als ginge es um Platz 1. Der Oberurseler wurde Dritter - in der zweiten Gruppe nach Philippe G

02.04.2017Video: Boonens Defekt-Pech am Taaienberg

(rsn) - Ausgerechnet am Taaienberg musste Tom Boonen (Quick-Step Floors) am Sonntag alle Hoffnungen auf einen vierten Triumph bei der "Ronde" begraben. In dem berühmten Anstieg, in dem der Belgier in

02.04.2017Greipel: "Ich will nicht immer auf die Sprints warten"

(rsn) - Wie in den letzten beiden Jahren zeigte der Deutsche Meister André Greipel bei der Flandern-Rundfahrt, dass er nicht nur in Massensprints präsent sein kann. Der 34-jährige Hürther attacki

Weitere Radsportnachrichten

12.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

12.08.2025Uijtdebroeks will es langsam angehen lassen und “lernen zu gewinnen“

(rsn) – Cian Uijtdebroeks hat sich bei der Tour de l`Ain zurückgemeldet. Mit seinem Erfolg bei der schweren Rundfahrt durch Frankreich, die ihm seine ersten beiden Profisiege bescherte, hat sich de

12.08.2025Pedersen krönt sich zum König von Bornholm

(rsn) – Das Resultat kommt nicht unbedingt überraschend, der Etappenverlauf schon eher. Mads Pedersen (Lidl – Trek) ist mit einem Sieg in die Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) gestartet. Dabei pokerte

12.08.2025Consonni gewinnt Auftakt der Polen-Rundfahrt

(rsn) – Chiara Consonni (Canyon – Sram – zondacrypto) hat den Auftakt der Polen-Rundfahrt der Frauen (2.1) gewonnen. Rund um Zamosc nahe der Grenze zur Ukraine gewann die Italienerin den Massens

12.08.2025Kitzki zieht die Handbremse: Wenn die Angst mitfährt

(rsn) – Mit nur 21 Jahren hat Louis Kitzki seine Karriere beendet. Am Montag verkündete das deutsche Nachwuchstalent in den Sozialen Medien seinen Rücktritt – und ließ dabei tief blicken. "Ohne

12.08.2025Vermaerke wechselt als Allround-Helfer zu UAE

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.08.2025Hamburger Cyclassics im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Die Cyclassics in Hamburg sind seit Jahren fester Bestandteil des WorldTour-Rennkalenders. Das meistens Ende August ausgetragene Rennen kommt den Sprintern entgegen, auch wenn im Finale mehrm

12.08.2025Fürsprecher Hushovd: Trondheim für Start der Tour de France 2030 im Gespräch

(rsn) – So langsam kommen sie alle aus der Deckung. Nachdem sich Dresden und Mitteldeutschland als Kandidat für den Grand Départ 2030 zuletzt nochmal etwas lauter ins Spiel gebracht haben, wird nu

11.08.2025McNulty widmet Sieg in Polen verletztem Teammitglied

(rsn) – Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG) feierte mit dem Gesamtsieg bei der Tour de Pologne (2. UWT) seinen ersten Rundfahrten-Sieg bei einem WorldTour-Rennen. Im Augenblick des Triumphs

11.08.2025Tour de Romandie Féminin im Rückblick: Die ersten drei Jahre

(ran) - Während die Tour de Romandie der Männer seit Jahren fester Bestandteil des Kalenders ist, existiert die Tour de Romandie Féminin erst seit 2022. Radsport-news.com blickt auf die ersten Aus

11.08.2025“Zeit für etwas Neues“ – Evenepoel über Red-Bull-Wechsel

(rsn) – Remco Evenepoel hat sich bislang noch nicht ausführlich zu seinem Wechsel von Soudal – Quick-Step zu Red Bull-Bora-hansgrohe geäußert. Der Doppel-Olympiasieger ging nach Abschluss des

11.08.2025Gianetti: “Pogacar zu sein ist schön, aber nicht einfach“

(rsn) – Mauro Gianetti, der Teamchef von UAE – Emirates – XRG hat sich zum kommenden Rennkalender und zum Vuelta-Verzicht von Tadej Pogacar geäußert. Am Ende der Tour de Pologne sagte er gege

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Maurice (2.2, 000)
  • Tour of Szeklerland (2.2, ROU)
  • PostNord Tour of Denmark (2.Pro, DEN)