--> -->
27.03.2017 | (rsn) - Einen begehrten Pflasterstein als Trophäe kann Jasper Stuyven bereits sein Eigen nennen. Er hat Paris-Roubaix gewonnen, als Junior im Jahr 2010. Und nicht irgendwie, sondern im Trikot des Junioren-Weltmeisters. Tage, an denen sich ein Nachwuchssportler wie ein Großer fühlen darf – und die prägend für die weitere Karriere sind. Stuyven hat diesen Tag und dieses Rennen seitdem nie wieder vergessen.
"Das Rennen fand unmittelbar vor den Profis statt. Es waren unglaublich viele Leute an der Strecke und im Velodrom von Roubaix als Weltmeister zu gewinnen, ist immer noch einer der Höhepunkte meiner Karriere“, erinnert sich der heute 24-Jährige gegenüber radsport-news.com. Es war der Beginn seiner Leidenschaft für das Rennen und für den Wunsch, als Profi diesen Sieg zu wiederholen.
Dass Stuyven das Potenzial dazu hat, ist in der Szene unbestritten. Nicht zuletzt nach seinem Coup im vergangenen Jahr bei Kuurne-Brussel-Kuurne, wo er als Solist seinen ersten Klassiker gewann. "Der Sieg war ein großer Schritt vorwärts für mich und hat mir viel Motivation gegeben, noch mehr zu investieren, um noch weiter voranzukommen“, so Stuyven.
Das gewisse Etwas mehr investieren
Der Belgier gilt als ehrgeizig und zielstrebig, der weiß, was er kann und will. Das wissen auch die Verantwortlichen bei Trek-Segafredo. "Das Talent ist da und die Richtung stimmt", äußert sich sein Sportlicher-Leiter Dirk Demol lobend. Er verweist dabei auf den Winter vor zwei Jahren, als Stuyven mehrere Wochen auf eigene Faust in Spanien trainierte, obwohl dort kein Trainingslager stattfand. "Nur so funktioniert es. Sie haben das Talent, aber sie müssen das gewisse Etwas mehr investieren und eine Menge opfern, um den Erfolg zu haben“, so Demol.
Aufgewachsen in Flandern und damit ohnehin dem Radsport verfallen, brachte sein Vater ihn mit dem Sport in Berührung, indem er mit Jasper die großen damaligen Events im Fernsehen verfolgte. "Danach wollte ich selber mit einem Rad auf die Straße“, erzählt Stuyven, dessen Familie eine kleine Schokoladen-Manufaktur in Belgien besitzt.
Neben frühen ersten Erfolgen im Junioren-Bereich wie dem Weltmeistertitel formten vor allem die Jahre im vielgepriesenen amerikanischen Nachwuchsteam von Axel Merckx seinen Weg in den Profibereich. Trek erkannte schließlich sein Talent und verpflichtete ihn zur Saison 2014.
Cancellara? "Ich bin Jasper“
Als Nachfolger von Fabian Cancellara will sich Stuyven allerdings nicht im Team verstanden wissen. "Ich bin Jasper“, sagt er darauf angesprochen und macht deutlich: "Ich konzentriere mich auf mich selber. Vielleicht schaffe ich nur ein Drittel seiner Erfolge, vielleicht genauso viele oder sogar mehr, aber das beschäftigt mich nicht. Ich arbeite an meinen eigenen Träumen und Zielen.“
Allerdings sind die Parallelen zwischen dem Schweizer und Stuyven unverkennbar. Beide sind tempofest, besitzen Führungsqualitäten, eine ähnliche Statur, teilen die Ambitionen für die Frühjahrsklassiker – und, für Demol noch entscheidender, beide lieben diese Rennen. "Das ist das wichtigste“, unterstreicht er.
Für Stuyven bezieht sich diese Liebe vor allem auf Roubaix. Im Team sieht man ihn aber breiter aufgestellt. "Da kann man viel erwarten. Im Prinzip kann er alles gewinnen. Er kann kleine wie große Sprints gewinnen und hat dazu auch noch die nötige Power“, glaubt Kim Andersen, ein weiter Sportlicher-Leiter im Team.
Neue Konkurrenz durch Degenkolb
Mit John Degenkolb hat er jedoch zur neuen Saison Konkurrenz im eigenen Team bekommen. Der Deutsche kommt mit der Empfehlung von Siegen bei Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix – Erfolge, die Stuyven (noch) nicht vorweisen kann. Statt die Kapitänsrolle von Fabian Cancellara zu erben, rutscht er als Plan B wieder ins zweite Glied. Heißt: Edelhelfer mit zahlreichen Vorzügen. Seinen Weg wird er über kurz oder lang dennoch machen – davon sind die meisten überzeugt. Auch Stuyven.
"Das Gefühl, wenn du als Sieger die Ziellinie überquerst, ist unbeschreiblich. Darum fährst du Rennen. Dieses Gefühl ist unvergleichlich und nicht zu schlagen“, bringt er seine Faszination für den Radsport auf den Punkt. Eines Tages will er dieses Gefühl in Roubaix wieder genießen – und seinen zweiten Pflasterstein entgegen nehmen.
25.03.2017Edward Theuns: Aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht(rsn) - Ganz der Alte ist er noch nicht wieder. Nach einem schweren Sturz während der vergangenen Tour de France wird Edward Theuns noch immer von Rückenschmerzen geplagt. Eine Windböe erfasste ih
23.03.2017Tiesj Benoot: Riesentalent mit nur einer Schwäche(rsn) - Als Tiesj Benoot das erste Mal bei der Flandern-Rundfahrt vor Ort ist, wird er Zeuge von etwas Großem: Tom Boonen, die große Hoffnung der Flamen, erfüllt endlich die Sehnsucht seiner Landsl
23.03.2017Yves Lampaert: “Die Zukunft ist jetzt“(rsn) - Er ist ein Spätzünder – zumindest auf dem Rad. Denn die Jugend von Yves Lampaert gehört dem Judo-Sport. Er schafft es bis zum schwarzen Gürtel und einem belgischen Juniorenmeistertitel,
22.03.2017Nils Politt: Faible für das “Drücker-Ding“ Roubaix(rsn) - Nach den Klassikern ist vor den Klassikern. Das gilt auch für das Team Katusha-Alpecin. Zeit für das Management, sich zusammenzusetzen, das Geschehene zu analysieren und das Kommende zu plan
02.12.2025Trinca Colonel bleibt bei Liv - AlUla – Jayco (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
02.12.2025“Kaum Luft zum Ausruhen“: Eschborn-Frankfurt verschärft Profil (rsn) – Ein neuer Anstieg, der gleich drei Mal bewältigt werden muss, und eine stark veränderte Taunus-Passage sollen den Profis das Leben bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) noch schwerer machen. Das
02.12.2025Tausch von Giro und Vuelta? RCS Sport lehnt Pogacars Idee ab (rsn) – Giro-Veranstalter RCS Sport hält nichts von Tadej Pogacars jüngstem Vorschlag, die Termine von Italien- und Spanien-Rundfahrt zu tauschen. “Der Giro hat seinen traditionellen Termin, und
02.12.2025Kehren Strade und Sanremo in van Aerts Programm zurück? (rsn) – Erstmals seit mehreren Jahren könnten die italienischen Klassiker Strade Bianche und Mailand-Sanremo wieder in Wout van Aerts Frühjahrsprogramm auftauchen. Der spektakuläre Rennen über d
02.12.2025Ganna bringt die Olympische Fackel nach Italien (rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) wird zu den Fackelträgern der Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina gehören. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister wird gemeinsam mit der Tennissp
02.12.2025Extrem gut entwickelt und die Nische im Team gefunden (rsn) – Wenige Monate vor seinem Profidebüt bei Bora – hansgrohe bestritt Ben Zwiehoff im Juli 2020 bei der polnischen Rundfahrt Dookola Mazowsza (2.2) sein erstes UCI-Rennen auf der Straße. F
02.12.2025Simon Yates würde gern Giro-Titelverteidigung in Angriff nehmen (rsn) – Zwar steht auch bei Visma – Lease a Bike die Rollenverteilung für die drei großen Rundfahrten des kommenden Jahres noch nicht fest. Nach der Streckenpräsentation des Giro d’Italia 202
02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
02.12.2025Nach Kniebeschwerden “wieder die alte Ricarda werden“ (rsn) – Schon zum zweiten Mal in Folge spielt im Jahresrückblick von Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM – zondacrypto) ihr Knie eine unerfreuliche Rolle. Dabei war sie 2023 im Alter von gerade
01.12.2025Alle Etappen im Detail: Die Strecke des Giro d´Italia 2026 (rsn) – Der 109. Giro d´Italia (2.UWT) wird im Mai 2026 über 21 Etappen und 3.459 Kilometer mit 49.150 Höhenmetern führen. Vom Grande Partenza in Bulgarien führen die ersten drei Teilstücke du
01.12.2025Finestre und Nevegal-Bergzeitfahren sollen Frauen-Giro 2026 entscheiden (rsn) – Der 37. Giro d´Italia Women (2.WWT) wird über neun Etappen mit 1.153,7 Kilometer sowie 12.500 Höhenmetern führen und als Highlight den Colle delle Finestre bereithalten. Die Italien-Rund