Niederländerin gewinnt dritten Superprestige-Lauf

Brand dreht in Niel den Spieß gegen van der Heijden um

Von Jens Claussen

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Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) hat die Superprestige in Niel gewonnen. | Foto: Cor Vos

11.11.2025  |  (rsn) – Nur drei Tage nach dem verpassten Europameistertitel hat Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) bei der Superprestige in Niel Revanche genommen. Ähnlich wie die Europameisterin Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) am vergangenen Samstag feierte die 36-jährige Niederländerin einen Start-Ziel-Sieg, der auf den acht zu absolvierenden Runden nie wirklich in Gefahr geriet.

Für Brand war es der insgesamt vierte Sieg Erfolg beim Jaarmarktcross, einem der traditionsreichsten Querfeldein-Rennen in Belgien, das seit 1963 ohne Unterbrechung ausgetragen wird.

Mit deutlichen 46 Sekunden Rückstand folgte die geschlagene van der Heijden auf Platz zwei. Komplettiert wurde das niederländische Podium von Aniek van Alphen (Seven), die schon über eine Minute Rückstand auf die Siegerin aufwies und wie bei den Europameisterschaften in Middelkerke Dritte wurde. Die Französin Helen Clauzel überquerte als Vierte die Ziellinie, Fünfte wurde die Belgierin Julie Brouwers (Charles Liégeois), die den Sprint vor Clauzels Landsfrau Amandine Fouquenet (Arkéa – B&B Hotels) gewann.

“Aniek hat einen Fehler gemacht, also dachte ich: Ich versuche es gleich. Dadurch war ich in einer Position, in der ich einfach weiterfahren musste. Inge hat wirklich Druck gemacht, aber ich konnte spüren, wo ich besser war als sie“, sagte Brand im Ziel zu Het Nieuwsblad nach ihrem Sieg, den die mit einem blutenden Knie einfuhr. “Ich bin schon früh etwas ausgerutscht und dachte, sie (van der Heijden) würde sofort wieder aufschließen. Na ja, zum Glück gibt es das nicht auf Video“, fügte sie lachend an.

Wie schon in den vergangenen Wochen fehlten auch in Niel einige der ganz großen Namen. Titelverteidigerin Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) und Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) fehlten verletzungs- bzw. krankheitsbedingt – wann Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) und Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) ihre jeweilige Cross-Kampagne starten, ist bis dato noch unbekannt. Deutschsprachige Fahrerinnen waren in Niel nicht am Start.

Nach dem dritten Lauf der Serie führt Brand nun gemeinsam mit der heute fehlenden Italienerin Sara Casasola (Crelan – Corendon) punktgleich die Superprestige-Gesamtwertung an. Der vierte Lauf der Serie findet am 15. November in Merksplas statt.

So lief die Superprestige der Frauen in Niel

Bei idealen Bedingungen mit Temperaturen um die 13 Grad gingen 27 Fahrerinnen in Niel auf Strecke, die einen Mix aus einer Sandpassage sowie steilen Anstiegen und Abfahrten parat hielt. Nicht dabei war Casasola, die sich krankheitsbedingt kurzfristig gegen einen Start entschieden hatte.

Sofort machten die Medaillengewinnerinnen der Cross-EM Tempo und konnten sich schon nach wenigen hundert Metern vom Rest des Feldes absetzten. Als van Alphen im ersten Anstieg ein Fahrfehler unterlief, gingen Brand und van der Heijden nur noch als Duo in Runde zwei. Sekunde um Sekunde setzte sich Brand daraufhin von ihrer Begleiterin ab, konnte die aber zunächst nicht entscheidend loswerden. Van Alphen, technisch versierter als die beiden Konkurrentinnen vor ihr, versuchte währenddessen den Anschluss zur Spitze mit aller Macht wiederherzustellen.

Nach der Rennhälfte zeichnete sich ab, dass die Europameisterin gegen die Weltmeisterin von 2021 chancenlos sein würde. Brand spulte in bekannter Turbo-Diesel-Manier die verbleibenden Runden ab und baute ihren Vorsprung immer weiter aus. Ohne technischen Fehler zog sie ihre Kreise, wobei auch hinter ihr das Rennen um die weiteren Podiumsplätze bereits nach sechs Runden gelaufen zu sein schien. Auf Position drei war da immer noch van Alphen, die aber mit einem zwischenzeitlichen Rückstand von 55 Sekunden ihre Chancen auf den ersten Saisonsieg längst verspielt hatte und auch nicht mehr an van der Heijden herankam.

So rollte Brand nach 52:07 Minuten Renndauer ungefährdet über den Zielstrich und konnte ihren fünften Saisonsieg bejubeln, wogegen sich van der Heijden diesmal mit Rang zwei begnügen musste.

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