Lippert muss erneut passen

Potpourri an Favoritinnen beim EM-Straßenrennen der Frauen

Von Jens Claussen

Foto zu dem Text "Potpourri an Favoritinnen beim EM-Straßenrennen der Frauen "
Wird ihren Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen - Lorena Wiebes (Bildmitte) | Foto: Cor Vos

03.10.2025  |  (rsn) – Mit einer ähnlichen Überraschungssiegerin wie beim WM-Straßenrennen von Ruanda, als die Kanadierin Magdeleine Vallieres sensationell Gold holte, darf man wohl beim morgigen Elite-Rennen der Frauen über 116 Kilometer anlässlich der Straßen-Europameisterschaften in der Ardèche nicht rechnen. Zu dominant sind die Teams der Favoritinnen aufgestellt, als dass sich erneut ein No-Name in die Siegerliste eintragen könnte.

Allen voran sind die Niederländerinnen zu nennen, die mit Ausnahme der Italienerin Marta Bastianelli im Jahr 2018 bei den letzten neun Austragungen der Europäischen Titelkämpfen immer ganz oben auf dem Treppchen standen. Und so soll es nach Meinung von Bonds-Coach Laurens ten Dam wiederum sein. “Ich habe ihnen gesagt: 'Ihr nehmt ein verdammtes Trikot mit aus Frankreich'", so der Ex-Profi gegenüber wielerflits.nl. "Aber so einfach ist es nicht. Die Zeiten haben sich im Radsport geändert. Das hat mir auch Anna van der Breggen erzählt", fügte er mit Blick auf seine Spitzenfahrerin an, die nach dreijähriger Abstinenz in dieser Saison wieder ins Peloton zurückgekehrt war.

"Trotzdem werden alle auf uns schauen, vor allem jetzt, wo Pauline Ferrand-Prévot und Kim Le Court nicht da sind. Das habe ich ihnen alles erzählt“, so ten Dam weiter. Ob Demi Vollering, Mischa Bredewold oder aber van der Breggen - die Liste derer, die den Titel von Wiebes aus dem Vorjahr verteidigen können, ist lang bei Oranje.

Die größte Konkurrenz dürfte für die erfolgsverwöhnten Niederländerinnen aus dem Lager der Französinnen, Italienerinnen und Spanierinnen kommen. Besonders die Equipe Tricolore schwimmt nach dem Gewinn des Titels in der Mixed-Relay auf der Erfolgswelle und hat mit Juliette Labous, Cédrine Kebaol, Evita Muzic und der französischen Meisterin Marie Le Net gleich mehrere Trumpfkarten in der Hand.

Aus den italienischen Reihen wird aber besonders Elisa Longo Borghini etwas dagegen haben. Seit dem Gewinn des Giro d’Italia Mitte Juli hat die 33-Jährige erst fünf Renntage in den Beinen und wird darauf brennen, nach Platz 15 in Kigali und einem vorzeitigen Ausstieg bei der Tour die Saison mit einem Titelgewinn zu beenden. Unterstützung bei diesem Vorhaben erhält sie von Silvia Persico, Soraya Paladin, Erica Magnaldi und Eleonora Gasparrini. Der wellige Kurs mit 1.570 Höhenmetern sollte Longo Borghini liegen.

Das Profil des Straßenrennens der Frauen Elite bei der EM 2025 | Foto: Veranstalter

Nächster Move der Norwegerinnen?

Zum erweiterten Favoritinnenkreis müssen zudem nach ihrem Tour-Etappensieg und Bronze beim schweren WM-Rennen die Spanierin Mavi Garcia, die Tour-Dritte Kasia Niewiadoma aus Polen und die Schweizerin Elise Chabbey gezählt werden, die bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt das Bergtrikot erobern konnte. Außerdem ist die norwegische Mannschaft zu beachten. Gerade die Zeitfahr-Zweite Mie Björndal Ottestad hat im Kampf gegen die Uhr bewiesen, mit welch hervorragender Form sie zu diesen Europameisterschaften angereist sind.

Auch wenn Liane Lippert aufgrund einer noch nicht ganz auskurierten Magen-Darm-Erkrankung das Rennen auslassen muss, darf sich German Cycling mit Antonia Niedermaier, Franziska Koch und Ricarda Bauernfeind berechtigte Hoffnungen auf Edelmetall machen. Koch zeigt sich schon über den gesamten Saisonverlauf in konstant guter Form und Niedermaier hat mit einem starken sechsten Platz im WM-Straßenrennen bewiesen, dass mit ihr gerechnet werden muss.

Mit Außenseiterchancen gehen noch die Österreicherinnen Christina Schweinberger und Carina Schrempf sowie die junge Polin Dominika Wlodarczyk an den Start, die in diesem Jahr völlig überraschend den vierten Platz im Gesamtklassement der Tour de France Femmes belegt hatte.

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