Bringt letzte Bergetappe die Entscheidung?

Heißer Kampf ums Tour-Podium: Onley will Lipowitz angreifen!

Von Joachim Logisch aus La Plagne

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Florian Lipowitz (Red Bull - Bora - hansgrohe) liegt im Gesamtklassement der Tour nur 22 Sekunden vor Oscar Onley (Picnic - PostNL) | Foto: Cor Vos

25.07.2025  |  (rsn) - Da Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) auf dem Weg zum Col de la Loze mutig angriff, alles riskierte und dafür bezahlte, ist der Kampf um Platz drei auf dem Schlusspodium und dem Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers der Tour de France noch mal richtig spannend geworden.

Nur 22 Sekunden trennen den 24-jährigen Deutschen vom zwei Jahre jüngeren Herausforderer Oscar Onley (Picnic – PostNL), dessen Team nun die große Offensive zur Bergankunft in La Plagne auf 2025 Metern Höhe ankündigte.

“Wir machen den Plan für die heutige Etappe und dann probieren wir es. Wir werden es versuchen. Red Bull hat ein starkes Team und sie haben in diesem Rennen viele gute Dinge gemacht – aber wir auch. Wir sind die Underdogs, von uns erwartet niemand was. Wir haben viele Leute hier überrascht und vielleicht haben wir noch einige Überraschungen parat“, gab sich Picnic-Sportdirektor Matt Winston vor der Etappe gegenüber RSN kämpferisch.

Der Brite zeigte sich von seinem Topfahrer absolut überzeugt: "Oscar hat Leaderfähigkeiten bei dieser Tour gezeigt. Er ist ein ruhiger Bursche und immer fokussiert. Oscar ist nicht sprunghaft und macht nicht viel Aufhebens um seine Position. Er ist immer fokussiert. Das ist eine ziemlich gute Herangehensweise für so einen jungen Burschen von 22 Jahren“, sagte Winston über den Schotten, der nach dem gestrigen Tag die Tür zum großen Erfolg noch mal geöffnet bekam, nachdem er am Col de la Madeleine bereits abgehängt worden war.

Onley zeigt sich angriffslustig

Auch Onley zeigte sich angriffslustig: “Liopiwtz und ich sind etwa auf einem Niveau, heute kann viel passieren, ich freue mich drauf. Wenn ich mich gut fühle, dann attackiere ich. Aber ich muss meine Anstrengungen dosieren. Ich bin diese Straßen noch nie gefahren, aber Romain Bardet (ehemaliger Teamkollege) hat mir viele gute Infos gegeben. Für die dritte Woche fühle ich mich gut", sagte er  zu Eurosport in Albertville.

Bis auf den gestrigen Schlussanstieg hatte Lipowitz an de langen Anstiegen die besseren Beine. Die Frage ist, ob dass nach den Anstrengungen von der Königsetappe auch noch so sein wird. Immerhin war der Gesamtdritte viele Kilometer allein unterwegs, während Onley dahinter besser geschützt war.

“Wir haben 22 Sekunden Vorsprung auf Onley, der ist unser Hauptkonkurrent und um den werden wir uns heute kümmern“, kündigte Red-Bull-Sportdirektor Rolf Aldag gegenüber der ARD an. "Heute wird es super, super intensiv, da wird nicht lange gefackelt und durch die Höhenmeter wird es auch sehr schwer“, meinte Aldag, der sich eine Konstellation wie am Mont Ventoux erhofft, als seine beiden Kaüitäne Onley erfolgreich in die Zange nahmen.

"Es könnte passieren, dass wir Onley unter Druck setzen, da gibt es mehrere Varianten, am Ventoux hat das super funktioniert. So gut, dass Onley gesagt hat, er kauft nie wieder Red Bull, weil er so viel Druck erfahren hat. Eine ähnliche Situation heute wäre optimal", sagte Aldag.

Für seine vergebliche Attacke vor dem Col de la Loze wollte der Ex-Profi seinen Schützling nicht kritiseren. "Er fährt halt gerne offensiv. Wir freuen uns immer, wenn einer so aktiv und offensiv fährt, aber dann dürfen wir es auch nicht verurteilen, wenn es mal nicht so hinhaut. Es war eine Riesenaktion von ihm, er hat Mut bewiesen“, verteidigte er den Tour-Debütanten, der dann aber durch eine konzertierte Aktion von Picnic und UAE acht Kilometer vor dem Ziel noch gestellt wurde. "Sicher war PostNL als Mannschaft sehr stark. Sie haben dann auch noch Visma und UAE zurückgebracht, das war für uns ganz, ganz schlecht", sagte Aldag mit Blick auf die Situation, die Lipowitz schließlich alle Hoffnungen raubte.

Im Sog von Tadej Pogacar (UAE – Emirtaes- XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike), kam Onley wieder nach vorne und an Lipowitz vorbei. Das darf heute nicht nochmal passieren!

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