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30.04.2016 | Frage: Vor fünf Jahren haben Sie das Merkur Cycling Team gegründet - Zeit für eine Bilanz…
Markus Adam: Wir haben 2011 etwas begonnen, was nach wie vor erfolgreich ist – und was heute andere auch machen: Wir haben Professionalität in den Jedermann-Radsport gebracht. Unsere Team-Mitglieder erhalten eine perfekte Ausstattung, und eine Rundum-Betreuung. Sowohl in den Trainingslagern, als auch in den Renneinsätzen. Das war vor fünf Jahren einmalig in Deutschland. Und es war unser Erfolgsgeheimnis. Darauf sind wir durchaus stolz. Mittlerweile gibt's ja ein paar Top-Teams mehr, die das ähnlich machen.
Ihre Ziele für die Zukunft?
Wir wollen genau da weiter machen, wo wir in 2015 aufgehört haben. Unser großes Ziel ist wie jedes Jahr der Gewinn des 'German Cycling Cup', oder zumindest die Top-3. Um das zu erreichen, haben wir uns sportlich verstärkt – mit UCI-Amateur-Weltmeister Christian Müller, der unser neuer Kapitän ist, und der vergangenes Wochenende in Göttingen gleich sein erstes Rennen für uns gewonnen hat.
Wie sind Sie eigentlich selbst zum Jedermann-Radsport gekommen? Und wie kam es dann zur Gründung des Merkur Cycling Team?
Im Jahr 2008 bin ich das erste Mal mit Freunden und Geschäftspartnern bei mehreren Jedermann-Rennen im Merkur-Druck-Trikot an den Start gegangen. Die Begeisterung war groß, und der Radsport hat uns schnell in den Bann gezogen. In dieser Zeit hat die Idee von einem Renn-Team mehr und mehr Konturen angenommen, und der Entschluss stand 2010 fest, das 'Merkur Cycling Team' zu gründen – auch als Werbebotschafter für die Merkur Druck GmbH.
Wie ging's weiter?
Über ein 'Casting', das wir im September 2010 ausgeschrieben hatten, flatterten uns mehr als vierhundert Bewerbungen ins Haus. Für die erste Saison wählten wir vierzehn Fahrer aus – nicht nur nach ihrer Leistung im Radsport, sondern auch nach Kreativität, Lebenslauf und Team-Geist.
Bereits im zweiten Jahr gewannen unsere Fahrer nicht nur deutsche Meistertitel im 'German Cycling Cup'; der damalige Team-Kapitän Daniel Knyss siegte auch bei den Hamburg Cyclassics und der Tour Transalp.
Bleiben wir beim Stichwort Professionalisierung im Jedermann-Radsport. Sie sagten, Merkur Cycling war vor fünf Jahren das erste Team, das eine professionelle Steuerung des Trainings konsequent umgesetzt hat. Wie sieht das in der Praxis eigentlich aus?
Meine Überzeugung war und ist: Erfolg ist nicht planbar, aber man kann eine Menge dafür tun. Vor der Saison geht das gesamte Team zweimal, im Februar und März, für jeweils eine Woche ins Trainingslager auf Mallorca. Vor drei Jahren haben wir den Ex-Profi Enrico Poitschke engagiert, um das Team bei der Trainingssteuerung optimal zu unterstützen.
Jeder einzelne Fahrer bekommt von Poitschke und seiner Mannschaft vor der Saison einen individuellen Trainings-Plan, der auf sein Zeit-Budget und seine Ziele abgestimmt ist. Und wir haben eine Ernährungs-Expertin, die jedem Team-Mitglied konkrete Hinweise und Tips zur optimalen Nahrungsversorgung vor und während der Rennen gibt.
Wenn Sie mal vergleichen, wie die Situation im Jedermann-Radsport vor fünf Jahren war, und wie heute: Was hat sich verändert?
Mit unseren aktuell 13 Fahrern steht das Merkur Cycling Team in der deutschen Hobby-Radsport-Szene schon länger nicht mehr allein da. Bei Jedermann-Serien wie dem German Cycling Cup starten inzwischen fünf bis zehn Teams mit ähnlichen, semiprofessionellen Rahmenbedingungen: im gleichen Outfit, auf den gleichen Rädern, und als taktisch und strategisch denkende Mannschaft auf der Strecke.
Fakt ist auch, dass die Fahrer in der Gruppe immer schneller werden. Waren vor ein paar Jahren noch Durchschnittsgeschwindigkeiten von 35 km/h in der Spitzengruppe eine gute Leistung, sind heute Geschwindigkeiten von 42 km/h und mehr in Rennen keine Seltenheit.
Gibt es für Sie Grenzen der Professionalisierung, um bei diesem Schlagwort zu bleiben?
Die Grenzen sind für mich überschritten, wenn es um hohe Sieg-Prämien gehen würde. Auch das Thema Doping muss man ansprechen. Ein gedopter Team-Fahrer hätte bei uns keine Gnade zu erwarten: Er fliegt, und zwar sofort. Ich weiß, dass es vor allem in Italien in der Granfondo-Szene leider mittlerweile einige schwarze Schafe gibt. Da geht's in den Rennen allerdings mittlerweile um Prämien von oft mehreren tausend Euro. Soweit ist es bei uns gottseidank noch nicht, und ich hoffe, dass das so bleibt – sowohl was die Prämien als auch Doping betrifft.
In Italien haben die für alle offenen 'Granfondos' eine lange Tradition. So mancher hat dem German Cycling Cup eine ähnliche Entwicklung vorhergesagt: Preisgelder von bis zu 10 000 Euro, Ex-Profis, teilweise mit Doping-Vergangenheit, auf den Starter- und auch Sieger-Listen. Warum ist es in Deutschland nun nicht so gekommen? Oder steht uns das doch noch bevor?
Ich hoffe nicht. Ich glaube es aber auch nicht. Bei uns spielt in der Jedermann-Szene Geld – noch – keine große Rolle. Es gibt keine Sieg-Prämien, höchstens mal einen Einkaufsgutschein von einem Sponsor. Und wir haben keine Fernseh-Übertragungen wie in Italien, die für Top-Sponsoren interessant wären. Da wird bei großen Rennen wie etwa dem Dolomiten-Marathon landesweit von der Rai live übertragen. Das gibt's bei uns ja nicht mal mehr bei den Profi-Rennen.
Bei den italienischen Granfondos, aber auch etwa beim Gran Fondo New York oder dem Ötztaler Radmarathon, finden regelmäßig Doping-Kontrollen statt - die leider immer wieder zeigen, dass es auch in der Jedermann-Szene Betrüger gibt. Warum wird in Deutschland so wenig kontrolliert?
Ich setze mich seit Jahren für Doping-Kontrollen ein, zumindest in den großen Jedermann-Rennen, und zumindest unter den Top Ten. Letztlich scheint es eine Kostenfrage zu sein, die Veranstalter bei uns wollen da offensichtlich nicht eintreten. Mein Vorschlag: Alle Top-Teams zahlen drei- bis fünftausend Euro pro Saison in eine 'Anti-Doping-Kasse'. Damit könnte man schon einiges anfangen.
Wie ist das Verhältnis zu den anderen Top-Teams wie Bürstner-Dümo oder Strassacker?
Wir verstehen uns bestens. Auf der Strecke sind wir natürlich Rivalen, aber vorher und nachher gehen wir ganz locker miteinander um. Und es wird am Saison-Ende dann durchaus auch zusammen gefeiert. Zudem haben wir mittlerweile einen recht regen Austausch an Fahrern.
Ein Großteil Ihrer Fahrer hat eine Amateur-Lizenz, und fährt auch in Vereinen Rennen. Wie ist das Verhältnis zu den Radsport-Vereinen?
Die Vereine ignorieren uns weitgehend. Sie wissen natürlich, dass ihre Fahrer auch bzw. vor allem für uns unterwegs sind. In den Vereinen fahren unsere Team-Fahrer überwiegend zu Trainingszwecken Rennen. An einer Zusammenarbeit sind die Vereine aber offensichtlich nicht interessiert. Wir haben gelegentlich versucht, Kontakt aufzunehmen, aber es ist wenig dabei herausgekommen.
Warum sehen so viele Vereine Ihrer Meinung nach die Jedermann-Szene eher als Rivalen, denn als Chance, neue Zielgruppen für den Radsport zu erschließen?
Das verstehe ich auch nicht. In Österreich beispielsweise, wo ich immer wieder Jedermann-Rennen gefahren bin, ist man da wesentlich offener. Dort veranstalten die Rad-Vereine selbst große Freizeit-Events, mit vielen tausend Teilnehmern. Und ich höre, dass so mancher Jedermann-Fahrer dann in einen Verein geht, um dort Lizenz-Rennen zu fahren. Ich bin überzeugt, dass das bei uns auch funktionieren würde.
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