Lefevere: „Habe noch nie mit ihm gesprochen"

Geht Kittel bei Cavendish-Abschied zu Etixx-Quick Step?

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Marcel Kittel: Steht doch der Abschied von Giant-Alpecin bevor? | Foto: Cor Vos

19.09.2015  |  (rsn) - Seit Marcel Kittel keinen Platz im Tour-Kader von Giant-Alpecin bekam, wird öffentlich über seine Zukunft diskutiert. Bleibt der Top-Sprinter der Jahre 2013 und 2014 auch nach seiner verkorksten Saison 2015 bei der deutsch-niederländischen Equipe, oder sucht er sich einen neuen Weg?

Manager Jörg Werner unterstrich bereits im Juli und seitdem erneut mehrmals, dass man den Vertrag mit Giant-Alpecin bis Ende 2016 erfüllen werde. Trotzdem brodelt es in der Gerüchteküche weiter. Und nachdem Etixx-Quick-Step-Teamchef Patrick Lefevere am Donnerstag verkündete, dass Mark Cavendish und dessen Anfahrer Mark Renshaw seinen Rennstall mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit verlassen werden, kocht das Thema nun wieder hoch.

„Ich mag ihn als Sprinter sehr. Wer hätte nicht gerne einen wie Marcel, der schon acht Tour-Etappen gewonnen hat? Er ist ein gutaussehender Typ, kann sich ausdrücken, ist jung", bestätigte Lefevere radsport-news.com nun, dass Kittel für sein Team nicht uninteressant wäre. Es würde ja perfekt passen: Der Erfurter könnte Cavendishs Position als Top-Sprinter bei den Belgiern einnehmen - in einem Team, mit dem Kittels Manager Werner durch seinen zweiten Schützling Tony Martin ohnehin schon in Verbindung steht - und das auch schon an Werners drittem Weltklassemann John Degenkolb gebaggert hat.

Giant-Alpecin, das mit seinen niederländischen Wurzeln in Zukunft sicher vermehrt auf die Klassement-Ambitionen von Tom Dumoulin setzen dürfte und dafür neue Berghelfer benötigt, könnte das Geld gut gebrauchen, das man bei einem Kittel-Abschied sparen würde. Und man möchte meinen, dass bei Etixx-Quick-Step die nötigen Euros frei würden, wenn Cavendish geht.

Doch Lefevere sagt: „Ich kenne unsere Zahlen. Wenn man als Team Siege feiert, ist die andere Seite der Medaille, dass die Fahrer mehr verdienen - wie Niki Terpstra nach Roubaix oder auch Zdenek Stybar und Julian Alaphilippe. Deshalb teilt sich das Geld, das wir bei Cavendish vielleicht sparen, automatisch schon auf die Fahrer auf, die wir bereits haben. Jeder denkt, ich hätte den Schlüssel zur Höhle von Alibaba und müsste ihn nur umdrehen, damit mir das Geld ins Gesicht prasselt. Aber ich habe ihn nicht."

Doch nicht nur die Finanzlage in Lefeveres Team spricht laut dem Belgier gegen einen Kittel-Transfer. Es habe bislang noch überhaupt kein Gespräch zu dem Thema gegeben - weder mit Fahrer Kittel, noch mit Manager Werner.

„Ich habe letztes Jahr mit John (Degenkolb, d. Red.) gesprochen, bevor er seinen Vertrag verlängert hat. Aber noch nie persönlich mit Marcel", betonte Lefevere. „Und mit Jörg Werner spreche ich über Anderes - zum Beispiel über Tony Martin oder ein Nachwuchsteam. Aber nicht über einen Wechsel von Marcel. Zuletzt haben sie mir gesagt, dass er mit der Situation nicht glücklich ist, aber den Vertrag für 2016 erfüllt und dann 2017 wechselt. Ich allerdings kann nicht mit Fahrern über 2017 sprechen, wenn nicht mal 2016 angefangen hat."

Und ganz grundsätzlich fügte der Etixx-Quick-Step-Boss noch an: „Ich hatte das Gleiche auch vor drei Jahren mit Cavendish. Er hatte einen Vertrag mit Sky, und ich wollte keine Gespräche führen, bevor ich nicht den Brief von Sky zu sehen bekam, dass er frei ist. So mache ich das in jedem Fall: Entweder gibt es ein Schreiben, dass jemand frei ist, oder ich führe keine Gespräche. Im 'Radio Peloton' wird ja viel erzählt, aber ob er wirklich frei ist, weiß ich nicht."

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