Im WM-Straßenrennen letzter Einsatz als Profi

Millar: In Ponferrada schloss sich der Kreis

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David Millar vor dem Start des WM-Straßenrennens von Ponferrada | Foto: Cor Vos

30.09.2014  |  (rsn) - David Millar hat am Sonntag im WM-Straßenrennen von Ponferrada seinen Abschied vom Profiradsport gegeben. Der 37 Jahre alte Schotte, der noch einmal für das britische Team nominiert worden war, stieg auf dem schweren Kurs vier Runden vor Schluss aus und beendete so eine 18-jährige Karriere mit vielen Siegen, aber auch zahlreichen Niederlagen und Rückschlägen.

„Ich bin wirklich erleichtert, es ist unglaublich. Ich bin froh, dass es geschafft ist und dass ich nach vorne schauen kann“, sagte Millar im Ziel den Reportern, nachdem er gemeinsam mit Geraint Thomas das Rennen aufgegeben hatte. „‘G‘ und ich habe uns gesagt, dass wir diese Nacht vielleicht deswegen weinen werden. Aber ich bin froh, dass es hier sein Ende gefunden hat, mit dem britischen Team. Es ist, als ob sich hier ein Kreis schließen würde.“

Millar begann 1997 seine Profikarriere bei der französischen Cofidis-Equipe und war einer der besten Zeitfahrer seiner Generation. Bei der Tour de France 2000 gewann er die 1. Etappe - ein Einzelzeitfahren über 16,5 km – und trug danach drei Tage das Gelbe Trikot. Es folgten, meist in seiner Spezialdisziplin, weitere Etappensiege bei der Tour (2002, 2003) und der Vuelta a España (2001, 2003).

Im Herbst 2003 wurde Millar Zeitfahrweltmeister, ehe kurz darauf der Tiefpunkt seiner Karriere folgte. Nach einer Polizeirazzia in seinem Haus im spanischen Biarritz legte der Zeitfahrspezialist ein umfangreiches Dopinggeständnis ab Nach einer zweijährigen Sperre kehrte Millar 2006 zurück und schloss sich zunächst dem spanischen Saunier Duval-Team an, ehe ihn der US-amerikanische Garmin-Rennstall verpflichtete, dem er bis zu seinem Karriereende treu blieb.

Nach seiner Dopingsperre entwickelte Millar sich zu einem überzeugten und überzeugenden Verfechter einer strikten Anti-Doping-Politik im Radsport und meldete sich immer wieder mit kritischen Kommentaren zu Wort. So kritisierte er immer wieder den Radsportweltverband UCI und nannte die Armstrong-Jahre eine „schwarze Ära“ – zu einer Zeit, als ein Alberto Contador noch davon sprach, dass der Texaner „gedemütigt und gelyncht“ würde.

2012 veröffentlichte Millar seine Autobiografie „Vollblutrennfahrer. Meine zwei Leben als Radprofi“, in der er sich offen und ehrlich mit seiner Doping-vergangenheit auseinander setzte.

Auch im späten Stadium seiner Karriere gelangen ihm noch einige große Siege. So gewann Millar 2009 die 20. Etappe der Spanien-Rundfahrt, 2011 zum Abschluss des Giro d’Italia das Zeitfahren der 21. Etappe und 2012 die 12. Etappe der Tour de France.

In dieser Saison lief dann aber nicht mehr viel zusammen. Millar wurde von Garmin-Teamchef Jonathan Vaugherts nicht mehr für das Tour de France-Aufgebot berücksichtigt, worüber er sich sehr enttäuscht zeigte. Es wäre seine 13. Teilnahme an der Frankreich-Rundfahrt gewesen. Dafür bestritt er ein letztes Mal die Spanien-Rundfahrt, bei der er in der Zeit von 2001 bis 2009 insgesamt fünf Etappensiege gefeiert hatte.

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