Konkurrenz zeigt sich defensiv

Verlässt sich Cancellara auch in Roubaix auf seinen Sprint?

Foto zu dem Text "Verlässt sich Cancellara auch in Roubaix auf seinen Sprint?"
Fabian Cancellara (Trek) | Foto: Cor Vos

13.04.2014  |  (rsn) – Als großer Favorit nimmt Fabian Cancellara (Trek) die 112. Auflage von Paris-Roubaix in Angriff. Bereits bei der Flandern-Rundfahrt war der Schweizer dieser Rolle gerecht geworden, als er sich im Sprint gegen die beiden Belgier Greg Van Avermaet (BMC) und Sep Vanmarcke (Belkin) durchsetzte. Und auch am Sonntag in Compiegne, wo die „Königin der Klassiker“ gestartet wird, gilt der Titelverteidiger als erster Kandidat auf den Sieg.

Doch Cancellara sieht die Last der Favoritenrolle nicht nur auf seinen Schultern liegen. „Alle sagen, ich sei der Mann, den es zu schlagen gelte, aber ich denke, es ist an den anderen, jetzt ihre Karten zu spielen”, sagte der 33-Jährige. „Ich habe dieses Rennen und in der Vergangenheit schon andere große Klassiker gewonnen, und ich habe schon einen dieses Jahr gewonnen. Ich könnte mich also auch mit einem Geduldsspiel zufrieden geben“, meinte der dreifache Roubaix-Gewinner in der Gewissheit, dass er sich im Velodrome von Roubaix auch im Sprint einer Gruppe durchsetzen könnte – eben so wie vor einer Woche in Oudenaarde.

In einem Sprint hätte Peter Sagan (Cannondale) sicherlich alle Chancen, doch der Slowake, der bei der Flandern-Rundfahrt auf einem enttäuschenden 16. Platz landete, gab sich vor dem dritten Radsport-Monument der Saison zurückhaltend und antwortete mit einem Scherz auf die Frage nach seinen Chancen. „Das ist mein dritter Start hier, beim ersten gab ich vorzeitig auf, beim zweiten war ich zufrieden, ins Ziel gekommen zu sein“, erinnerte sich der 24-Jährige. „Deshalb kann ich sagen, dass jeder in diesem Rennen Sagan schlagen kann.“

Eine echte Kampfansage an Cancellara kam auch nicht vom Mailand-San Remo-Gewinner Alexander Kristoff (Katusha). „Paris-Roubaix wird mein letztes Rennen in diesem Frühjahr sein. Ich zähle nicht zu den Fahrern, die schon früh in die Offensive gehen, bin eher einer von denen, die auf Attacken reagieren. Ich werde an Cancellara dranbleiben, wenn ich stark genug sein sollte“, erläuterte der Norweger seine Taktik.

Ähnlich äußerte sich John Degenkolb (Giant-Shimano), am vergangenen Sonntag Fünfzehnter der Flandern-Rundfahrt und auch bei Paris-Roubaix wohl aussichtsreichster deutscher Starter. „Ich bin immer noch in ziemlich guter Verfassung und zuversichtlich, so lang wie möglich in der Spitzengruppe beliben zu können. Dann schauen wir, was passiert“, meinte der Gent-Wevelgem-Gewinner, dem nach eigenem Bekunden Paris-Roubaix eher liegt als die Flandern-Rundfahrt und den der knüppelharte Ritt über die insgesamt 51,1 Kilometer Kopfsteinpflaster nicht zu schrecken scheint. Eher im Gegenteil „Das ist das schönste Rennen überhaupt“, lautete Degenkolbs Urteil.

Einen zweiten Roubaix-Sieg nach 2011 hält Johan Vansummeren für möglich. Der Belgier vom Garmin-Sharp-Team triumphierte vor drei Jahren völlig überraschend als Solist und hält einen ähnlichen Coup auch diesmal für möglich. „Ich bin in guter Form und will ein solides Rennen fahren, bei den Besten mithalten und schauen, was passiert“, kündigte Vansummeren an. „Bei Paris-Roubaix gibt es keine Garantien, aber ich glaube, dass alles möglich ist.“

Unterstützung erhielt der 33-Jährige vom Ehemann der 65-jährigen Zuschauerin, in die Vansummeren bei der Flandern-Rundfahrt ungebremst hinein gerast war. Die Frau befindet sich nach wie vor in kritischem Zustand und musste wegen eines Schädel-Hirn-Traumas zwei Mal operiert werden. Wie der Klassikerspezialist sagte, stehe er mit dem Ehemann in telefonischem Kontakt und dieser habe ihmn zugeraten, bei Paris-Roubaix anzutreten und das Rennen als Tribut an seine Frau zu gewinnen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.04.2014Pozzato: Nur bis zum Wald von Arenberg lief alles nach Plan

(rsn) – DNF – Did not finish. Dieses Kürzel stand vor gleich sechs der acht Namen von Lampre-Merida-Fahrern bei Paris-Roubaix. Lediglich Filippo Pozzato und Andrea Palini schafften es am Sonntag

14.04.2014Démare holt sich viel Selbstvertrauen für das 113. Paris-Roubaix

(rsn) – Seit nunmehr 17 Jahrn warten die Franzosen auf einem Heimsieg bei Paris-Roubaix. Frédéric Guesdon war 1997 der bisher letzte französische Profi, der im Velodrome von Roubaix den berühmte

14.04.2014Paris-Roubaix: Sagan mit Krämpfen auf Platz sechs

(rsn) – In einem Interview vor Paris-Roubaix scherzte Peter Sagan (Cannondale) noch, dass jeder der anderen Starter bei der „Königin der Klassiker“ vor ihm landen könne. Kein Wunder, denn bei

14.04.2014Degenkolb hofft auf „neue Radsport-Leidenschaft in Deutschland"

Roubaix (dpa/rsn) - Bevor sich John Degenkolb (Giant-Shimano) nach seinem grandiosen Auftritt bei der „Königin der Klassiker“ in eine gut zweiwöchige Pause verabschiedete, hatte er noch eine Bot

14.04.2014Paris-Roubaix: Vanmarcke über Platz vier enttäuscht

(rsn) – Nach den starken Auftritten in den vergangenen Wochen und Platz zwei im Vorjahr wollten Sep Vanmarcke und sein Belkin-Team bei Paris-Roubaix die diesjährige Klassikerkampagne mit einem Sieg

14.04.2014Poitschke: „Nicht mit Glück gesegnet"

(rsn) – Bei der vierten Teilnahme an Paris-Roubaix ging der Plan des deutschen NetApp-Endura-Teams nur teilweise auf. Zwar überzeugte Andreas Schillinger – in Copmpiégne ebenfalls zum vierten Ma

14.04.2014Debütant Drucker bester Luxemburger seit 2002

(rsn) – Jempy Drucker (Wanty-Groupe Gobert) hat mit Rang 20 beim 112. Paris-Roubaix nicht nur eine starke Frühjahrssaison mit einem ansprechenden Resultat beendet. Der 27-Jährige sorgte bei der

14.04.2014Cancellara: Lustige Beine reichen nicht zum Sieg

(rsn) – Mit seinem dritten Platz bei Paris-Roubaix hat Fabian Cancellara (Trek) sein Klassiker-Podium der Frühjahrssaison komplettiert, nachdem er die vergangene Woche die Flandern-Rundfahrt gewonn

13.04.2014Degenkolb fühlt sich nicht als erster Verlierer

Roubaix (dpa/rsn) - John Degenkolb (Giant-Shimano) strahlte und war mächtig stolz, als er im ehrwürdigen Velodrome von Roubaix nach all den Strapazen auf das Podium kletterte. Als „erster Verliere

13.04.2014Millar stieg im Velodrome von Roubaix zu früh vom Rad

(rsn) – Zum Saisonende wird David Millar (Garmin-Sharp) vom Rad steigen. Auf seiner Abschiedstour ließ es sich der 37-Jährige nicht nehmen, nach 2000 und 2010 noch ein drittes Mal bei Paris-Roubai

13.04.2014BMC prägt das Rennen, wird aber nicht belohnt

(rsn) - „Ich denke, das Team hätte heute mehr verdient gehabt“ - mit dieser Einschätzung brachte Taylor Phinney die Leistung und das Ergebnis von BMC bei der 112. Auflage von Paris-Roubaix tre

13.04.2014Terpstra erfüllt sich mit Roubaix-Sieg einen Kindheitstraum

(rsn) – Bei der Flandern-Rundfahrt hatte Omega Pharma Quick Step bis 30 Kilometer vor dem Ziel das Rennen kontrolliert, sich dann aber das Heft aus der Hand nehmen lassen und ging in POudenaarde lee

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Highlight-Video der Königsetappe der Tour de Romandie

(rsn) - Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) hat eine glänzende Vorstellung auf der Königsetappe der Tour de Romandie abgeliefert. Der 23-jährige Deutsche attackierte im Schlussanstieg hinauf nach

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)