Vuelta: Peter Velits überrascht mit Zeitfahrsieg

Nibali holt sich Rotes Trikot zurück, Debakel für Rodriguez

Foto zu dem Text "Nibali holt sich Rotes Trikot zurück, Debakel für Rodriguez "
Peter Velits (HTC-Columbia) im Zeitfahren der 65. Vuelta a Espana Foto: ROTH

15.09.2010  |  (rsn) – Das muntere Trikot-Wechselspiel bei der 65. Vuelta a Espana geht weiter. Der Spanier Joaquin Rodriguez (Katjuscha) erlebte im einzigen Zeitfahren der diesjährigen Spanien-Rundfahrt ein Debakel und musste nach nur einem Tag das Rote Trikot wieder abgeben. Neuer, alter Gesamtführender ist der Italiener Vincenzo Nibali (Liquigas), der trotz eines zeitraubenden Defekts Rodriguez mehr als vier Minuten abknöpfte und sich die Führung zurückholte, die er am Montag hatte abgeben müssen.

Die 17. Etappe endete mit einer faustdicken Überraschung, denn nicht Topfavorit Fabian Cancellara (Saxo Bank), sondern Peter Velits (HTC-Columbia) erwies sich als der schnellste Fahrer im Kampf gegen die Uhr. Der 25 Jahre alte Slowake bewältigte den 46 Kilometer langen Rollerparcours mit Start und Ziel in Peñafiel in der Zeit von 52:43 und war damit 12 Sekunden schneller als der Russe Denis Mentschow (Rabobank). Cancellara musste sich mit Rang drei zufrieden geben, 37 Sekunden hinter Velits, der im Gesamtklassement einen Sprung von Rang sechs auf Platz drei machte.

Platz vier ging an Cancellaras schwedischen Teamkollegen Gustav Larsson (+0:50), Luis-Leon Sanchez (Caisse d’Epargne/+1:03) folgte als bester Spanier auf Rang fünf vor dem starken Belgier Leif Hoste (Omega Pharma-Lotto/+1:07). Mit Platz sieben musste sich der ebenso wie Cancellara schon früh ins Rennen gegangene US-amerikanische Zeitfahrmeister David Zabriskie (Garmin-Transitions/+1:10) begnügen. Auf den Plätzen acht und neun folgten mit dem Spanier Carlos Barredo (Quick Step/1:14) und dem Belgier Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto/+1:24) zwei Fahrer, die man nicht so weit vorne erwarten konnte.Zabriskies schottischer Teamkollege David Millar (+1:27) komplettierte die Top Ten. Bester deutscher Fahrer war der Hannoveraner Grischa Niermann (Rabobank/+2:01), der nach einer guten Vorstellung Rang 17 belegte.

Nur zwei Plätze vor Niermann landete Nibali, der durch einen Vorderraddefekt und das ungeschickte Verhalten seiner Mechaniker wertvolle Zeit verlor. Auf den überraschend starken Mosquera konnte der 25 Jahre alte Sizilianer deshalb auch weniger Zeit als erwartet gutmachen, nämlich genau 19 Sekunden. Der 34 Jahre alte Kletterspezialist beendete das Zeitfahren auf Rang 19. Dagegen enttäuschte Fränk Schleck (Saxo Bank). Der Luxemburger verlor 3:55 Minuten auf Velits, war auch deutlich langsamer als Mosquera und Nibali und landete auf Rang 51. Einen totalen Einbruch erlebte Rodriguez. Der 31 Jahre alte Katalane bekam 6:12 Minuten aufgebrummt und wurde auf Rang 105 gewertet.

Nibali, der wie alle anderen Favoriten auf den Gesamtsieg, mit der Entscheidung um den Tagessieg nichts zu tun hatte, führt jetzt mit 39 Sekunden auf den Spanier Ezequiel Mosquera (Xacobeo Galicia), der ein starkes Zeitfahren ablieferte. Velits hat genau zwei Minuten Rückstand auf die Spitze. Der Luxemburger Fränk Schleck (Saxo Bank) belegt weiterhin Rang vier, hat aber bereits 3:44 Minuten Rückstand auf Nibali und muss wohl alle Hoffnungen auf den Vuelta-Sieg begraben. Rodriguez fiel sogar auf den fünften Platz (+3:46) zurück.

Später mehr

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.09.2010"Es waren zwei sehr gute Jahre für mich"

(rsn) – Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Vuelta a Espana war Johannes Fröhlinger (Milram) auf Rang 37 bester Deutscher der Gesamtwertung. Im Gespräch mit Radsport News zieht der Freiburger, d

21.09.2010Vuelta war Fränk Schlecks letztes Rennen für Saxo Bank

(rsn) – Fränk Schlecks Auftritt bei der Vuelta a Espana war das letzte Rennen des Luxemburgers im Trikot seines langjährigen Saxo Bank-Teams. „Ich bin sehr glücklich, mein Engagement beim Team

20.09.2010Nicht nur die Spanier können zufrieden sein

(rsn) - Nicht nur Liquigas (mit Gesamtsieger Vincenzo Nibali), Katjuscha (Gewinner der Teamwertung) oder HTC-Columbia (fünf Etappensiege) können mit dem Verlauf der 65. Vuelta a Espana hochzufrieden

20.09.2010Rabobank mit enttäuschendem Vuelta-Auftritt

(rsn) – Enttäuschend endete für Rabobank die 65. Vuelta a Espana. Das niederländische ProTour-Team, das mit dem zweifachen Gesamtsieger Denis Mentschow einen Kandidaten für das Rote Trikot stell

20.09.2010Cavendish: Erstes Grünes Trikot bei einer großen Rundfahrt

(rsn) – Auch wenn er sich auf der Abschlussetappe nach Madrid im Sprint dem US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Transitions) geschlagen geben musste, kann Mark Cavendish ein positives Fazit der 65. V

20.09.2010Basso: "Nibali ist der kommende Champion"

(sid/dpa/rsn) - Ein Sizilianer erobert das stolze Spanien: Vincenzo Nibali hat als erster Italiener seit 20 Jahren die Vuelta gewonnen und den Spaniern die Fiesta zum 75. Geburtstag ihrer Landesrundfa

19.09.2010Farrar nutzt toten Winkel zum letzten Sieg

Madrid (dpa/sid/rsn) - Vincenzo Nibali hat nach 20-jähriger Durststrecke als erster Italiener die Spanien-Rundfahrt gewonnen. Zum 75. Geburtstag der drittgrößten Länder-Tour musste sich Lokalmat

19.09.2010Nibali: „Contador ist die Nummer 1“

(rsn) - Vincenzo Nibali hat dem Druck widerstanden. Als erster Italiener seit Marco Giovanetti 1990 feiert der Liquigas-Profi heute den Gesamtsieg bei der Vuelta Espagna. „Vincenzo hat gezeigt, dass

19.09.2010Farrar gewinnt letzte Vuelta-Etappe

(rsn) - Der Italiener Vincenzo Nibali (Liquigas) hat die 65. Auflage der Spanien-Rundfahrt gewonnen. Dem 25-jährigen Sizilianer genügte auf der 85 Kilometer langen Schlussetappe mit Ziel in Madrid e

18.09.2010Nibali besteht im Duell mit Mosquera

(rsn) – Nach einer taktischen und kämpferischen Meisterleistung steht Vincenzo Nibali (Liquigas) vor dem ersten Gesamtsieg bei einer großen Landesrundfahrt. Der 25 Jahre alte Italiener wurde auf d

18.09.2010Saxo Bank sauer wegen Cancellaras Ausstieg

(rsn) – Mit seinem vorzeitigen Ausstieg auf der 19. Etappe der Vuelta a Espana hat Fabian Cancellara für große Verärgerung bei seinem Saxo Bank-Team gesorgt. Der Zeitfahrweltmeister war am Freita

17.09.2010Liste der ausgestiegenen Fahrer / 19. Etappe

(rsn) - 198 Fahrer sind in Sevilla in die 65. Vuelta a Espana gestartet, doch längst nicht alle werden Madrid erreichen. Stürze, Krankheiten oder ein schwarzer Tag in den Bergen können für ein vor

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

05.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier Protagonisten nach den

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)