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19.05.2009 | (rsn) – Danilo Di Luca (LPR-Brakes) hat auf der 10. Etappe des Giro d’Italia dafür gesorgt, dass sich seine Konkurrenten um den Gesamtsieg einige Gedanken mehr darüber machen dürften, wie sie den nur 1,68 Meter großen Italiener schlagen können. Als sich der Mann im Rosa Trikot in die Abfahrt des Pra Martino rund zehn Kilometer vor dem Ziel stürzte, waren nur noch sein Landsmann Franco Pellizotti (Liquigas), der Russe Denis Mentschow (Rabobank) und Toursieger Carlos Sastre (Cervélo TestTeam) hinter ihm.
Das Trio hängte der Giro-Gewinner von 2007 mit einem gewaltigen Antritt in der letzten kurzen, aber knackigen Steigung rund 3,5 Kilometer vor dem Ziel ab. In Pinerolo hatte der 33-Jährige zwar nur zehn Sekunden Vorsprung vor den ersten Verfolgern, aber eine Zeitgutschrift von 20 Sekunden plus der moralische Auftrieb haben Di Luca zuversichtlicher gemacht, seinen Erfolg von vor zwei Jahren wiederholen zu können.
„Heute habe ich einen wichtigen Punkt gegen meine Rivalen gemacht“, sagte der LPR-Kapitän nach dem Rennen dem Internetportal cyclingnews.com. „Ich kann auf Etappen wie der heutigen aggressiv fahren, aber auch in den langen Anstiegen. Nach dem heutigen Tag fühle ich mich besser, was meine Chancen auf den Gesamtsieg anbelangt.“
Zwar sah es so aus, als ob Di Luca in der Abfahrt ein viel höheres Risiko als seine Konkurrenten eingehen würde. Aber Im Ziel bestritt der Tagessieger das: „Ich habe nicht sehr viel riskiert. Ich war im Gegenteil sehr vorsichtig Ich bin die Abfahrt gestern zweimal abgefahren und heute riskiert, was nötig war. Drei Kurven waren schwierig, aber der Rest war problemlos.“
Di Lucas bis jetzt überragender Giro-Auftritt weckt allerdings auch in anderer Hinsicht Erinnerungen an die vorletzte Ausgabe der Italien-Rundfahrt. Damals waren in einem Dopingtest nach der 17. Etappe bei dem Italiener Testosteronwerte wie bei einem Kleinkind gemessen worde. Das Nationale Olympische Komitee Italiens CONI leitete ein Dopingverfahren gegen DI Luca ein, CONI-Chefankläger Ettore Torri forderte eine zweijährige Sperre. Aus Mangel an Beweisen wurde Di Luca im April 2008 aber freigesprochen. Im Oktober 2007 war er aber für 90 Tage wegen seiner Kontakte zum einschlägig vorbelasteten Sportmediziner Carlo Santuccione verurteilt worden, der als rechte Hand des Madrider Dopingarztes Eufeniano Fuentes galt und in Italien mit einer lebenslänglichen "Sportsperre" belegt worden ist.
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