Kommentar

Alle sind gleich, Armstrong ist gleicher

Von Matthias Seng

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Lance Armstrong

Foto: ROTH

08.10.2008  |  (rsn) – Alle Menschen sind gleich, aber manche sind gleicher. So etwa Lance Armstrong, für den der Weltverband UCI vom eigenen Reglement abweicht und ihm so den Start bei der Tour Down Under ermöglicht, dem ersten ProTour-Rennen der Saison.

Zwar gerierte sich UCI-Präsident Pat McQuaid vor einigen Wochen noch als unnachgiebiger Hüter des Regelwerks, als er feststellte: «Die Regeln müssen respektiert werden.» Im konkreten Fall geht es um Artikel 77, der besagt, dass sich jeder Radprofi, der wieder aktiv in den Rennbetrieb einsteigen will, ein halbes Jahr vor seinem ersten Start ins Anti-Doping-Programm reintegrieren muss. Danach hätte Armstrong erst vom 1. Februar 2009 an wieder Rennen bestreiten dürfen.

Nun heißt es, dass man dem Geist des Artikels 77 durch die sorgfältige Anwendung der gegenwärtigen Untersuchungsmethoden eher gerecht werde als durch eine buchstabengetreue Anwendung. Überraschen wird dieses Vorgehen kaum jemanden, der den Umgang der UCI mit dem siebenfachen Toursieger in den letzten Jahren beobachtet hat. Armstrongs Wünsche scheinen der UCI Befehl. Auch wenn man gegen die eigene Verfassung verstößt.

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