Niederländischer Doppelsieg zum WM-Auftakt

“Albatro“ Ronhaar fliegt vor Titelverteidiger Kamp zum U23-Titel

Von Felix Mattis

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Pim Ronhaar (Niederlande) ist U23-Cross-Weltmeister 2021 und ´fliegt´ in Oostende wie ein Albatros ins Ziel. | Foto: Cor Vos

30.01.2021  |  (rsn) - Pim Ronhaar ist neuer U23-Weltmeister im Cross. Der 19-Jährige gewann in Oostende vor dem nur ein Jahr älteren Titelverteidiger Ryan Kamp, so dass es zum Auftakt der Titelkämpfe in Belgien bereits einen niederländischen Doppelsieg gab. Bronze sicherte sich mit Timo Kielich dann aber wenigstens noch einer der belgischen Gastgeber.

Auf dem Weg zum Sieg setzte sich Ronhaar bereits in der zweiten von sechs Runden von der Konkurrenz ab und fuhr von da an ein einsames Rennen - auch wenn am Ende nur acht Sekunden Vorsprung auf Kamp auf der Uhr standen.

"Es ist ein großartiges Gefühl. Am Anfang waren wir zu sechst oder siebt an der Spitze und es war etwas hektisch. Aber ich fühlte mich wirklich stark und auf der Brücke war ich immer Erster oder Zweiter. Das war perfekt und nach zwei Runden habe ich nicht mal richtig attackiert, sondern bin einfach mein Tempo gefahren. Trotzdem bekam ich schnell fünf oder sechs Sekunden Vorsprung", sagte der neue U23-Weltmeister, der vor zwei Jahren bereits Junioren-Europameister war und 2020 neben dem dritten Platz bei den Niederländischen U23-Meisterschaften im Cross auch den nationalen Meistertitel im Cross-Country-Mountainbiking gewonnen hat.

Der Schlüssel zum Sieg lag für Ronhaar darin, am Strand Vollgas geben zu können. "Ich bin auf dem Gras meist recht locker gefahren, um genug Kraft für den Sand zu haben. Das hat sich letztendlich ausgezahlt", meinte er im ersten Sieger-Interview als Weltmeister.

Während in Oostende keine deutschen oder österreichischen U23-Fahrer am Start standen, fuhren die Schweizer Loris Rouiller und Dario Lillo als 14. und 15. in die Top 15. Als einziger Fahrer, der nicht aus Belgien oder der Niederlande kommt, belegte der Brite Ben Turner einen Platz in den Top 10: Er wurde Neunter.

So lief das Rennen:

Zu Rennbeginn bildete sich bald eine sechsköpfige Spitzengruppe, die ausschließlich aus Trikots in Orange (Niederlande) und Hellblau (Belgien) bestand. Aus dieser Gruppe setzte sich im zweiten Umlauf dann bereits Ronhaar ab. Hinter ihm etablierte sich mit Kielich und seinem Landsmann Emiel Verstrynge dann ein Verfolgerduo, während Kamp beim Eintauchen in den tiefen Sand am Strand nach der rasenden Brückenabfahrt stürzte.

Im weiteren Rennverlauf wurde der Titelverteidiger aber immer stärker und holte das belgische Duo schließlich in der fünften Runde ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ronhaar an der Spitze bereits alles unter Kontrolle und 15 Sekunden Vorsprung. Es lief daher nun auf einen Dreikampf um Silber und Bronze hinaus, aus dem eingangs der Schlussrunde Verstrynge schließlich herausfiel.

Im Finale machte Kamp dann Druck auf Kielich, bis der Belgier in einer Linkskurve wegrutschte und so die Entscheidung um Silber zugunsten des Niederländers gefallen war. Ronhaar erlaubte sich vorne aber keinen Fehler mehr und fuhr daher souverän zum Titel, den er mit breit ausgestreckten Armen und Flügelbewegungen feierte.

Ergebnis:
1. Pim Ronhaar (Niederlande) 49:47 Minuten
2. Ryan Kamp (Niederlande) + 0:08
3. Timo Kielich (Belgien) + 0:14
4. Emiel Verstrynge (Belgien) + 0:19
5. Toon Vandebosch (Belgien) + 0:31
6. Mees Hendrikx (Niederlande) + 0:33
7. Anton Ferdinande (Belgien) + 0:55
8. Niels Vandeputte (Belgien) + 1:01
9. Ben Turner (Großbritannien) + 1:20
10. Tim van Dijke (Niederlande) + 1:21

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