Dauphiné: Schwere Stürze sorgen für Ärger

Jumbo - Visma verliert Kruijswijk und bangt um Kapitän Roglic

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Schmerzverzerrtes Gesicht nach seinem Sturz bei Primoz Roglic (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

15.08.2020  |  (rsn) – Die 4. Etappe des Criterium du Dauphiné wird zum einen wegen des Sieges von Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) in Erinnerung bleiben. Aber mindestens genauso sehr wegen der vielen Stürze der Klassementfahrer. Auf der gefährlichen Abfahrt vom Col de Plain Bois kamen unter anderem Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe), Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma) und Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) zu Fall. Die beiden Erstgenannten konnten die Rundfahrt nicht mehr fortsetzen.

Im weiteren Etappenverlauf erwischte es auch noch Spitzenreiter Primoz Roglic (Jumbo – Visma), der aber wie der Gesamtzweite Pinot das Ziel erreichte und somit im Gelben Trikot auf die morgige Schlussetappe gehen wird – sofern er starten kann.

“Im ersten Moment dachte ich, dass er nicht mehr weiterfahren könnte. Er stand schon ziemlich neben sich“, erklärte Teamkollege Wout Van Aert. Einen ähnlichen Ersteindruck hatte auch Sportdirektor Grischa Niermann. “Das war ein schwerer Sturz von Primoz. Er sah nicht gut aus“, so der Ex-Profi. “Zum Glück konnte er sich schnell wieder aufrappeln und hat sich durch den Schmerz gekämpft. Er konnte die Etappe ohne Probleme beenden und sah am Ende auch stark aus. Aber er hatte im Ziel schon starke Schmerzen. Wir müssen die Verletzungen im Blick halten und werden morgen früh schauen, ob er starten kann.“

Roglics Tour-Start scheint nach aktuellem Stand aber nicht in Gefahr zu sein - der von Kruijswijk hingegen schon. Denn der Niederländer kugelte sich bei seinem Sturz die Schulter aus. Wie lange der Tour-Dritte von 2019 ausfällt, ist noch nicht bekannt, doch im Lager von Jumbo – Visma zeigte man sich vor allem wegen der Umstände des Sturzes verärgert.

Ausgestiegener Bernal ein Gewinner des Tages?

"Die Abfahrt war lebensgefährlich, voller Schlaglöcher. Ich bin echt wütend. Das war einfach ein Ziegenpfad mit Schotter. Vollkommen lächerlich. Es ist eine Schande, dass sowas im modernen Radsport noch möglich ist“, echauffierte sich Teamkollege Tom Dumoulin gegenüber NOS.  Tony Martin schrieb auf seinem Instagram-Account. “Die Person, die entschieden hat, dass diese Abfahrt gefahren wird, kümmert sich nicht eine Sekunde um die Sicherheit der Fahrer. Was muss noch alles passieren, bis sich etwas ändert?“

Für die sich im Höhenflug befindliche Jumbo Visma-Truppe, die zuvor von Sieg zu Sieg eilte, war die Dauphiné-Etappe ein heftigerTiefschlag. "Vor dem heutigen Tag hatten wir sieben Fahrer, die bei 100 Prozent waren. Und jetzt haben wir zwei Fahrer mit einem Fragezeichen“, meinte Niermann.

So konnte man Egan Bernal (Ineos) fast schon zu den Gewinnern des Tages zählen. Der Toursieger war wegen angeblicher Rückenprobleme nicht mehr zur 4. Etappe angetreten. Allzu schlimm scheinen die Probleme beim Kolumbianer allerdings nicht gewesen zu sein. Laut Medienberichten sei Bernal am Samstag beim Training gesichtet worden.

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