Bora-Duo setzt Jumbo unter Druck

Kämna: “Emu sagte: Warum nicht attackieren? Also bin ich los!“

Von Joachim Logisch aus Saint-Martin-de-Belleville

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Lennard Kämna (links) und Emanuel Buchmann (rechts) bilden ein starkes deutsches Duo am Berg für Bora - Hansgrohe. | Foto: BORA - hansgrohe / Bettiniphoto

14.08.2020  |  (rsn) - Auch während der 3. Etappe des Critérium du Dauphiné lieferte Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) wieder eine beeindruckende Vorstellung ab. Rasend schnell ist der 23-jährige Norddeutsche perfekt in die Rolle des Edelhelfers von Emanuel Buchmann hineingewachsen. Kämna fühlte sich sogar so stark, dass er als einziger auf den letzten Kilometern eine eigene Attacke wagte.

"Wir wollten einfach mal die anderen Mannschaften unter Druck setzen, ohne selbst die ganze Zeit vorne fahren zu müssen. Und ich wollte mal schauen, wie meine Beine so sind", erklärte Kämna nach dem Zieleinlauf gegenüber radsport-news.com. Der Angriff erfolgte aber nicht spontan. Kämna: "Ich habe kurz mit Emu (Buchmann) gesprochen, ob ich das Tempo hochziehen soll. Da meinte er: Warum nicht attackieren? Also bin ich halt losgefahren."

Gesagt, getan! Langsam, aber stetig baute er seinen Vorsprung vor dem Feld der Favoriten aus, dass von Jumbo – Visma angeführt wurde. Durch Kämnas Tempoverschärfung begann die Selektion. Nicht nur sein Teamkollege Gregor Mühlberger, der sich ebenfalls für Buchmann aufgeopfert hatte, fiel hinten raus, sondern auch Hochkaräter wie Ex-Toursieger Geraint Thomas (Ineos), Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma), Jack Haig (Mitchelton – Scott) und Rigoberto Uran (Education First).

An den als Solist führenden Davide Formolo (UAE Team), der schließlich die Etappe gewann, kam Kämna aber nicht wirklich heran. Und als sich der schon am Vortag überragende Sepp Kuss (Jumbo – Visma) vor die Verfolger spannte, war Kämnas Attacke 1,2 Kilometer vor Schluss Geschichte. Der Vize-Weltmeister der U23 von 2017 hatte die Topfavoriten im Schlussanstieg aber immerhin fast fünf Kilometer beschäftigt.

Kämna gibt zu, dass er "nicht wirklich" daran geglaubt hatte, durchzukommen oder gar die Etappe zu gewinnen. "Ich bin einfach Vollgas gefahren. Ich habe gesehen, dass ich relativ weit kam und bin ziemlich glücklich damit. Es war aber auch so ziemlich alles, was ich hatte. Sie kamen schnell von hinten wieder ran. Da wusste ich, das wird nichts mehr."

Am Ende belegte er den 17. Platz (+1:14 Min.). In der Gesamtwertung wird der junge Deutsche nun mit 5:21 Minuten Rückstand auf Spitzenreiter Primoz Roglic (Jumbo – Visma) auf Platz 25 geführt.

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