Bora-Helfer erlebt “sehr, sehr fittes“ Peloton

Kämna über Jumbo und Ineos: “In Top-Form kommen wir nah ran“

Von Felix Mattis und Joachim Logisch

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Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

14.08.2020  |  (rsn) - Lennard Kämna war an den ersten beiden Tagen des Critérium du Dauphiné der Mann, der Emanuel Buchmann am längsten Helferdienste leisten konnte. Am Auftakt-Tag lieferte Kämna Buchmann vier Kilometer vor dem Ziel in den Top 10 ab, um sich dann zurückfallen zu lassen. Tagsdrauf blieb er bis kurz vor Buchmanns Attacke 2,5 Kilometer vor dem Ziel an dessen Seite und fuhr anschließend sogar noch als 20. ins Etappenziel am Col de Porte.

Der im Winter von Sunweb zu Bora - hansgrohe gewechselte 23-Jährige befindet sich deutlich sichtbar in hervorragender Verfassung - genau wie eigentlich sein ganzes Team, auch wenn die Österreicher Gregor Mühlberger und Felix Großschartner früher abreißen ließen, nachdem sie vorher schon für Buchmann gearbeitet hatten.

"Mir geht es ziemlich gut. Ich hatte am ersten Tag etwas Probleme, aber gestern hatte ich ein super Bein und ich denke es wird von Tag zu Tag besser gehen. Insgesamt haben wir als Team sehr gut performt und sind superstolz auf das Ergebnis von Emu gestern, Platz drei. Das war ein guter Auftakt für die erste echte Bergetappe", sagte Kämna radsport-news.com am Start der 3. Etappe in Corenc.

"Mit so vielen Leuten wie möglich über den Madeleine"

Für den dritten Renntag hat er Respekt vor dem Col de la Madeleine, den das Team vor einigen Tagen im Training hinaufgefahren war - es war das erste Mal für Kämna von der schwereren Südseite aus. Trotzdem aber glaubt Kämna nicht, dass im Ziel der 3. Etappe besonders große Abstände entstehen. "Der Madeleine ist superschwer und wir werden versuchen, mit so vielen Leuten wie möglich drüberzukommen", sagte Kämna. "Und dann wird man sehen, wie das Finale gefahren wird. Der Schlussanstieg an sich ist nicht ganz so hart, wie gestern."

Es ist eher davon auszugehen, dass hinauf nach Saint-Martin-de-Belleville, das auf etwa halber Strecke des Anstiegs nach Val Thorens liegt, dem letzten Berg der Tour de France 2019, ein ähnliches Szenario entsteht, wie am Col de Porte: Hohes Tempo und dann eine Art Schlussspurt der Kletterer auf den letzten zwei Kilometern.

"Das Level ist sehr hoch!"

"Man merkt allgemein, dass das komplette Fahrerfeld sehr, sehr fit ist und sich jeder professionell hierauf vorbereitet hat. Die Corona-Zeit wurde gut genutzt und wir haben hier ein Feld mit lauter Bergfahrern. Wenn man sieht, dass die ersten 25 gestern bei 17 Kilometern Schlussanstieg in 1:40 Minuten liegen, dann weiß man: Das Level ist sehr hoch", erklärte Kämna.

Und bei so hohem Grundlevel ist es schwer zu attackieren. Buchmann war am Col de Porte einer der Wenigen, die Jumbo - Visma und Ineos mit einem Antritt etwas kitzeln konnten. Und da sich auch seine Teamkollegen in den vergangenen Wochen bereits sehr stark präsentierten, glaubt Kämna auch, dass der Abstand zu den beiden momentan überragenden Rennställen gar nicht mehr so groß ist.

"Ineos und Jumbo - Visma sind die klaren Top-Favoriten und ich würde fast sagen, dass Jumbo momentan stärker ist", so Kämna, und ordnete seine Mannschaft zwei Wochen vor dem Tour de France-Start so ein: "Wenn wir alle wirklich in Top-Form sind, kommen wir nah ran. Aber wir sind noch ein kleines Stückchen entfernt. Vielleicht können wir uns noch ein paar Prozent verbessern."

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