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22.01.2020 | (rsn) - Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Mit seinem Sieg auf der 2. Etappe der 22. Tour Down Under hat Caleb Ewan (Lotto Soudal) zugleich das orangene Führungstrikot übernommen. Der 25-jährige Australier, der sich gestern noch mit einem für ihn enttäuschenden siebten Rang hatte begnügen müssen, ließ nach 135,8 Kilometern von Woodside nach Stirling im Bergaufsprint alle Konkurrenten hinter sich und verdrängte Auftaktgewinner Sam Bennett (Deceuninck - Quick-Step) von der Spitze der Gesamtwertung der sechstägigen Rundfahrt durch South Australia.
"Gestern lief es nicht nach Plan und nach dem Rennen sprachen wir rund eine Stunde darüber, was wir tun könnten, um es besser zu machen. Heute haben die Jungs einen absolut perfekten Job gezeigt. Sie haben alles umgesetzt, was ich mir gewünscht habe und mich in perfekter Position zur Ziellinie gebracht“, sagte Ewan nach seinem zweiten Tagessieg in Stirling. 2018 hatte er im Bergaufsprint den späteren Gesamtsieger Daryl Impey - damals sein Teamkollege bei Mitchelton - Scott - hinter sich gelassen.
Und auch am Mittwoch war es der Titelverteidiger aus Südafrika, der den zweiten Platz belegte, gefolgt von Ewans Landsmann Nathan Haas (Cofidis) und dem jungen Belgier Jasper Philipsen (UAE Team Emirates), der zum Auftakt Zweiter geworden war, sowie den beiden Italiener Fabio Felline (Astana) und Andrea Vendrame (AG2R).
Im Gesamtklassement liegt Ewan nun zeitgleich vor Bennett, der in Stirling nur Dreizehnter wurde, und Impey, der nur eine Sekunde Rückstand aufweist. Philipsen steht an der Spitze der Punkte- und der Nachwuchswertung. Joey Rosskopf (CCC) ist neuer Träger des Bergtrikots.
Hermans bei Massensturz schwer verletzt
Überschattet wurde das Finale in Stirling von einem Massensturz rund 1,5 Kilometer vor dem Ziel, in den unter anderem Elia Viviani (Cofidis), Simon Yates (Mitchelton-Scott), Richie Porte (Trek - Segafredo) und Ben Hermans (Israel Start-Up Nation) verwickelt waren. Während Porte ohne schlimmere Blessuren davon kam, kam der sichtlich angeschlagene Simon Yates mit einem blutenden linken Knie ins Ziel. Sein Team kündigte an, dass unmittelbar vor der 3. Etappe eine Entscheidung darüber fallen würde, ob Yates das Rennen fortsetzen kann. Gleiches gilt für Viviani, der sich zahlreiche Schürfwunden zuzog.
Am schlimmsten erwischte es Hermans, der sich nach Angaben seines Teams einen komplizierte Schulterfraktur sowie einen Schlüsselbeinbruch und mehrere Rippenbrüche zuzog. Der Belgier wird in seine Heimat zurückgeflogen und dort operiert. Hermans wird für mindestens zwei Monate ausfallen.
So lief das Rennen:
Nachdem er gestern noch knapp das Bergtrikot verpasst hatte, wollte es Rosskopf am zweiten Tag der Tour Down Under besser machen und ging schon früh in die Offensive. Der zweimalige US-Zeitfahrmeister, bereits auf der 1. Etappe als Ausreißer aktiv, initiierte mit seiner Attacke die Gruppe des Tages, zu der noch Sam Jenner (Australisches Nationalteam), Laurens De Vreese (Astana) und Omer Goldstein (Israel Start-Up Nation) gehörten.
Nachdem er sich bei Kilometer 15 den ersten Bergpreis gesichert und damit Jarrad Drizners (Australisches Nationalteam) von der Spitze der Bergwertung verdrängt hatte, wartete Rosskopf auf die drei Verfolger, um sich in der Folge auf dem hügeligen Parcours mit seinen Begleitern einen Vorsprung von rund drei Minuten zu erarbeiten. Rosskopf holte sich bei Kilometer 38,5 auch die zweite Bergwertung, ehe es auf den viermal zu bewältigenden Rundkurs ging.
Hier betrug der Abstand zwischen Spitze und Feld nur noch eine Minute, was De Vreese zum Anlass nahm, sich von seinen Begleitern zu lösen. Zwar sicherte er sich noch den zweiten Zwischensprint des Tages, um dann aber bereits 25 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen zu werden. Schon auf den letzten zehn Kilometern begannen dann die Positionskämpfe im Feld, ehe schließlich Mitchelton - Scott in voller Mannschaftsstärke versuchte, die Kontrolle zu übernehmen und Kapitän Impey zu lancieren.
Der 35-jährige Südafrikaner eröffnete schon früh auf der Innenseite den Sprint, doch Ewan hatte auf der ansteigenden Zielgeraden die größeren Kraftreserven und sicherte sich seinen achten Etappensieg und bei der Tour Down Under.
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