RSN Rangliste, Platz 46: Patrick Gamper

Als Rückkehrer nach Tirol den Sprung in die WorldTour geschafft

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Als Rückkehrer nach Tirol den Sprung in die WorldTour geschafft"
Patrick Gamper gewinnt in Lignano | Foto: Elisa Haumesser

05.12.2019  |  (rsn) - Der Dienstagabend war ein ganz spezieller Moment für Patrick Gamper. Im Autohaus Eder in Kolbermoor präsentierte das Team Bora – hansgrohe offiziell seinen Kader für 2020. Mit dabei war der 22-jährige Österreicher, der erst vor kurzem beim deutschen WorldTour-Rennstall einen Profivertrag über zwei Jahre unterschrieben hatte.

Gamper ist einer von mittlerweile fünf österreichischen Fahrern im 27-köpfigen Aufgebot des Raublinger Rennstalls. "Das war schon ein gewaltiger Moment für mich, nicht vergleichbar mit allem, was ich bis jetzt erlebt habe", erklärte der Tiroler dort. Gamper fuhr sich 2019 mit guten Ergebnissen in den Fokus von Bora – hansgrohe, und durch den Weggang von Sam Bennett wurde für ihn ein Platz frei.

Damit erfüllte sich für Gamper ein Lebenstraum, einer, an dem er in den letzten Jahren hart gearbeitet hatte. In der abgelaufenen Saison ließ er im Trikot von KTM Cycling Team Tirol immer wieder sein Können aufblitzen. Im vergangenen Winter war er zu seinen sportlichen Wurzeln zurückgekehrt, nachdem er sich zuvor bei Polartec – Kometa, dem Farmteam von Trek – Segafredo, versucht hatte. Doch in Spanien wurde Gamper nicht glücklich. Am Ende entschied er sich aufgrund des guten Rennprogramms für die Mannschaft von Thomas Pupp. Das stellte sich als goldrichtig heraus, denn sein letztes U23-Jahr endete mit dem Aufstieg in die höchste Liga des Radsports.

"Ich wusste einfach, dass das Team Tirol das richtige für meine Entwicklung war. Von der Leistung und den Erfolgen war 2019 sicherlich das beste Jahr meiner Karriere, so, wie ich es mir erhofft habe", resümierte Gamper. Schon im Frühjahr zeigte er sich in guter Form, belegte hinter dem Schweizer Fabian Lienhard den zweiten Platz bei der Porec-Trophy. Wenige Wochen später wurde Gamper starker Neunter bei der U23-Austragung von Gent-Wevelgem. Die Klassiker im Norden liegen dem 1,92 Meter großen Gamper. Und sein Weg wird ihn 2020 dort wieder hinführen.

Dem Schritt zurück folgten zwei Schritte nach vorn

Aber auch im Zeitfahren hat er seine Stärken. Er gewann 2019 die Nationalen Meisterschaften in der Altersklasse U23 und vertrat die rot-weiß-roten Farben bei den Welt- und Europameisterschaften. Auch wenn er bei diesen Großveranstaltungen ein wenig unter seinen Erwartungen blieb, so unterstrich Gamper am Saisonende seine Fähigkeiten im Kampf gegen die Uhr, als er an der Seite von Matthias Brändle das Duo Normand bestritt.

Nur ein Sturz von Gamper verhinderte in Frankreich den Sieg der österreichischen Paarung, am Ende landete sie auf dem dritten Platz. Der Vorarlberger gehörte in diesem Jahr auch zu Gampers regelmäßigen Trainingspartnern. Viele gemeinsame Stunden auf dem Rad verbrachte der ehemalige Stundenweltrekordler mit dem Nachwuchsmann.

Im Saisonverlauf zeigte sich Gamper immer wieder in Spitzengruppen, verpasste mehrfach nur knapp einen Sieg. Zwei internationale Erfolge konnte er 2019 dennoch feiern. Im Frühjahr gewann er als Solist den Grand Prix Industrie del Marmo in Italien, und Herbst sicherte er sich in Lignano aus einer stark besetzten Spitzengruppe heraus eine Etappe der Friaul-Rundfahrt.

Auch national konnte Gamper überzeugen, als er in Kitzbühel bei der 7. Etappe der Österreich Rundfahrt in einem chaotischen Sprint Tagesdritter wurde. "Da hatte ich in meiner Karriere erstmals einen wirklich guten Spurt", erinnerte er sich. Jetzt aber heißt es, sich in der WorldTour zu beweisen und zwar bei seinem Traumteam Bora - hansgrohe. Gamper wohnt nur ein bisschen mehr als eine Autostunde entfernt von der Teamzentrale und mit Helmut Dollinger bekommt er einen Tiroler als persönlichen Trainer: "Jetzt heißt es, schnell Fuß zu fassen und als Helfer die Strukturen des Teams gut kennenzulernen", sagte Gamper.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

Weitere Radsportnachrichten

08.07.2025Alle gestohlenen Cofidis-Räder wieder aufgetaucht

(rsn) – Die französische Cofidis-Equipe kann aufatmen. Sämtliche elf Fahrräder, die der Mannschaft bei der Tour de France in der Nacht von Samstag auf Sonntag gestohlen worden waren, sind wieder

08.07.2025Philipsen erfolgreich an der Schulter operiert

(rsn) – Jasper Philipsen ist in der AZ-Klinik in Herentals in Belgien erfolgreich an seinem rechten Schlüsselbein und dem Schultereckgelenk operiert worden. Das vermeldet sein Team Alpecin – Dece

08.07.2025Starke Leistungen der deutschen Teams in Rumänien und Polen

(rsn) - Im Schatten von Anton Schiffer präsentierten sich auch die weiteren deutschen Kontinental-Teams bei der Sibiu Tour (2.1) in starker Verfassung. Besonders Tobias Nolde (Team Benotti – Bertho

08.07.2025Visma - Lease a Bike und Bahrain Victorious auf neuen Aero-Rädern

(rsn) - Die Tour de France bietet nicht nur den schnellsten Fahrern die große Bühne, sondern ist auch für die Materialsponsoren der Teams eine wichtige Plattform. Das mediale Interesse am größten

08.07.2025Ein hartes Finale nicht nur für die Sprinter

(rsn) - Nach drei Tagen im äußersten Norden beginnt nun die Reise Richtung Süden. Die 4. Etappe der Tour de France führt über 174 Kilometer von Amiens nach Rouen, quer durch die Picardie und Norm

08.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

08.07.2025Coquard mit feuchten Augen: “Bin kein schlechter Mensch“

(rsn) – Bryan Coquard konnte einem nach der 3. Etappe der Tour de France in Dünkirchen wirklich leidtun. Wie ein Häufchen Elend stand der 33-jährige Franzose vor dem Mannschaftsbus seiner Cofidis

07.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

07.07.2025Bauhaus: “Die Extra-Magie fehlt mir“

(rsn) - Phil Bauhaus hat seinen Frieden gefunden bei der Tour de France. Bei der von Stürzen, aber auch von teilweise sehr ruhiger Fahrt gekennzeichneten 3. Etappe kam er – mal wieder – auf einen

07.07.2025Van Poppel kassiert dritte Gelbe Karte, Meeus gestürzt

(rsn) - Auch an der Geschichte der 3. Etappe der Tour de France 2025 schrieb Red Bull – Bora – hansgrohe mit. In diesem Fall geht es nicht um eine verpasste Windkante wie zum Auftakt, oder um Flo

07.07.2025Neue Gerüchte: Evenepoel 2026 doch zu Red Bull?

(rsn) – Schon vor einem Jahr flammten Gerüchte auf, dass Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) künftig das Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe tragen könnte. Und zwar noch vor Ablauf sei

07.07.2025Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de France 2025

(rsn) - Die 3. Etappe der Tour de France wurde im Massensprint entschieden. Tim Merlier (Soudal - Quick-Step) setzte sich dabei um Reifenbreite vor Jonathan Milan (Lidl - Trek) durch und feierte seine

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)