RSN Rangliste, Platz 9: John Degenkolb

Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall"
John Degenkolb (Trek - Segafredo) | Foto: Cor Vos

24.12.2019  |  (rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Februar sollte kein weiterer Coup mehr folgen.

“Es war definitiv keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall“, war Degenkolb gegenüber radsport-news.com mit seinem Jahr dennoch nicht unzufrieden. Der Oberurseler war nämlich mehrmals knapp dran an weiteren Siegen. Bei Gent-Wevelgem etwa wurde er hinter Alexander Kristoff (AUE Team Emirates) guter Zweiter. “Das ist kein Ergebnis, wo man sich verstecken braucht“, meinte Degenkolb. Doch ausgerechnet bei seinen großen Zielen im Frühjahr, der Flandern-Rundfahrt (28.) und Paris-Roubaix (29.), blieb der Sprint- und Klassikerspezialist deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Deutlich besser lief es am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt, wo der Lokalmatador sich im Sprint vor der Alten Oper nur Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) geschlagen geben musste. Bei der Tour de Suisse folgte schließlich noch ein dritter Etappenrang und im schweren DM-Straßenrennen auf dem Sachsenring belegte Degenkolb Platz zehn.

Doch all das reichte nicht, um die Teamleitung von Trek - Segafredo zu einer Nominierung für die Tour de France zu überzeugen. So musste der letztjährige Etappensieger von Roubaix das größte Radrennen der Welt erstmals seit 2012 vor dem TV verfolgen. “Bei der Tour nicht dabei zu sein war nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Aber habe es gut verkraftet. Ich habe mich dann auf die Vuelta konzentriert und versucht, das Beste rauszuholen“, meinte Degenkolb, der in Spanien aber nur einmal in die Top Ten fahren konnte. Ein Grund dafür war auch die extreme Streckenführung der Rundfahrt. “Es war die schwerste GrandTour, die ich bisher gefahren bin. Es war jeden Tag voll Anschlag“, berichtete Degenkolb, für den die harten Rennkilometer aber wichtig für die WM waren.

Dass er gut aus der letzten GrandTour des Jahres herausgekommen war, zeigte er mit Platz zwei beim GP Isbergues, den sein Teamkollege Mads Pedersen gewinnen konnte. Im WM-Straßenrennen von Harrogate zeigte Degenkolb eine ansprechende Vorstellung und kam beim Triumph von Pedersen als Fünfzehnter ins Ziel. “Das war eine passable Platzierung. Unter den Wetterbedingungen war das in Ordnung“, spielte Degenkolb auf den Dauerregen, Kälte und Wind an.

Bei Lotto Soudal schon eine "gute Einheit"

Nach drei eher durchwachsenen Jahren im Trikot von Trek - Segafredo wird er in der kommenden Saison für den belgischen Lotto-Soudal-Rennstall unterwegs sein. “Die Entscheidung fiel in beiderseitigem Einvernehmen“, sagte er zum Abschied vom US-Team. Bei seiner neuen Mannschaft gefällt Degenkolb ganz besonders die Kaderzusammenstellung, die vier Kapitäne Caleb Ewan, Philippe Gilbert, Tim Wellens und er selbst würden sich gut ergänzen. “Die Kombination passt, wir bilden eine gute Einheit“, betonte er.

Bei Lotto Soudal will Degenkolb gemeinsam mit Gilbert, dem zweiten prominenten Neuzugang, vor allem in den großen Frühjahrsrennen Erfolge feiern. “Bei den Klassikern wollen wir die Mannschaft auf ein höheres Level heben und mehr Erfolge feiern als in der Vergangenheit“, kündigte er an. Mit seinen fast 31 Jahren fühle er sich in der Lage, ein großes Rennen zu gewinnen. “Die WM hat mir gezeigt, dass ich noch das Zeug habe, bis zum Ende vorne dabei zu sein. Gerade wenn es ein hartes Rennen ist, braucht man die Erfahrung, die Rennhärte“, nannte Degenkolb seine Trümpfe gegenüber den Jungstars wie Mathieu van der Poel, Remco Evenepoel oder Wout Van Aert.

Zwar umfasst die bisherige Planung nur die Zeit bis zum Ende der Klassikersaison, doch Degenkolb hofft, im Sommer 2020 nach einjähriger Unterbrechung wieder bei der Tour de France und danach bei der Deutschland Tour dabei zu sein. “Die Ziele sind natürlich, bei diesen Rennen gut zu fahren“, sagte er abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

23.12.2019Dem Schritt zurück folgte der Sprung nach vorn

(rsn) - Nach zwei Jahren bei Trek – Segafredo auf der WorldTour wechselte Matthias Brändle über den Winter zur Israel Cycling Academy in die zweite Division. Der 30-Jährige aus Vorarlberg wollte

Weitere Radsportnachrichten

24.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

24.04.2024Godon und Vendrame sorgen für Decathlon-Doppelschlag

(rsn) – Synchroner Jubel auf Platz eins und zwei, dahinter kollektiver Ärger: Decathlon – AG2R La Mondiale hat durch Dorian Godon und Andrea Vendrame auf der 1. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT

24.04.2024“Unglaublich“: Dorn fährt auf Ansage ins Bergtrikot

(rsn) – Das Team Bike Aid, allen voran Vinzent Dorn, zeigt sich bei der Tour of Turkiye (2.Pro) weiterhin von der allerbesten Seite. Dorn schaffte es auf der 4. Etappe, die über 138 Kilometer von

24.04.2024Uhlig bremst, Andresen gewinnt vor van Poppel

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat auf der 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Sieg als Profi gefeiert und damit auch die Gesamtführung an sich gerissen.

24.04.2024Bahn WM 2025 zum zweiten Mal nach Südamerika

(rsn) - Wie der Weltradsportverband UCI am Mittwoch bekanntgab, werden die Bahnweltmeisterschaften vom 15. bis zum 19. Oktober im Velódromo Peñalolén in Santiago de Chile stattfinden. Zunächst hat

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge seiner beiden Kletterer Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten der Arbeitspapi

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)