RSN Rangliste, Platz 8: Bob Jungels

In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren"
Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) | Foto: Cor Vos

24.12.2019  |  (rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Kurswechsel vor. Der Luxemburger legte erstmals in seiner Karriere den Fokus auf die Kopfsteinpflaster-Klassiker und hatte auf dem Pavé durchaus Erfolg.

Allerdings lief es danach alles andere als rund und Jungels erreichte kaum einmal mehr Topform. “Mein Ehrgeiz wird mir manchmal zum Verhängnis. Vielleicht habe ich körperlich die vielen Flandernklassiker, an denen ich teilgenommen habe, ein wenig unterschätzt. Mental hat das auch Energie gekostet“, gestand der 27-Jährige gegenüber dem Luxemburger Tageblatt ein.

Nachdem er gleich zum Saisondebüt eine Etappe der Colombia 2.1 gewonnen hatte, ließ Jungels zur Eröffnung der belgischen Klassikersaison Rang 16 beim Omloop Het Nieuwsblad sowie den stark herausgefahrenen Solosieg bei Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.HC) folgen. Es war Jungels erster Erfolg bei einem flämischen Klassiker.

Nach dem achten Gesamtrang bei der Fernfahrt Paris-Nizza ging es für den Luxemburgischen Meister wieder nach Belgien, wo er als Fünfter der E3 Binck Bank Classic, Dritter von Dwars door Vlaanderen und mit Rang 16 bei der Flandern-Rundfahrt für Aufsehen sorgte. Aber schon da spürte Jungels, dass er vor allem mental erschöpft war.

Nach einer einmonatigen Rennpause kehrte Jungels zurück und fuhr den Giro d`Italia auf Gesamtwertung. Bei der ersten GrandTour des Jahres konnte er aber nicht an die Erfolge von 2016 und 2017 anknüpfen, als er jeweils das Weiße Trikot gewann und das Rennen jeweils in den Top Ten beendete. Sein bestes Resultat war diesmal ein siebter Platz im Einzelzeitfahren der 9. Etappe. Im Gesamtklassement kam der Sechste der Ausgabe von 2016 nicht über Rang 33 hinaus.

"Mir geht es mental nicht gut"

Dabei hakte es schon vom ersten Giro-Tag an, wie Jungels zugab. “Nach der ersten Etappe, als ich nicht mit den Besten mithalten konnte, habe ich mich hinten in den Bus gesetzt und erst einmal zehn Minuten lang geweint. Ich habe zwar nur zwei Minuten verloren, aber sofort gemerkt, dass ich körperlich und mental nicht auf der Höhe bin. Das spürt man einfach. Es waren viele Momente dabei, in den ich einfach nur in den Flieger steigen und nach Hause wollte. Aber ich wollte die Mannschaft nicht im Stich lassen. Ich bin schließlich als Kapitän zum Giro gekommen“, sagte Jungels dem Luxemburger Tageblatt über seinen ihn am allermeisten enttäuschenden Auftritt.

Erfolgreicher verliefen die Luxemburgischen Meisterschaften, wo ihm im Zeitfahren und im Straßenrennen die Titelverteidigung gelang. Das waren aber bereits die letzten Siege in dieser Saison. Es folgten noch ein sechster Platz im Zeitfahren der BinckBank Tour und bei der Slowakei-Rundfahrt (2.1) Rang drei im Kampf gegen die Uhr. Im WM-Zeitfahren reichte es nur zu Rang 34, das Straßenrennen von Harrogate musste er bei Regen, Wind und Kälte wie viele andere Starter auch vorzeitig beenden. "Ich muss zugeben, dass es mir mental nicht gut geht. Ich habe arg an der Tatsache zu kämpfen, dass ich momentan, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr den Anschluss zu den Besten finde", sagte Jungels Ende September nach der Straßen-WM dem Luxemburger Wort.

2020 will sich Jungels in seiner dann fünften Saison bei Deceuninck – Quick-Step zunächst erneut auf die Frühjahrsrennen konzentrieren. “Ich werde die gleichen Klassiker wie 2019 fahren, vielleicht mit noch einem Rennen nach der Flandern-Rundfahrt“, kündigte er gegenüber Le Quotidien an. Danach aber soll es wie 2018 zur Tour de France gehen. “So habe ich mehr Zeit, um mich vom Frühjahr zu erholen“, erklärte er.

Die Frankreich-Rundfahrt will er als Etappenjäger in Angriff nehmen, das Gesamtklassement ist dagegen kein primäres Ziel. “Ich will nichts ausschließen, aber man muss abwarten, wie es läuft“, sagte Jungels, der wieder in Südamerika bei der Colombia 2.1 seine Saison beginnen wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

23.12.2019Dem Schritt zurück folgte der Sprung nach vorn

(rsn) - Nach zwei Jahren bei Trek – Segafredo auf der WorldTour wechselte Matthias Brändle über den Winter zur Israel Cycling Academy in die zweite Division. Der 30-Jährige aus Vorarlberg wollte

Weitere Radsportnachrichten

18.04.2024Lopez: “Einer der härtesten Tage meines Lebens“

(rsn) – Die 3. Etappe der Tour of the Alps 2024 wird den Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Zwar hatte der 140 Kilometer lange Abschnitt rund um Schwaz in Tirol nur wenig an Spektakel zu biete

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

17.04.2024Highlight-Video des 27. Flèche Wallonne Femmes

(rsn) – Nach einem dritten (2017) und einem zweiten Platz (2021) hat Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) erstmals in ihrer Karriere den Flèche Wallonne Femmes gewonnen. Bei der 27. Ausgabe des Arden

17.04.2024“Auf dieses Wetter vorbereitet“: Uno-X imponiert beim Flèche

(rsn) – Ineos Grenadiers, UAE Team Emirates und Jayco – AlUla brachten keinen ihrer einzigen Fahrer ins Ziel der 88. Ausgabe des Flèche Wallonne (1.UWT), bei neun weiteren Teams beendete nur jewe

17.04.2024Highlight-Video des 88. Flèche Wallonne

(rsn) – Auch Kälte und Regen konnten ihn nicht stoppen: Stephen Williams (Israel - Premier Tech) hat beim Flèche Wallonne den größten Erfolg seiner Karriere eingefahren. Der 27-jährige Brite ge

17.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

17.04.2024Wird Het-Nieuwsblad-Sieger Tratnik Teamkollege von Roglic?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

17.04.2024Nach fast fünf Jahren bricht Niewiadoma an der ´Mur´ den Bann

(rsn) – Fast fünf Jahre musste Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) auf den 19. Sieg ihrer Profikarriere warten. Bei der 27. Ausgabe des Flèche Wallonne Femmes war es soweit. Nach 146 Kilometern mit

17.04.2024Williams genießt Regen und Kälte und triumphiert an der ´Mur´

(rsn) – In einer wahren Regenschlacht kämpfte sich Stephen Williams (Israel - Premier Tech) beim 88. Flèche Wallonne an der berühmten Mauer von Huy als Erster über den Zielstrich. Beim zweiten A

17.04.2024Degenkolb: Geschwollenes Knie gefährdet Start in Eschborn

(rsn) – Nach dem Sturz auf sein linkes Knie bei der Streckenerkundung von Paris-Roubaix konnte John Degenkolb (dsm-firmenich – PstNL) zwar sein Lieblingsrennen bestreiten und belegte am 7. April i

17.04.2024Lopez trotzt bei seinem ersten Profisieg Regen und Kälte

(rsn) – Mit seinem ersten Profisieg hat Juan Pedro Lopez (Lidl – Trek) das Grüne Trikot der Tour of the Alps (2.Pro) übernommen. Der 26-jährige Spanier setzte sich auf der 3. Etappe über 124,8

17.04.2024Steinhauser holt sich in guter Form den Giro-Feinschliff

(rsn) – Eine Corona-Erkrankung beendete Georg Steinhausers erste Profisaison 2023 vorzeitig. Der Deutsche kämpfte daraus resultierend sogar mit Herzproblemen und verpasste dadurch auch die Vuelta,

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)