Nash verteidigt noch einmal die Weltcup-Führung

Worst wartet diesmal länger, aber siegt wie in Bern vor Alvarado

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Worst wartet diesmal länger, aber siegt wie in Bern vor Alvarado"
Annemarie Worst (777, Mi.) hat den Weltcup in Tabor gewonnen.| Foto: Cor Vos

16.11.2019  |  (rsn) - Annemarie Worst (777) hat in Tabor ihren zweiten Weltcup-Sieg der Saison gefeiert. Die Niederländerin, die das Trikot der Europameisterin vor einer Woche an ihre Teamkollegin und Landsfrau Yara Kastelijn (777) weiterreichen musste, setzte sich beim vierten Lauf der Saison genau wie bereits vor vier Wochen in Bern vor Ceylin Del Carmen Alvarado (Corendon - Circus) durch. Dritte und Vierte wurden mit Europameisterin Kastelijn und Landesmeisterin Lucinda Brand (Telenet - Fidea) zwei weitere Niederländerinnen.

Während Worst in der Schweiz aber souverän mit einer halben Minute Vorsprung triumphierte, setzte sie sich diesmal erst im letzten Anstieg des Rennens über fünf Runden von ihrer Landsfrau ab, um schließlich mit zehn Sekunden Vorsprung zu gewinnen.

"Es war ein wirklich schwerer Kurs und ich dachte mir, dass ich es einerseits auch früher probieren könnte, andererseits aber vielleicht am besten bis zum letzten Anstieg warte", so Worst, die offenbar nicht riskieren wollte, am Ende einzubrechen. Der Plan ging auf, Alvarado konnte in der steilen letzten Rampe nicht mehr folgen und musste sich mit Platz zwei zufriedengeben.

In der Weltcup-Gesamtwertung behauptete die in den USA wohnende Tschechin Katerina Nash (Clif Pro Team) ihre Führung, obwohl sie sich beim Rennen in ihrer alten Heimat mit Rang 18 zufriedengeben musste - 2:57 Minuten hinter Siegerin Worst.

Die 41-Jährige, die beim Weltcup-Auftakt in Iowa Zweite und beim zweiten Lauf in Waterloo Erste geworden war, führt mit 231 Punkten noch immer ein Quintett von Fahrerinnen an, die allesamt alle vier bisherigen Weltcups absolviert haben. Worst ist durch ihre Siege in Bern und Tabor nun mit 160 Punkten Gesamtsechste.

Die Österreichische Meisterin Nadja Heigl fuhr 4:08 Minuten nach Worst als 27. ins Ziel, Clea Seidel wurde als beste Deutsche mit sieben Minuten Rückstand auf Rang 47 gewertet.

So lief das Rennen:

"Wir hatten beide gute Beine, nur mein Start war nicht so gut, so dass es eine Weile dauerte, bis ich vorne bei ihr war", so Worst, die nach der ersten von fünf Runden noch elf Sekunden Rückstand auf die U23-Europameisterin hatte, weil Alvarado aus der ersten Startreihe gleich in der ersten Runde Vollgas gegeben hatte.

Zunächst war Alvarados Beschleunigung nur eine Reaktion auf einen starken Start von Inge van der Heijden (CCC - Liv), doch dann zog sie durch und setzte sich allein ab. Im zweiten Umlauf kam dann Worst von hinten an die Spitznereiterin heran, nachdem sie sich durch das Starterfeld durchgekämpft hatte.

Von weit hinten jagte auch Brand an vielen Kontrahentinnen vorbei. Sie wurde in der dritten Runde aber noch von einem Sturz gestoppt und verlor noch einmal etwas an Boden, so dass sie auch eingangs der Schlussrunde noch eine halbe Minute hinter den beiden Spitzenreiterinnen lag - hinter denen sich wiederum Kastelijn als Drittplatzierte etabliert hatte.

Die dank ihren Starts bei den US-Weltcups im September weit vorne startende Britin Anna Kay (Experza), sowie die US-Amerikanerin Kaitlin Keough (Cannondale CX) und die Kanadierin Maghalie Rochette (Specialized - Feedback) verloren zunehmend an Boden und wurden von den Europäerinnen überholt, zu denen auch Weltmeisterin Sanne Cant (IKO - Crelan) gehörte. Sie konnte das Tempo der Schnellsten jedoch auch nicht mitgehen und musste sich am Ende mit Rang sechs begnügen.

An der Spitze belauerten sich Alvarado und Worst drei Runden lang bei hohem Tempo, ohne die Konkurrenz näherkommen zu lassen, um dann in der Schlussrunde den Sieg unter sich auszumachen. Erst versuchte Alvarado, sich an einer Treppe abzusetzen. Dann aber schüttelte Worst sie im letzten Anstieg ab und führte die Entscheidung herbei.

Ergebnis:
1. Annemarie Worst (777) 44:45 Minuten
2. Ceylin Del Carmen Alvarado (Corendon - Circus) + 0:10
3. Yara Kastelijn (777) + 0:20
4. Lucinda Brand (Telenet - Fidea) + 0:23
5. Alice Maria Arzuffi (777) + 1:20
6. Sanne Cant (IKO - Crelan) + 1:28
7. Anna Kay (Experza) + 1:29
8. Kaitlin Keough (Cannondale CX) + 1:41
9. Puck Pieterse (Nationalteam Niederlande) + 1:59
10. Shirin van Anrooij ( ) + 2:01

Weltcup-Gesamtstand:
1. Katerina Nash (Clif Pro Team) 231 Punkte
2. Maghalie Rochette (Specialized - Feedback) 210
3. Kaitlin Keough (Cannondale CX) 192
4. Anna Kay (Experza) 189
5. Caroline Mani (Pactimo) 162

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.04.2024UCI veröffentlicht kompakten Cyclocross-Weltcup-Kalender

(rsn) – Der vom Radsportweltverband UCI präsentierte Cross-Weltcup-Kalender 2024/25 weist einige bemerkenswerte Änderungen auf. So wurde die Anzahl der Rennen von 14 auf 12 reduziert, die zudem al

02.03.2024Neue Regeln sollen Crossstars zur Weltcup-Teilnahme zwingen

(rsn) – Die vielen Absagen von Topfahrern für die Cyclocross-Weltcups waren sowohl der UCI als auch Veranstalter Flanders Classics in diesem Winter ein Dorn im Auge. Schon während der Saison rausc

19.02.2024Iserbyt feiert beim X2O-Finale in Brüssel seinen 50. Sieg

(rsn) – Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat in Brüssel den finalen Lauf der X2O Badkamers Trofee 2023/24 gewonnen und den Zielstrich dabei 3:15 Minuten vor Lars van der Haar (Baloise – T

19.02.2024Brand verabschiedet sich mit zwei Siegen aus dem Cross-Winter

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat ihre Cross-Saison bis zum Schluss durchgezogen und sich am letzten Wochenende des Querfeldein-Winters noch zwei Siege gesichert: Am Samstag gewann

11.02.2024Sprachloser Vandeputte gewinnt in Lille erstmals einen Topcross

(rsn) - Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) hat in Lille den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 23-Jährige gewann beim siebten und vorletzten Lauf der X2O Trofee erstmals einen Cros

10.02.2024Iserbyt triumphiert nach Wiederauferstehung in Middelkerke

(rsn) – Trotz einer zwischenzeitlichen Schwächephase hat Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) in Middelkerke das Superprestige-Finale gewonnen und sich wie bereits im Vorjahr das Klassement der

10.02.2024Alvarado sichert sich ihren dritten Superprestige-Titel

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat das Superprestige-Finale in Middelkerke gewonnen. 1:15 Minuten hinter ihr wurde Laura Verdonschot (De Ceuster – Bonache) Zweite. Den dritten Rang s

04.02.2024Van der Poel: “Das härteste Rennen, das ich je hier gefahren bin“

(rsn) – Das lateinische Zitat "veni, vidi, vici", welches Julius Cäsar zugeschrieben wird, passte auch perfekt zum Auftritt von Mathieu van der Poel bei den Cross-Weltmeisterschaften 2024 in Tabor

04.02.2024Emotionales WM-Finale! Stybar tritt unter Tränen ab

(rsn) – Als Mathieu van der Poel schon seine ersten Siegerinterviews gab, folgte das wohl emotionale Highlight des WM-Wochenendes im tschechischen Tabor, als der dreifache Weltmeister Zdenek Stybar

04.02.2024Backstedt: “Es hat sich alles wie in Zeitlupe angefühlt“

(rsn) - Sie war die große Favoritin im U23-Rennen der Frauen bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor und am Ende setzte sich die Britin Zoe Backstedt überlegen durch. Doch was

03.02.2024Van Empel: “Ich habe mein Ding gemacht“

(rsn) – Der Frauen-Crosssport bleibt fest in niederländischer Hand. Das unterstrich der vierfache Triumph der Oranje-Fahrerinnen am Samstag bei den Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor. Wie s

03.02.2024Brandau hatte in Tabor die Beine für Platz fünf

(rsn) – Vor 14 Jahren stand Elisabeth Brandau das erste Mal bei Cross-Weltmeisterschaften am Start. 2018 holte sie als Fünfte ihr bestes Ergebnis und dieses hätte sie im zarten Alter von 38 Jahren

Weitere Radsportnachrichten

01.05.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

01.05.2024Slowene Primozic fängt Vorjahressieger Boros noch ab

(rsn) - Der aktuell Führende und Titelverteidiger der Road Cycling League Austria, Jaka Primozic (Hrinkow Advarics), hat den Grand Prix Vorarlberg in Nenzing, den dritten Stopp der heimischen Radbund

01.05.2024Rick Zabel beendet nach Rund um Köln seine Karriere

(rsn) - Rick Zabel (Israel - Premier Tech) wird am 26. Mai bei Rund um Köln (1.1) das letzten Rennen als Radprofi bestreiten. Den zum Saisonende auslaufenden Vertrag hat der 30-Jährige in Absprache

01.05.2024Kein Eschborn - Frankfurt: Ackermann muss Comeback verschieben

(rsn) – Ohne Sprinter Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) wird die 61. Ausgabe von Eschborn – Frankfurt gestartet. Wie die Organisatoren des hessischen Frühjahrsklassikers meldeten, muss

01.05.2024Buchmann: “Ich bin motiviert, heute was zu zeigen“

(rsn) – Nach der Streckenverschärfung aus dem Vorjahr haben die kletterstarken Fahrer wieder deutlich bessere Chancen bei Eschborn – Frankfurt (1.UWT). Das wird auch bei der am 1. Mai stattfinden

01.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

01.05.2024Eschborn - Frankfurt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Über Jahrzehnte hin als Rund um den Henninger Turm ausgetragen, wurde der hessische Frühjahrsklassiker nach dem Rückzug des Sponsors zum 1. Mai 2009 zunächst in Eschborn Frankfurt City L

30.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat die 3. Etappe der Vuelta Espana Feminina (2.UWT) für sich entschieden. Die 36-jährige Niederländerin verwies nach 1302 Kilometern zwischen Lucen

30.04.2024Walscheid: Eschborn-Frankfurt als Giro-Generalprobe mit Ewan

(rsn) – Im letzten Jahr war dem knapp zwei Meter großen und knapp 90 Kilogramm schweren Max Walscheid - damals noch im Dress von Cofidis - bei Eschborn – Frankfurt mit dem Sieg in der Bergwertun

30.04.2024Bike Aid bekommt erneut einen Etappensieg aberkannt

(rsn) - Innerhalb eines Monats haben UCI-Kommissäre dem Team Bike Aid den zweiten Etappensieg aberkannt. Nachdem Anfang April bei der Tour of Mersin (2.2) in der Türkei Oliver Mattheis Sieg annulli

30.04.2024“Hat Spaß gemacht“: Hollmann Bergkönig der Tour de Romandie

(rsn) – Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Tour de Romandie (2.UWT) hat Juri Hollman (Alpecin – Deceuninck) sein erstes Bergtrikot als Berufsradfahrer gewonnen. Den Grundstein dazu hatte der K

30.04.2024Vos feiert Sprintsieg in Teruel

(rsn) – Die Gewinnerin der 3. Etappe der Vuelta Espana Feminina by Carrefour.es ist Marianne Vos (Visma – Lease a Bike). Die Niederländerin sicherte sich den Tageserfolg nach 130,2 Kilometern in

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)