WM-Rennen auf einem Klassikerkurs

Der Weg zu Gold führt über Belgien und van der Poel

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Der Weg zu Gold führt über Belgien und van der Poel"
Mathieu van der Poel hat WM-Gold im Blick. | Foto: Cor Vos

28.09.2019  |  (rsn) - Das Rennen der Männer beendet am Sonntag die Weltmeisterschaften in Yorkshire, die zwar ohne spektakuläre Höchstschwierigkeiten auskamen, trotzdem aber packende Rennen boten. Statt hohen Bergen sorgten technisch anspruchsvolle Streckenprofile und die klimatischen Bedingungen mit Regen, Wind und wechselnde Temperaturen dafür, dass keine Spazierfahrten entstanden. Das ist auch zum Abschluss bei den Männern zu erwarten.

Zum Wetter kommt die zweitlängste Strecke des Jahres, die mit 284 Kilometern nur sieben Kilometer kürzer als der längste Klassiker Mailand-Sanremo ist. Nimmt man die 13 Kilometer Neutralisation dazu, müssen sich die 197 Teilnehmer aus 43 Nationen fast 300 Kilometer abstrampeln, bis der neue Weltmeister feststeht.

Gastartet wird in Leeds. Von dort führt die wellige Strecke über 187 Kilometer ähnlich der Tour-de-France-Etappe von 2014 mit den drei kategorisierte Anstiegen Kidstones (60 km), Buttertubs (95 km) und Grinton Moor (120 km ), die alle bei der Tour de France 2014 zu sehen waren, nach Harrogate. Dort, auf dem abschließenden, 14 Kilometer lange Rundkurs, der sieben Mal bewältigt werden muss, wird die Entscheidung über den neuen Weltmeister fallen.

Kurs ähnlich einem Frühjahrsklassiker

Der Kurs ähnelt dem der Frühjahrsklassiker mit engen und verwinkelten Straßen und viel kurzen, aber steilen Abstiegen, der den Klassikerspezialisten am meisten entgegenkommen dürfte. Sicher muss hier der Weltranglistenerste Julian Alaphilippe (Frankreich) genannt werden, wenn er nach der starken Klassikersaison und einer fulminanten Tour de France mit 15 Tagen im Gelben Trikot auch noch einen dritten Jahreshöhepunkt abliefern kann. Größte Konkurrenten sind sicher Peter Sagan (Slowakei) trotz seiner bislang eher enttäuschenden Saison und Titelverteidiger Alejandro Valverde (Spanien), der mit seinem zweiten Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana erneut bewies, dass auch 39-Jährige mit den hochtalentierten Jungspunden wie Tadej Pogacar (Slowenien) mithalten kann, der in Spanien Platz drei belegte.

Ganz hoch einzuschätzen ist auch Mathieu van der Poel (Niederlande), der die ganze Saison über auf jedem Terrain erstaunlich gut abschnitt und das Amstel Gold Race gewann, dessen Topografie dem WM-Kurs sehr nah kommt.

Belgien mit mehreren Sieganwärtern

Gleich mehrere Sieganwärter schickt Belgien mit Greg Van Avermaet, der gerade den GP Cycliste de Montréal gewann, und Paris-Roubaix-Sieger Philippe Gilbert ins Rennen, der bei der Vuelta zwei Etappen für sich entschied. Sie werden unterstützt von Remco Evenepoel, dem Silbermedaillengewinner im Zeitfahren, Oliver Naesen, Tim Wellens und Dylan Teuns. Weitere Kandidaten mit jüngsten Siegen sind Michael Matthews (Australien) und Matteo Trentin (Italien).

Deutschland hat keinen Überflieger dabei, aber ein Team, dass sich gut versteht. Nils Politt oder John Degenkolb sind sicher bei idealem Rennverlauf für eine Top Five Platzierung gut. Wenn sie die entscheidende Gruppe erwischen. Denn sicher ist, dass es keinen Massensprint in Harrogate geben wird!

Die Favoriten:

***** Mathieu van der Poel

****  Philippe Gilbert, Julian Alaphilippe

*** Peter Sagan, Alejandro Valverde, Alexey Lutsenko

** Michael Matthews, Matteo Trentin, Greg Van Avermaet, Ben Swift

* Tim Wellens, Sonny Colbrelli, Kasper Asgreen, Alexander Kristoff, Remco Evenepoel

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