Zweiter bei Eschborn - Frankfurt

In der letzten Kurve nutzte Degenkolb den Heimvorteil

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "In der letzten Kurve nutzte Degenkolb den Heimvorteil "
John Degenkolb (li.) und Pascal Ackermann stoßen auf den deutschen Doppelerfolg bei Eschborn-Frankfurt an. | Foto: Cor Vos

02.05.2019  |  (rsn) - Nur eine halbe Radlänge auf Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) fehlte John Degenkolb (Trek – Segafredo) bei seinem Heimrennen Eschborn - Frankfurt zum zweiten Sieg nach 2011. "Schade, dass es nicht gereicht hat. Das ist ein kleiner Wermutstropfen. Ich freue mich aber auch für Pascal, dass er unser Heimrennen gewinnen konnte. Ja, das zählt schon etwas. Das ist eine große Nummer, diesen Sieg mit nach Hause zu nehmen, auch weil es WorldTour ist. Er hat die Arbeit seiner Mannschaft perfekt vollendet“, lobte der in Oberursel wohnende Radprofi seinen Kontrahenten, der von der besten Mannschaft zum Sieg eskortiert worden war.

Während Ackermann im Finale von fünf Helfern unterstützt wurde, die ihm einen perfekten Zug aufbauten, hatte Degenkolb ab Mitte des Rennens mit Michael Gogl und Nicola Conci nur noch zwei Unterstützer an seiner Seite. "Ab der Billtalhöhe (bei km 101, d. Red.) waren wir nur noch zu dritt. Aber die beiden haben einen fantastischen Job gemacht. Der eine hat das Loch zugefahren und der andere positionierte mich im Endspurt genau richtig“, beklagte sich Degenkolb nicht, dass seine Teamkollegen in der harten Anfangsphase des deutschen Frühjahrsklassikers viele Kräfte investiert hatten.

"Der Rennverlauf war relativ einfach vorherzusehen. Man musste am Anfang die richtige Ausreißergruppe kreieren, die nichts taugt. Am Ende hatten Pascals, Kristoffs (dem späteren Drittplatzierten) und meine Mannschaft die gleiche Taktik. Natürlich hatte Katusha da etwas dagegen. Deshalb sind wir, glaube ich, noch nie so schnell den Feldberg hochgefahren“, schilderte Degenkolb, was sich laut Strava als richtig herausstellte. 

Degenkolb: "Das hat es extrem schwer gemacht. Am Ende habe ich versucht, immer in Schlagdistanz dabei zu sein. Ich wollte aber nie in erster Reihe im Wind fahren“, begründet er, warum während des Rennens nicht so viel von ihm zu sehen war.“

Nachdem er so viele Kräfte wie möglich gespart hatte, versuchte Degenkolb im Finale seinen Heimvorteil auszunutzen. Die letzte enge Linkskurve zur Einfahrt auf die Zielgeraden nahm er ganz weit außen und kam dabei ganz nah an die Bande. Das sah gefährlich aus, doch Degenkolb relativierte: “Ich wohne hier in der Region, trainiere jeden Tag auf den Strecken. Diese Kurve kannte wohl keiner so gut wie ich, weil ich ja 150 Meter von ihr gewohnt habe. Ich wusste, dass genug Platz ist. Das ist der Heimvorteil, der mir hier in die Karten gespielt hat.“

So kam der 30-Jährige in guter Position auf die letzten 500 Meter und sicherte sich so Platz zwei mit deutlichem Abstand vor Titelverteidiger Alexander Kristoff (UAE Team Emirates), dem Seriensieger der letzten vier Austragungen.

Degenkolb ist gut aus seiner zweiwöchigen Pause gekommen, nachdem er Paris-Roubaix auf Rang 28 beendet hatte. Jetzt geht er motiviert in die kommenden Aufgaben. "In einer Woche fliege ich zur Tour of California. Ich hoffe, dass ich dort vorne mitmischen kann. Mal sehen, was der Sommer noch bringt", fügte er an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.05.2019Mühlberger: “Es scheint, als wären wir voll im Flow“

(rsn) – Vor der Alten Oper in Frankfurt vollendete Pascal Ackermann einen perfekten Tag für das Team Bora – hansgrohe. Einer der Schlüssel zum Sieg war sicherlich auch die aufopferungsvolle Arbe

02.05.2019Ackermann muss beim Giro auf Schillinger verzichten

(rsn) - Bei Eschborn-Frankfurt sprang Andreas Schillinger (Bora- hansgrohe) auf den letzten Metern kurzfristig als Anfahrer von Pascal Ackermann ein und ebnete dem Deutschen Meister mustergültig den

02.05.2019Cimolai ließ in Frankfurt für Ackermann die Lücke zum Sieg

(rsn) - Mit Platz vier bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) hat Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) eindrucksvoll gezeigt, dass seine ersten drei Saisonsiege - allesamt vergangene Woche bei der Vuelta a

02.05.2019Bauhaus: “Ich weiß nicht, was los war“

(rsn) - Mit vier Hoffnungsträgern für eine Sprintentscheidung waren die Deutschen in den  WorldTour-Klassiker Eschborn-Frankfurt gestartet. Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) und John Degenkolb (

01.05.2019Schönberger: “Vor vier Tagen wollte ich nicht einmal starten“

(rsn) – Wenn sich ein Österreicher in Ausreißergruppen befindet, dann ist dies in dieser Saison zumeist Sebastian Schönberger. Der 24-Jährige vom Procontinental Team Neri Sottoli – Selle Ital

01.05.2019Ackermann und Bora - hansgrohe wuppten Eschborn-Frankfurt

(rsn) – Beim Team Bora – hansgrohe läuft es derzeit einfach rund. Pascal Ackermann sorgte am 1. Mai in Frankfurt bereits für den 20. Saisonsieg der Raublinger, die nach dem Rennen entsprechend i

01.05.2019Politt spürte die Strapazen seiner starken Klassikersaison

(rsn) - Nach seiner starken Leistung bei Paris-Roubaix, als er sensationell auf Platz zwei fuhr, gehörte Nils Politt (Katusha – Alpecin) bei Eschborn - Frankfurt zum erweiterten Favoritenkreis. Doc

01.05.2019Finale des 58. Eschborn-Frankfurt im Video

(rsn) – Nach acht Jahren hatten die deutschen Fans wieder allen Grund zum Jubel, und diesmal gleich doppelt: Nach einer taktischen Meisterleistung seines Teams Bora - hansgrohe hat Pascal Ackermann

01.05.2019Ackermann nimmt in Top-Form Kurs auf den Giro

(rsn) – Formtest bestanden: Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) hat sich im Trikot des Deutschen Meisters den Sieg beim Klassiker Eschborn-Frankfurt gesichert und damit seine Ambitionen für den Gir

01.05.2019Lange verletzter Rodenberg landet nächsten ColoQuick-Coup

(rsn) – Das Team Coloquick war auch in diesem Jahr bei der U23-Austragung von Eschborn-Frankfurt (1.2u) nicht zu schlagen. Nachdem 2018 der Däne Niklas Larsen das Rennen gewinnen konnte, holte sich

01.05.2019Ackermann triumphiert vor Degenkolb und Kristoff

(rsn) – Nach einer taktischen Meisterleistung seines Teams Bora - hansgrohe hat Pascal Ackermann die 58. Auflage von Eschborn-Frankfurt gewonnen. Der Deutsche Meister verwies über 187 Kilometer von

01.05.2019“Keuch“ heißt der Besenwagen in Frankfurt! Denk fit am Feldberg

(rsn) - Ob die Organisatoren bei Escborn - Frankfurt mit vielen Aussteigern gerechnet haben? Auf jeden Fall fuhr ein Linienbus, der normalerweise im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt wird, hinter de

Weitere Radsportnachrichten

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leichter Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

18.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

18.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

18.04.2024Steinhauser: Giro-Test mit Prädikat sehr gut

(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue

18.04.2024Belgrade Banjaluka: Ausreißer Albrecht zum Auftakt Zweiter

(rsn) – Zum Auftakt von Belgrade Banjaluka (2.2) hat das Team P&S Metalltechnik – Benotti einen starken Auftritt hingelegt. Auf der 140 Kilometer langen 1. Etappe zwischen Belgrad und Bijeljina b

18.04.2024Auf der Königsetappe macht Carr die schwachen Tage vergessen

(rsn) – Mit einem Soloritt über rund 30 Kilometer hat sich Simon Carr (EF Education – EasyPost) die Königsetappe der 47. Tour of the Alps (2.Pro) gesichert. Der 25-jährige Brite setzte sich üb

18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze

(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata

18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll

(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no

18.04.2024Trotz wenig Schlaf: Benoot holt ein “exzellentes Ergebnis“

(rsn) – Vor dem Start des 88. Flèche Wallonne in Charleroi hatte Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) noch mehr über die Geburt von Töchterchen Loes gesprochen, die am Abend zuvor zur Welt gekom

18.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

18.04.2024Lopez: “Einer der härtesten Tage meines Lebens“

(rsn) – Die 3. Etappe der Tour of the Alps 2024 wird den Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Zwar hatte der 124,8 Kilometer lange Abschnitt rund um Schwaz in Tirol nur wenig an Spektakel zu bie

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)