--> -->
06.04.2019 | (rsn) - Einen wunderschönen guten Abend wünsche ich aus Marokko. Heute (Freitag) fand hier die 1. Etappe der Tour du Maroc (2.2) statt. Doch zunächst ein Stück zurück…
Als ich mir beim Packen die Frage stellte, was ich auf keinen Fall vergessen dürfte, dachte ich an Sonnencreme. Eine Regenjacke wäre allerdings die bessere Wahl gewesen. Im strömenden Regen fand unser Transfer zum Startort Souk el Arbaa du Gharb statt.
Die sportlichen zweieinhalb Stunden von Casablanca aus im großen Bus mit allen Fahrern nutzte ich, um mit Basti (Beyer) tiefgehende Gespräche zu führen. Uns wurde auch klar, dass wir völlig vergessen hatten, unserem Teamkollegen Heiko (Homrighausen) zum Geburtstag zu gratulieren. Der machte sich dann auch selbst noch ein “Geschenk“, später dazu aber mehr.
Am Startort brach das übliche Chaos aus, denn keiner möchte draußen stehen im Regen, daher wurden auf engstem Raum Kleidung gewechselt, Startnummern befestigt und Rennschuhe gesucht. Mit nur einer halben Stunde Verspätung ging es dann los. Der Start war aber sehr abenteuerlich, da wir uns alle noch unter Pavillons befanden, um nicht nass zu werden und mir gerade noch ein warmer Tee serviert wurde. Diesen musste ich dann schnell trinken und sofort auf Aufholjagd gehen. Denn während ich meinen Tee trank, wurden vorne schon die ersten Attacken gesetzt. Mir wurde schnell klar – den neutralen Start haben sie wohl abgeblasen.
Da sehr starker Seitenwind gepaart mit starkem Regen herrschte, ging es direkt auf die Windkante und es konnte sich sofort eine rund 15-köpfige Spitzengruppe absetzen. Leider wurden auch meine restlichen Teamkollegen wohl vom Start überrascht, und so schaffte keiner den Sprung in die Gruppe. Das Nationalteam aus Marokko macht zwar anfangs Tempo, aber nach rund 50 Kilometern hatten sie keine Lust mehr. Danach senkte sich die Geschwindigkeit und endlich strahlte uns die Sonne an. Es wurde meiner Meinung nach aber auch allerhöchste Zeit, wir möchten ja schließlich auch etwas braun werden!
Gerade als das Feld wieder so richtig Fahrt aufnahm, befand sich unser Eidgenosse (Matthias Plattner) noch in der Kolonne. Ich musste Wasser ablassen und er war so nett, mich währenddessen zu schieben. Als wir wieder nach vorne fahren wollten, habe ich ihn allerdings leider verloren. So hatte ich dann auch ein schlechtes Gewissen, da ich mir dachte, es wird etwas schwer für ihn wieder zurückzukommen. Der Gedanke war wenige Meter später allerdings wieder verflogen, da ich Basti, bei immer noch extrem hohem Tempo, plötzlich am Straßenrand stehen sah – ihm war die Kette runtergefallen. Auch ihm stand ein steiniger Weg zurück bevor.
Kurze Zeit später formte sich am Berg eine Verfolgergruppe, in der wir zu dritt mit Matias (Fitzwater, ein neuseeländischer Sportsfreund in unseren Diensten), Heiko und mir vertreten waren. Allerdings wurde Matias bei starkem Seitenwind auf der Windkante aus der Gruppe geweht. Als dann 20 Kilometer später Heiko noch in der Windstaffel einer Welle von seinem Vordermann nicht mehr ausweichen konnte, den Boden küsste und sich so zum Geburtstag ein neues Vorderrad aus dem Materialfahrzeug gewünscht hat, wurde mir klar: Ich habe jeden meiner Teamkollegen gesehen, wie sie sich aus der jeweiligen Gruppe verabschiedet haben.
Die Spitzengruppe wurde leider nicht mehr eingeholt, ich gewann noch den Sprint der Verfolger und wurde somit Zwölfter. Das Wichtigste war allerdings, Heiko hat nur leichte Prellungen und Schürfwunden und auch die restlichen Kameraden kamen sturzfrei ins Ziel.
Wir freuen uns sehr auf die nächsten Tage, hoffen aber auf besseres Wetter.
Nur die besten Grüße aus Tanger,
Hermann Keller
14.04.2019Ich hatte den Etappensieg schon vor Augen(rsn) - Heute kann ich statt der Abschiedsgrüße, Liebesgrüße nach Moskau senden. Aber darauf komm ich gleich nochmals zurück. Erst möchte ich das tolle Frühstück in dem riesigen Hotel in Marra
12.04.2019Es war der Horror(rsn) - Hallo zu einer neuen Episode meines Tagebuchs. Heute werde ich mich etwas kurzhalten, da mich die Etappe doch sehr mitgenommen hat. So ist zumindest der Plan. Das Frühstück lief ähnlich
11.04.2019Von einem Kletterer, gefangen im Körper eines Sprinters(rsn) - Die Rundfahrt neigt sich dem Ende zu, das merkt man den Fahrern an. Wir kamen heute zum Frühstück, doch leider war alles weg, da schon ordentlich gespachtelt wurde. Glücklicherweise wurde n
11.04.2019Am Start war uns klar: Das wird heute kein Spaß(rsn) - Ein herzliches Hallo von der Tour du Maroc. Da heute ein 2-stündiger Transfer vom Hotel zum Startort anstand, mussten wir sehr früh aufstehen. Obwohl ich sonst eigentlich kein Morgenmuffel b
09.04.2019Ich war auf mich allein gestellt und mein Herz gebrochen(rsn) - Halbzeit-Grüße von der Tour du Maroc. Nachdem auch heute der Transfer ausfiel, konnten wir ausschlafen und ein ausgiebiges Frühstück genießen. Wir sind jeden Tag in sehr guten Unterkünft
09.04.2019Kulinarische Stadtbesichtigung mit drei Abendessen(rsn) - Und täglich grüßt das Murmeltier aus Marokko. Geweckt wurden wir im Hotel von strahlendem Sonnenschein und einem sehr guten Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft. Der Morgen war äu
08.04.2019Einer der abwegigsten Träume, die ich jemals hatte(rsn) - Endlich schicke ich sonnige Grüße aus dem wunderschönen Marokko. Auf dem Programm stand heute die erste richtige Bergetappe. Doch zuvor gab es am Startort noch einen ausgezeichneten Kaffee.
07.04.2019Nach der Fehlleitung ein äußerst chaotisches Finale(rsn) - Zum zweiten Mal grüße ich von der Tour du Maroc. Leider kann ich auch heute keine sonnigen Grüße übersenden, da auch die 2. Etappe im Regen stattfand. Um dem vor dem Start zu entgehen, su
25.11.2025Dreijährige Durststrecke mit kleiner Revanche beendet (rsn) - Die Marschroute für das neue Kapitel gab Bob Jungels bereits kurz vor seinem ersten Saisonrennen vor. "Dieses Jahr werde ich … hoffentlich meine Arme in die Luft strecken", war Anfang Febru
25.11.2025Van Aerts Crossdebüt 2025/26 wohl erst kurz vor Weihnachten (rsn) – Nach wie vor darf gerätselt werden, wann Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) sein Crossdebüt 2025/26 geben wird. Zwar hatte der Belgier erklärt, dass er diesmal etwas früher in die Sa
25.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
25.11.2025Van Aert & Co: Materialtest auf Carrefour de l´Arbre (rsn) – Erst kürzlich hatte Wout van Aert betont, wie wichtig ihm ein Sieg bei der Flandern-Rundfahrt oder Paris-Roubaix sei. Bereits fünf Monate vor der kommenden Ausgabe der “Königin der Klas
25.11.2025Petition fordert Änderung der Tour-Königsetappe 2026 (rsn) – Die 20. Etappe der kommenden Tour de France verspricht ein Spektakel zu werden. Am vorletzten Tag der 113. Frankreich-Rundfahrt stehen fünf schwere Berge im Programm, darunter mit dem 2.642
25.11.2025Van Gils freut sich auf gemeinsame Rennen mit Evenepoel (rsn) - Maxim Van Gils gelangen in seiner ersten Saison bei Red Bull – Bora – hansgrohe zwar zwei Siege und einige weitere Spitzenergebnisse wie Rang drei bei der Clasica San Sebastian. Die ganz g
25.11.2025Dempster: “Passt perfekt zu unserer langfristigen Vision“ (rsn) - Mit Haimar Etxeberria hat Red Bull – Bora – hansgrohe seinen achten Neuzugang präsentiert, das Aufgebot für 2026 umfasst nunmehr 29 Fahrer. Der 22-jährige Spanier wechselt vom Zweitdivi
25.11.2025Niederlage gegen Roglic, dafür Zwergstaaten-Olympiasieger (rsn) – Nachdem er Ende 2024 der U23-Kategorie entwachsen, von Lidl – Trek aber nicht ins WorldTour-Team hochgezogen worden war, versuchte sich Mats Wenzel in einem spanischen Abenteuer. Der Luxe
25.11.2025Bouchard macht Rückzieher vom Rücktritt (rsn) - Im Oktober hatte er noch seinen Rücktritt angekündigt, doch nun hat Geoffrey Bouchard seine Entscheidung revidiert und einen Einjahresvertrag bei TotalEnergies unterschrieben. “Mir wurde s
25.11.2025Gaviria sprintet künftig für Caja Rural (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
24.11.2025Die Tour hat es geschafft, mich zu brechen (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus (rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und