--> -->
12.02.2019 | (rsn) - Hallo aus Boracay, Philippinen! Heute stand die letzte Etappe an - und das war auch gut so, denn ich hatte über Nacht Husten und Schnupfen bekommen, wahrscheinlich von den allgegenwärtigen Klimaanlagen.
Einen Tag würde ich aber auch so noch schaffen, zumal wieder moderate 150 Kilometer mit nur einer Bergwertung anstanden. Wir hörten uns vor dem Start etwas um und schnell war klar, dass die Zeichen auf Massensprint standen. Da wir mit unserem indonesischen Sprinter Projo, der auf der 3. Etappe im Massensprint bereits Dritter geworden war, einen der schnellsten Fahrer im Feld haben, wollten wir alles auf diese Karte setzen. Somit beteiligte ich mich diesmal nicht an den Attacken zu Beginn.
Nach einigen Kilometern gab es für mich aber einen gehörigen Schreckensmoment, als direkt vor mir mein spanischer Teamkollege Edgar mit einigen weiteren Fahrern stürzte und ich nur knapp ausweichen konnte. Er verletzte sich glücklicherweise nicht schlimm, doch da sein Rahmen am Oberrohr gebrochen war und wir kein Ersatzrad hatten, musste er das Rennen leider aufgeben und wir waren nur noch zu dritt. (Der Gesamtführende Francisco, d. Red.) Mancebo ordnete sofort eine Auszeit an, um den gestürzten Fahrern, die Chance zu geben, wieder aufzuschließen. Dadurch setzten sich die fünf Fahrer, die direkt vor dem Sturz attackiert hatten, endgültig ab und die Gruppe des Tages stand.
Langsam wurde es deswegen trotzdem nicht, denn es gab immer wieder Fahrer, die hinterher attackierten, und außerdem wurde die Gruppe an der kurzen Leine gehalten. Die Etappe bot dann das mittlerweile bekannte Bild: hoch und runter, schlechte Straßen, Windkante und Hitze, ich habe mich schon fast dran gewöhnt. Bei manchen Rennen sind Etappen nach dem Schema F, also Spitzengruppe vorne raus und kontrolliertes Tempo im Feld dahinter mit Massensprint am Ende, langweilig, wenn man nur die Zeit im Feld absitzt, aber hier nicht. Man muss sich die ganze Zeit voll konzentrieren, vor allem auf die Straßenbeschaffenheit, auf den je nach Streckenverlauf wechselnden Wind reagieren und ständig trinken und sich um Nachschub kümmern.
Truckwracks "4sale"
Trotzdem konnte ich mir auch heute wieder etwas die schöne Landschaft anschauen und die völlig ausgeschlachteten oder ausgebrannten Truck- und Buswracks am Straßenrand bewundern, auf den fast allen "4 sale“ stand. Die Stimmung an der Strecke war heute die von allen Etappen am besten, denn es standen viele laut kreischende Schulklassen am Straßenrand, aber mit Indonesien oder Laos konnten sie nicht mithalten. Die Insel Panay ist nicht die Radsporthochburg der Philippinen, denn die befindet sich auf der Hauptinsel Luzon, von wo auch die meisten starken Fahrer kommen. Die Ronda wird jedes Jahr auf anderen Inseln und Strecken ausgetragen, daher reisen die einheimischen Teams schon eine Woche vorher an, um alles zu erkunden.
Die Gruppe wurde leider viel zu früh, bereits etwa 40 Kilometer vor dem Ziel, wieder eingeholt und sofort wurde wieder hart attackiert. Besonders an der Bergwertung zehn Kilometer später war das Tempo sehr hoch und ich hatte mit meiner trockenen Kehle zu kämpfen, vor allem weil ich durch den Husten mittlerweile nicht mehr so gut Luft bekam.
Unser Sprinter schaffte es leider nicht mit über die Bergwertung und wurde abgehängt. Nach der Abfahrt herrschte bis ins Ziel meistens Schiebekante, das Tempo war horrend und auf den letzten zehn Kilometern war ich ziemlich am Anschlag. Die lange Zielgerade führte bei Rückenwind leicht bergab und mir ging beim Massensprint einfach die Übersetzung aus, ein 53er Blatt war eindeutig zu wenig und so trudelte ich mitten im Feld ins Ziel.
Erstmal war ich froh und erleichtert, dass ich die Rundfahrt heil und halbwegs gesund überstanden habe, was bei den vielen Gefahren nicht selbstverständlich ist. Sportlich ist leider nicht mehr als ein 11. Etappenplatz für mich herausgekommen, aber angesichts meiner Vorbereitung auf Langlaufski und dem Klimaschock mit mindestens 30 Grad Temperaturunterschied hatte ich auch nicht viel erwartet.
Dummerweise war die 1. Etappe gleich so ein Oberhammer gewesen und hat mich ordentlich ausgeknockt, was ich auch auf der 2. Etappe noch deutlich gespürt habe. Die letzten drei Etappen konnte ich wieder normal fahren, habe dabei einmal die Gruppe knapp verpasst und in den beiden Massensprints nichts zu melden gehabt.#'
Katzenwäsche am Straßenrand
Nach dem Zieleinlauf gab es eine Katzenwäsche am Straßenrand und wir mussten dort im Dreck und bei heftigem Wind auch die Räder verpacken, was kein Spaß war. Dann stand ein Bustransfer zum Hafen an und wir setzten mit Schnellboten nach Boracay über, wobei jeder nur einen Rucksack mitnehmen durfte. Dort angekommen fuhren wir in Kleinbussen in den Nordteil zu einem edlen Golfresort, wo die Abschlussfeier stattfindet und wir mindestens eine Nacht bleiben.
Angesichts dessen, was ich bisher von der Landschaft hier gesehen habe, kann ich die Sache mit der schönsten Insel der Welt allerdings überhaupt nicht bestätigen. Im Südteil ist es viel zu voll, heruntergekommen und vermüllt, weiter im Norden, wo wir sind, ist es zwar ruhiger und schöner, aber insgesamt habe ich doch schon deutlich schönere Inseln gesehen. Den berühmten Traumstrand muss ich erst noch testen.
Eigentlich hätte nach vier Tagen Pause gleich die nächste UCI-Rundfahrt auf den Philippinen stattfinden sollen, die Tour de Filipinas, doch die wurde nun leider auf Juni verschoben. Ich bleibe trotzdem noch ein bisschen hier und genieße erstmal, was die Philippinen außer den mir nun zu Genüge bekannten schlechten Straßen noch zu bieten haben.
Bei den geneigten Lesern möchte ich mich für das Interesse an diesem Tagebuch bedanken und vielleicht hört ihr wieder von mir, die Saison hat ja gerade erst begonnen.
Gez. Sportfreund Radbert
(rsn) - Hallo aus Roxas City, Panay, Philippinen! Das heutige Menü bestand aus moderaten 146 Kilometern mit wie gehabt einer Bergwertung, schlechten Straßen, Wind und Hitze, also ganz normalen phil
(rsn) - Hallo aus Roxas City, Panay, Philippinen! Die heutige Etappe führte über 180 Kilometer von der Süd- an die Nordküste Panays, wie gehabt mit einer Bergwertung, schlechten Straßen und viel
(rsn) - Hallo aus Iloilo, Panay, Philippinen! Der heutige Tag begann bereits um 5 Uhr mit dem Frühstück, denn es stand ein Transfer auf die Nachbarinsel Guimaras an. Dafür ging es zuerst in Reiseb
(rsn) - Hallo aus Iloilo, Panay, Philippinen! Heute stand mit 197 Kilometer plus 13 Kilometer Neutralisation gleich die längste Etappe auf dem Programm. Die Strecke führte mit Rückenwind an der Kü
(rsn) - Hallo aus Iloilo, Panay, Philippinen! In diesem Tagebuch werde ich euch in den nächsten Tagen von meinen Erlebnissen bei der Ronda Filipinas, der ersten von drei 2.2.-UCI-Rundfahrten auf den
(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat mit einem Sieg auf der 2. Etappe der 112. Tour de France das Gelbe Trikot von seinem Teamkollegen Jasper Philipsen übernommen. Nach dem mit
(rsn) – In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden dem Cofidis-Rennstall vor seinem Hotel in Bondues elf Räder der Marke Look entwendet. Die Diebe hatten einen Lastwagen der Mannschaft von Emanuel
(rsn) - Marlen Reusser (Movistar) hat das Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia Women gewonnen und sich das erste Rosa Trikot des Rennens gesichert. Die Schweizerin war auf dem 14,2 Kilometer langen Ku
(rsn) – UCI-Präsident David Lappartient hat im ´Village du Tour´ am Rande der Frankreich-Rundfahrt in einem Gespräch mit Wielerflits-Journalist Raymond Kerckhoffs erklärt, dass er Anfang Novemb
(rsn) – Die 112. Tour de France hat schon am ersten Tag ihren ersten kleinen Social-Media-Shitstorm und in seinem Zentrum steht Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step). Der Belgier rollte gestern, d
(rsn) - Regnerisches Wetter wird die 2. Etappe der Tour de France 2025, das mit 209 Kilometern längste Teilstück der drei Wochen, von Lauwin-Planque an die Küste nach Boulogne-sur-Mer prägen. Und
(rsn) - Auch am zweiten Tag bleibt die Tour de France im Norden Frankreichs. Für die Fahrer bedeutet das eine angenehme Konstante. Die 209 Kilometer lange Etappe führt von Lauwin-Planque zur Küste
(rsn) – Alpecin – Deceuninck und Uno-X Mobility haben das Finale der 1. Etappe in Lille am Samstag dominiert und Jasper Philipsen trug völlig überlegen den Tagessieg davon. Dazu waren Tadej Poga
(rsn) – Das norwegische Team Uno-X Mobility war einer der Gewinner am ersten Tag der Tour de France 2025. Nicht nur, dass die Wildcard-Mannschaft das Feld im Finale anführte, den Sprint vorbereitet
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w
(rsn) – Platz 19 zum Auftakt. Das klingt auf dem Papier nicht nach einem besonderen Auftritt von Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) auf der 1. Etappe der Tour de France in Lille. Doch der 31
(rsn) - Ist das wirklich eine Blamage? Schon am ersten Tag der 112. Tour de France verlor Red Bulls Kapitän Primoz Roglic an der Windkante 39 Sekunden auf die beiden Top-Favoriten Tadej Pogacar (UAR