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13.12.2018 | (rsn) - Wenn die Hauptsponsoren des finanziell größten Radsport-Teams der Welt aussteigen, muss man sich Sorgen machen. Entsprechend schlug die Nachricht, dass sich Sky und 21st Century Fox am Ende des Jahres 2019 aus dem Sponsoring des Team Sky zurückziehen werden, am Mittwoch in der Radsport-Welt hart ein. Erstens, weil die Arbeitsplätze von rund 60 Mitarbeitern des Teams wackeln, und zweitens, weil möglicherweise im Sommer 27 Top-Fahrer auf der Suche nach einer neuen Mannschaft sind - da muss sich jeder andere WorldTour-Profi Sorgen machen, der für 2020 noch keinen Vertrag hat.
Die Hauptdarsteller des aktuellen Szenarios hingegen, Team Skys General Manager David Brailsford und seine beiden Tour-de-France-Sieger Chris Froome und Geraint Thomas, gaben sich am Mittwoch optimistisch. "Ich bin sicher, dass wir auch nach Sky noch eine Zukunft haben, die Partner wechseln und weitermachen können", sagte etwa Brailsford dem britischen Sender ITV und bestätigte gegenüber BBC, er habe bereits Kontakt mit potenziellen neuen Sponsoren.
Froome bedankte sich via Twitter beim langjährigen Sponsor und verkündete gleichzeitig mit Blick auf das Team: "Wir planen, wenn es irgendwie möglich ist, auch 2020 noch zusammen zu sein, und werden alles tun, damit das passiert - in anderen Farben, mit einem neuen Partner, aber mit denselben Werten, demselben Fokus und derselben Hingabe zu siegen."
Besonders optimistisch drückte sich Thomas aus. Der Waliser gab zwar zu, dass die am Dienstagabend im Trainingslager auf Mallorca erhaltene Nachricht "ein bisschen ein Schock" war, kann sich aber offensichtlich sehr gut vorstellen, dass man neue Sponsoren findet. "Es ist eines der stärksten Sport-Teams der Welt, nicht nur im Radsport sondern überhaupt, und ich denke das ist eine großartige Möglichkeit für andere Sponsoren, und für uns, andere Partner zu finden", so Thomas gegenüber ITV.
Naive Hoffnungen auf Fortbestand des Teams?
Naiv, möchte man meinen, wenn man sieht, wie schwer es beispielsweise Patrick Lefevere seit Jahren fällt, für Quick-Step einen potenten Geldgeber zu finden, obwohl das belgische Team über die gesamte Saison noch erfolgreicher ist als Sky. Überhaupt bestehen in der WorldTour 2018 nur noch die Hälfte der Teams ohne finanzstarke Einzelpersonen, Staats-Holdings oder Radhersteller als Hauptsponsoren. Hinzu kommt, dass sich gerade in der britischen Heimat des Teams Sky Firmen derzeit auf Grund der Brexit-Problematik schwer damit tun dürften, über Sponsoring-Investments nachzudenken.
Naiv scheint auch, dass die Radsport-Welt von der Entscheidung im Hause Sky, beziehungsweise bei dessen neuem Eigentümer Comcast, so überrascht wurde. Dass nach der Comcast-Übernahme von Sky sämtliche Sponsoring-Aktivitäten auf den Prüfstand gestellt werden würden, war absehbar. Einen schweren Stand dürfte das Radsport-Sponsoring wegen all der Negativ-Schlagzeilen der letzten drei Jahre rund um das Team dabei sicher gehabt haben. Und ein zehnjähriges Sponsoring-Engagement als Titelsponsor eines Teams hat ohnehin Seltenheitswert. Da ziehen Geldgeber gerne weiter und investieren anderswo.
Die Suche nach einem Nachfolger für Sky wird in den kommenden Monaten nun Brailsfords Hauptaufgabe sein. In einem Offenen Brief hat sich das Team an seine Fans gewendet und auch verkündet, dass man hoffe, bis zur Tour de France im Juli einen neuen Hauptsponsor gefunden zu haben. Brailsford ist bei der das Team betreibenden Firma Tour Racing Ltd., die laut cyclingnews.com zu 85 Prozent Sky und zu 15 Prozent 21st Century Fox gehört, als General Manager des Teams angestellt. Sollte er einen neuen Geldgeber finden, würde Tour Racing Ltd. sicherlich im selben Zug den Besitzer wechseln, die noch laufenden Verträge könnten voraussichtlich weiter bestehen.
Andernfalls aber würde Tour Racing Ltd. voraussichtlich liquidiert und die Verträge aufgelöst. Geld von Sponsor und Teameigner Sky könnten über 2019 hinaus unter Vertrag stehende Fahrer wie Froome, Thomas oder auch Michal Kwiatkowski oder Egan Bernal sowie die Mitarbeiter und auch Brailsford selbst nicht erwarten, da die beschränkt haftbare Tour Racing Ltd. juristisch eine andere Person ist als der Konzern Sky. Der Radsportweltverband UCI hat daher gegenüber cyclingnews.com angekündigt, die Situation um Team Sky genau beobachten zu wollen und gegebenenfalls einzuschreiten. Viel tun kann der Weltverband da allerdings nicht.
Wer ist bereit, rund 30 Millionen Euro zu investieren?
Besonders schwer dürfte die Sponsorensuche werden, weil beim reichsten Team der Welt mit einem Jahresbudget von über 35 Millionen Euro eben auch ein besonders großes Finanzloch gestopft werden muss. Titelsponsor Sky trug mehr als 70 Prozent zum Gesamtbudget bei - im Jahr 2017 zum Beispiel 25,3 Millionen Britische Pfund bei damals 34,5 Millionen Britischen Pfund Jahresbudget des Teams.
Selbst wenn das Team also weiterbesteht, ist mehr als fraglich, ob das Budget auf annähernd demselben Niveau bleiben wird. Umstrukturierungen dürften nötig und der Kader überdacht werden.
Immerhin: Rad-Sponsor Pinarello, der ebenfalls mit mehr als drei Millionen Euro zum Jahresbudget von Team Sky beiträgt, hat einen noch laufenden Vertrag mit Tour Racing Ltd. bis Ende 2020, den Firmenchef Fausto Pinarello auch erfüllen will.
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