Italiener im Massensprint unangefochten

Viviani mit Vuelta-Sieg-Premiere, Kwiatkowski weiter in Rot

Von Felix Schönbach

Foto zu dem Text "Viviani mit Vuelta-Sieg-Premiere, Kwiatkowski weiter in Rot"
Elia Viviani jubelt über seinen ersten Vuelta-Tagessieg | Foto: Cor Vos

27.08.2018  |  (rsn) - Im Trikot des italienischen Meisters flog Elia Viviani zum Sprintsieg in Alhaurín de la Torre. Er gewann damit erstmals in seiner Karriere eine Vuelta-Etappe. Zweiter der 3. Etappe von Mijas nach Alhaurín de la Torre (178,2 km)  wurde sein Landsmann Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo), der die Ziellinie vor dem dreifachen Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) überquerte. In der Gesamtwertung verteidigte Michal Kwiatkowski seine Führung ohne Probleme.

"Es war ein schöner Sprint", freute sich Viviani nach dem Zieleinlauf über seinen Sieg. Der Weg zum Erfolg war jedoch nicht einfach für die Quick-Step Floors Mannschaft. Die Hitze und das wellige Profil erschwerte den Sprintern und ihren Teams die Arbeit. "Im Fernsehen sieht das immer einfach aus, aber es ist nie so. Unser Ziel war es, über die ersten Berge zu kommen. Das waren viele Höhenmeter und das war nicht leicht", rekapitulierte Viviani. Als 42 Kilometer vor dem Ziel eine Konterattacke um Lukas Pöstlberger zur ursprünglichen Spitze aufschloss, musste Vivianis Quick-Step-Mannschaft einen Großteil der Nachführarbeit leisten. Schließlich bereitete Michael Morkov den Sprint mustergültig vor.

Viviani wusste die Mühen seiner Kollegen zu schätzen: "Ich habe wieder nicht genug Worte für die Arbeit des Teams. Es ist immer schwierig, die Besten des Tages zu sein. Aber wenn sich die Mannschaft schon so einsetzt, dann macht es sich am Ende bezahlt. So ist unser Team, so ist das Wolfspack. Wir haben alles auf ein Ziel ausgerichtet, nachdem wir gestern schon knapp dran waren. Deshalb bin ich sehr glücklich."

Der geschlagene Giacomo Nizzolo konnte Viviani auf den letzten Metern nur noch folgen. Trotzdem bleibt der Italiener für den weiteren Verlauf der Rundfahrt optimistisch: „Es ist wirklich schade, dass ich wieder Etappenzweiter bei einer GrandTour geworden bin, aber mein Tag wird kommen. Ich bin in guter Form.“ Das Gesamtklassement blieb durch den Sprint unverändert. Michal Kwiatkowski konnte so nicht nur das Rote Trikot verteidigen, auch die Sprint- und die Kombinationswertung werden vom Polen angeführt. Der Lokalmatador Luis Angel Maté baute seinen Vorsprung in der Bergwertung auf 24 Punkte aus.

Der Rennverlauf

Die Gruppe des Tages konnte sich direkt nach dem Start absetzen und einen Vorsprung von maximal drei Minuten herausfahren. Wie auf der gestrigen Etappe schafften Pierre Rolland (Education First-Drapac), Luis Angel Maté und Hector Sáez (Euskadi-Murias) den Sprung in die Spitzengruppe. Nans Peters (Ag2r), Antonio Molina (Caja Rural-Seguros RGA) und Jordi Simon (Burgos-BH) komplettierten das Sextett Der Spanier Maté, erneut mit Rolland in der Gruppe des Tages, sicherte sich die beiden Bergwertungen des Tages. Ein moderater Gegenwind bremste das Rennen in der zweiten Hälfte der Etappe ein. Quick-Step und Bora-hansgrohe reduzierten den Vorsprung der Ausreißer auf eine Minute, weshalb sich Pierre Rolland 53 Kilometer vor dem Ziel ins Feld zurückfallen ließ.

Zehn Kilometer später fuhren Jelle Wallays, Victor Campenaerts (beide Lotto-Soudal), Alexis Gougeard (Ag2r) und Lukas Pöstlberger an einer Welle zur Spitzengruppe auf und setzten damit Quick-Step unter Druck. Die belgische Mannschaft versuchte, den 45 Sekunden großen Rückstand alleine zu schließen. Auf der Kuppe der letzten Welle knapp 25 Kilometer vor dem Ziel attackierten zunächst Simon und anschließend Campenaerts aus der Spitzengruppe, die dadurch zersplitterte. In der anschließenden Abfahrt rutschte der Führende Campenaerts in einer Kurve weg. Kurz danach setzte sich Pöstlberger als Solist ab.

Im Feld übernahmen zunächst Movistar und anschließend wieder Quick-Step die Arbeit und holten nach und nach alle ehemaligen Ausreißer ein. Auch Lukas Pöstlberger musste sechs Kilometer vor dem Ziel aufgeben. In der Zielanfahrt wollte dann kein Team zu früh Verantwortung übernehmen, weshalb die Sprintvorbereitung eher hektisch verlief. Knapp 400 Meter vor dem Ziel zog Morkov den Spurt für Viviani an, der mit der höchsten Endgeschwindigkeit den Sieg vollendete.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.09.2018Dennis soll BMC in Innsbruck zu drittem Zeitfahrgold führen

(rsn) - Nachdem es in den beiden vergangenen Jahren in den WM-Teamzeitfahren jeweils nur zur Silbermedaille gelangt hat, will BMC am Sonntag zum Auftakt der Straßenweltmeisterschaften von Innsbruck w

18.09.2018Sagan: “Radsport anzuschauen, finde ich langweilig“

(rsn) - Während Chantal Blaak (Boels-Dolmans) ihre Regentschaft als Weltmeisterin mit einem Sieg in ihrem letzten Rennen im Regenbogentrikot beendet hat, musste Peter Sagan (Bora-hansgrohe) auf ein l

18.09.2018Podcast Spezial: Wer waren die Gewinner und Verlierer?

(rsn) - Noch vor dem Schlusswochenende war nicht klar, wer sich am Ende den Gesamtsieg bei der 73. Austragung der Vuelta a Espana sichern wird. Doch auf den entscheidenden letzten beiden Bergetappen,

17.09.2018Denk: “Wir können nicht wirklich zufrieden sein“

(rsn) - Nach starkem Beginn endete die 73. Vuelta a Espana für das mit großen Ambitionen angetretene Team Bora-hansgrohe am Wochenende ernüchternd. Emanuel Buchmann konnte die hohen Erwartungen nic

17.09.2018Britische Rundfahrtasse stellen neuen GrandTour-Rekord auf

(rsn) - Die 73. Vuelta a Espana endete nicht nur mit dem persönlichen Triumph von Simon Yates (Mitchelton-Scott), der erstmals in seiner Karriere eine Grand Tour gewann. Der 26-jährige Brite setzte

17.09.2018Highlight-Video der 21. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Simon Yates (Mitchelton-Scott) hat als zweiter Brite nach Chris Froome (Sky) die Vuelta a Espana gewonnen und die Nachfolge seines Landsmanns im Roten Trikot angetreten. Am letzten Tag der Run

16.09.2018Yates nach Giro-Absturz mit neuer Taktik zum Vuelta-Coup

(rsn) – Im Moment großer Enttäuschungen sprechen Sportler gern von "wertvollen Erfahrungen", die sie daraus ziehen würden. Ganz ähnlich war der Wortlaut auch bei Simon Yates (Mitchelton-Scott) n

16.09.2018Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - Zum Start der 73. Vuelta a Espana sind in Malaga 176 Profis in insgesamt 22 Teams angetreten. Längst nicht alle werden am 16. September das Ziel in der Hauptstadt Madrid erreichen. Sturzverle

16.09.2018Viviani von weit hinten an allen vorbei zum 18. Saisonsieg

(rsn) – 67. Profisieg, 67. Jahreserfolg für Quick-Step Floors: Elia Viviani hat einmal mehr bewiesen, dass er im Jahr 2018 der wohl stärkste Sprinter ist. Der Italienische Meister verwies auf der

16.09.2018Viviani und Simon Yates jubeln in Madrid

(rsn) - Simon Yates (Mitchelton-Scott) hat als zweiter Brite nach Chris Froome (Sky) die Vuelta a Espana gewonnen und die Nachfolge seines Landsmanns im Roten Trikot angetreten. Am letzten Tag der Run

16.09.2018Mas und Lopez kicken Kruijswijk noch vom Podium

(rsn) - Nach einer kleinen Achterbahnfahrt an den vergangenen Tagen wird Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) die 73. Vuelta a Espana auf dem vierten Platz beenden. Damit wiederholte der Niederländer se

16.09.2018Valverde: “Man muss die Niederlagen akzeptieren“

(rsn) - Die Ambitionen waren groß gewesen. Und lange mischte die spanische Equipe Movistar im Kampf um den Gesamtsieg bei dieser Vuelta a Espana mit. Doch am Ende gehört das Team zu den großen Gesc

Weitere Radsportnachrichten

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

27.04.2024Königsetappe in der Romandie geht an Carapaz

(rsn) – Lange blieb es auf der Königsetappe der Tour de Romandie (2.UWT) ruhig, doch das letzte Drittel des Schlussanstieges reichte aus, um die Gesamtwertung nochmal ordentlich durchzuwirbeln. Und

27.04.2024“Alles in trockenen Tüchern“: Dorn hat Rot und Weiß sicher

(rsn) - Einen Tag vor Rundfahrtende hat Vinzent Dorn (Bike Aid) freudige Gewissheit. Nach dem Bergtrikot ist dem Freiburger bei der Tour of Turkiye (2.Pro) auch das Weiße Trikot der Zwischensprintwe

27.04.2024Andresen sprintet zum Tageserfolg in Izmir

(rsn) - Der Däne Tobias Lund Andresen feiert auf der 7. Etappe der 59. Tour of Türkiye seinen zweiten Sieg in wenigen Tagen und gleich den fünften für sein Team DSM Firmenich - PostNL bei der aktu

27.04.2024Reusser zurück im Feld und am Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Ein Klassikerfrühjahr 2025 mit Evenepoel?

(rsn) – Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) schon eines der fünf Monumente abgehakt, auch die Lombardei-Rundfahrt liegt dem jungen Belgier gut. Im nächsten J

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

26.04.2024McNulty gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Ayuso holt Gelb

(rsn) – 142 Fahrer lang musste Brandon McNulty (UAE Team Emirates) warten, ehe er endgültige Gewissheit darüber hatte, dass ihm seine 20:06 Minuten für das 15,5 Kilometer lange Zeitfahren auf der

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)