Kolumbianer will endlich ersten Tour-Sieg

Quintana: Geben körperliche Frische und starke Helfer den Ausschlag?

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Nairo Quintana (Movistar) will als erster Kolumbianer die Tour de France gewinnen. | Foto: Cor Vos

28.06.2018  |  (rsn) - Nach einer zweimonatigen Rennpause und einer erfolgreichen Generalprobe bei der Tour de Suisse gibt sich Nairo Quintana mit Blick auf die am 7. Juli beginnende Frankreich-Rundfahrt ausgesprochen zuversichtlich. "Unser Ziel ist es, die Tour zu gewinnen. Es ist die einzige GrandTour, die noch in meinen Palmares fehlt, die eine, von der ich immer geträumt habe“, sagte der 28 Jahre alte Kolumbianer und nannte zwei Faktoren, die für ihn den Ausschlag geben sollen: körperliche Frische und eine starke Helferriege.

"Das Hauptziel war dieses Jahr, mit frischeren Beinen zur Tour anzureisen; in der Vergangenheit sind wir nach großen Anstrengungen gestartet, haben bei vielen einwöchigen Rundfahrten Vollgas gegeben“, erklärte Quintana und dürfte dabei aber in erster Ziel die Saison 2017 gemeint haben, als er mit dem ambitionierten Vorhaben des GrandTour-Doubles gescheitert war. Bei der Italien-Rundfahrt musste er sich Tom Dumoulin (Sunweb) geschlagen geben, bei der Tour de France brach er am Ende sogar regelrecht ein und beendete das Rennen auf dem für ihn indiskutablen zwölften Platz.

In dieser Saison nun ging Quintana sehr dosiert zu Werke, was bisher erst 29 Renntage unterstreichen. In ansprechender Form präsentierte er sich sogar erst im Juni bei der Tour de Suisse mit seinem Etappensieg an der Bergankunft in Arosa und Rang drei im Gesamtklassement. "Wir sind dieses Jahr auch einige gute Rennen vor der Tour gefahren, aber wir haben den Umfang unserer Renneinsätze reduziert sowie den von An- und Abreise zu den Wettbewerben. Das alles sollte mir helfen, frischer und mit besserer Moral in dieses Rennen (die Tour de France) zu gehen“, fügte er an.

Für bessere Stimmung beim kleinen Kletterspezialisten sorgt ganz offensichtlich auch die Auswahl seiner Helferriege. "Das ist die wahrscheinlich beste Mannschaft, die ich je für eine GrandTour an meiner Seite hatte“, sagte er. Tatsächlich kann sich das achtköpfige Movistar-Aufgebot sehen lassen. Mit Alejandro Valverde und Neuzugang Mikel Landa hat Team-Manager Eusebio Unzue zwei Fahrer nominiert, die selber Chancen auf das Gelbe Trikot haben könnten und die in fast jeder anderen Mannschaft die Kapitänsrolle übernehmen würden. Mit Paris-Nizza-Gewinner Marc Soler steht ein weiterer Helfer fürs Hochgebirge bereit, der zudem ein Kandidat für das Weiße Trikot des besten Jungprofis ist.

Insgesamt vertraut Unzue aber vor allem auf Erfahrung, wie die Berufung von Andrej Amador (31) - ein weiterer starker Bergfahrer - sowie des 37-jährigen Daniele Bennati (37), José Joaquin Rojas (33) sowie des 34-jährigen Imanol Erviti beweisen. Die drei letztgenannten sollen Quintana sturzfrei durch die ersten beiden Wochen lotsen und vor allem ohne Blessuren und Zeitverlust über das Kopfsteinpflaster der 9. Etappe bringen. Das scheint auch die größte Sorge des Kapitäns zu sein. "Hoffentlich kommen wir sicher durch die ersten Tage und können zusammenarbeiten, wie wir es immer getan haben“, sagte Quintana, der dann selber vom zehnten Teilstück an gefordert sein wird, das mit dem ersten Berg der Ehrenkategorie aufwartet und nach der Jagd über insgesamt fünf kategorisierte Anstiege in Le Grand-Bornand endet.

Spätestens dann gelten angesichts der optimalen Vorbereitung und des herausragend besetzten Teams keine Ausreden mehr und Quintana wird nach zwei zweiten Plätzen das Unternehmen Tour-Sieg in seine eigenen Hände nehmen müssen.

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