69. Critérium du Dauphiné

Nach Ausreißer-Coup: Sprinterteams streiten über Ursache

Foto zu dem Text "Nach Ausreißer-Coup: Sprinterteams streiten über Ursache"
Arnaud Démare (FDJ, re.) blieb beim 69. Critérium du Dauphiné diesmal nur der erste Platz im Sprint des Feldes. | Foto: Cor Vos

06.06.2017  |  (rsn) - Den dritten Tag des 69. Critérium du Dauphiné hatten sich die Sprinter dick markiert. Im Vergleich zu den anderen Teilstücken der diesjährigen Tour-Generalprobe war das Terrain der 184 Kilometer langen Etappe von Le Chambon-sur-Lignon nach Tullins am ehesten für eine Massenankunft geeignet. Doch es kam ganz anders.

Eine sechsköpfige Ausreißergruppe, die schon nach zwei Kilometern davongezogen war, verteidigte ihren Vorsprung bis ins Ziel, wo sie den Sprinterteams eine lange Nase zeigte. Elf Sekunden retteten Etappengewinner Koen Bouwman (LottoNL-Jumbo) und seine Begleiter auf das jagende Feld ins Ziel. Dieses Ergebnis war umso überraschender, als der Maximalvorsprung von fast sieben Minuten 50 Kilometer vor dem Ziel planmäßig auf drei Minuten eingedampft war.

In der letzten Abfahrt des Tages aber kamen die Verfolger dann aber nicht näher als bis auf zwei Minuten an das Sextett heran - und als die Ausreißer an der Flamme Rouge noch immer 35 Sekunden vor dem Feld lagen, war klar, dass sich die Sprintermannschaften verrechnet hatten.

Über die Ursache dafür war man sich zumindest bei FDJ und Katusha-Alpecin nicht einig, und das, obwohl beide Mannschaften den Großteil der Tempoarbeit im Feld übernommen hatten. "Wenn alle Teams so gut wie bis zu den letzten 20 Kilometern zusammengearbeitet hätten, hätten wir wahrscheinlich die Gruppe eingefangen. Aber dann stoppte etwas“, sagte Katusha-Sportdirektor José Acevedo zu cyclingnews.com. Das Team des gestrigen Etappenzweiten Alexander Kristoff fühlte sich in der entscheidenden Phase von den anderen Sprintermannschaften allein gelassen.

Dem hielt FDJ-Kapitän Arnaud Démare, der den Sprint des Feldes gewann und Siebter wurde, im Gespräch mit der L’Equipe entgegen: "Katusha hat lange gewartet, bis sie nach vorne kamen, Dimension Data ebenso.“ Der gestrige Etappengewinner gab zu, dass man etwas früher das Tempo hätte erhöhen müssen, warf speziell Kristoffs Mannschaft aber vor, zu lange taktiert und sich erst im letzten Viertel der Etappe vor das Feld gespannt zu haben. "Bei Katusha arbeitet alles für Kristoff. Sie haben hier acht Mann für den Sprint“, sagte der 25-Jährige, dessen Team gemeinsam mit Cofidis die Jagd auf die Ausreißer eröffnet hatte. Erst später stießen andere Mannschaften dazu.

Démares Aussage und dem Augenschein widersprach allerdings Acevedo: "Wir sind in dem Moment mit Machado gefahren, als die anderen gefahren sind - ich denke, so ab Kilometer 60“, so der Portugiese.

Andere Teams wie Bora-hansgrohe aus Deutschland, die ebenfalls mit sprintstarken Fahrern beim Critérium du Dauphiné antreten, hielten sich heute von Anfang an zurück - aber vor allem wegen der Klassementfahrer in den eigenen Reihen. "Die Sprinterteams haben eigentlich früh begonnen, das Rennen zu kontrollieren, darum dachten wir auch, dass es zu einem Sprint kommen würde“, wunderte sich der Sportliche Leiter Enrico Poitschke über den Ausgang der Etappe und erläuterte, warum sein Team lange Zeit nicht zu sehen war.

"Unser Fokus liegt hier auf Emanuel (Buchmann) und der Gesamtwertung, drum sind wir im Sprint etwas limitiert“, sagte Poitschke, der mit dem neunten Rang von Pascal Ackermann deshalb zufrieden war: "Die Jungs haben aber einen super Lead-out gefahren, und der dritte Platz von Pascal im Sprint des Feldes war stark.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.06.2017Froome: "Richie war bei weitem der stärkste Mann im Rennen"

(rsn) - Während sich Richie Porte (BMC) beschwert, dass die Konkurrenz - und damit meint er wohl auch sein Ex-Team Sky um Kumpel Chris Froome - auf der Schlussetappe des Criterium du Dauphine in erst

12.06.2017Bardet: “Es war eine echte Schlacht zwischen den Kapitänen“

(rsn) - Im vergangenen Jahr beendete Romain Bardet (Ag2R) das Critérium du Dauphiné auf Rang zwei - am Ende der 69. Auflage der Tour-Generalprobe reichte es nur zu Platz sechs. Zudem gelang dem Fran

12.06.2017Contador: "Ich liege gut im Tour-Plan“

(rsn) - Im Finale der 8. Etappe des 69. Critérium du Dauphiné musste Alberto Contador (Trek-Segafredo) passen. Als Romain Bardet (Ag2R) vier Kilometer vor der Bergankunft am Plateau de Solaison aus

12.06.2017Highlight-Video des 69. Critérium du Dauphiné

(rsn) - Mit dem Überraschungssieg durch Jakob Fuglsang (Astana) ist am Sonntag das 69. Critérium du Dauphiné zu Ende gegangen. Der 32 Jahre alte Däne fuhr am letzten Tag der Tour-Generalprobe noch

11.06.2017Froome spielt alles oder nichts und verliert

(rsn) - Im Kampf um seinen vierten Gesamtsieg beim Critérium du Dauphiné spielte Chris Froome (Sky) am Sonntag Vabanque. Am Ende der 8. Etappe über 115 spektakuläre Kilometer zwischen Albertville

11.06.2017Buchmann ist bei den Allerbesten angekommen

(rsn) - Schüchtern stand Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) auf dem Podium. Mehrmals streckte er bei der Siegerehrung auf dem Plateau de Solaison die Arme nach vorne, um das Weiße Trikot des besten

11.06.2017Fuglsang der lachende Dritte beim Duell Porte gegen Froome

(rsn) - Aus dem erwarteten großen Duell zwischen Richie Porte (BMC) und Chris Froome (Sky) ist Jakob Fuglsang (Astana) beim 69. Critérium du Dauphiné als lachender Dritter hervorgegangen. Der 32 Ja

11.06.2017Fuglsang fährt Porte aus dem Gelben Trikot, Buchmann Siebter

(rsn) - Jakob Fuglsang (Astana) hat am letzten Tag des 69. Critérium du Dauphiné Richie Porte (BMC) noch aus dem Gelben Trikot gefahren und sich den Gesamtsieg bei der Tour-Generalprobe gesichert.

11.06.2017Bardet: “BMC hat uns in den Schlaf geschickt"

(rsn) - Auf der Königsetappe des 69. Critérium du Dauphiné hat Romain Bardet (Ag2) gezeigt, dass er rechtzeitig zur Tour de France in Schwung kommt. Der Vorjahreszweite der Tour-Generalprobe attack

11.06.2017Highlight-Video der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) - Mit Peter Kennaugh hat erstmals ein Brite in Alpe d´Huez triumphiert. Der 27-jährige Sky-Profi setzte sich am Samstag auf der Königsetappe des 69. Critérium du Dauphiné nach 167,5 Kilomet

10.06.2017Froome: "Richie hat das so gut wie eingetütet"

(rsn) - Nach der Königsetappe des 69. Critérium du Dauphiné hat Chris Froome (Sky) die Titelverteidigung praktisch abgeschrieben. “Ich denke, Richie hat das so gut wie eingetütet“, sagte der B

10.06.2017Buchmann: Auf der Dauphiné-Königsetappe "nie am Limit"

(rsn) - Einen Platz unter den besten Zehn des Critérium du Dauphiné hatte Emanuel Buchmann vor dem Start der Tour-Generalprobe als sein Ziel ausgegeben. Und nach der Königsetappe der Tour-Generalpr

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

03.05.2024Anspruchsvoller Auftakt im Piemont

(rsn / ProCycling) – 13 Jahre nach ihrer Premiere ist die Stadt Venaria Reale erneut Schauplatz des Grande Partenza. Als Ouvertüre gibt es eine anspruchsvolle Etappe, die nördlich von Turin starte

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024Merlier und Kooij führen die Riege der schnellen Männer an

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia wird es für die Sprinter kein gemütliches Einrollen geben. Am Samstag beginnt die erste Grand Tour des Jahres in Venaria Reale nördlich von Turin mit einer schwe

03.05.2024Zeeman glaubt weiter an Tour-Start von Vingegaard

(rsn) – Nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt am 4. April ist Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) weiter auf dem Weg der Besserung. Sein Sportdirektor Merijn Zeeman glaubt so

03.05.2024Lipowitz wäre schon glücklich, wenn er Rom erreichen würde

(rsn) - Der dritte Gesamtrang bei der Romandie-Rundfahrt vor einer Woche hat Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) viel Aufmerksamkeit eingebracht. Nun startet der 23-Jährige beim Giro d´Italia in d

03.05.2024Highlight-Video der 6. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Auch auf der 6. Etappe der 10. Vuelta Femenina hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) das Geschehen im Schlussanstieg dominiert. Doch nach 132,1 Kilometern von Tarazona zur Bergankunft an

03.05.2024Muzic schlägt Vollering! Erst festgebissen, dann abgesprintet

(rsn) – Évita Muzic (FDJ – Suez) hat an der Laguna Negra in 1.715 Metern Höhe die 6. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die 24-jährige Französin setzte sich am Ende der 6,5 Kilometer

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)