--> -->
03.07.2016 | (rsn) - Als Megan Guarnier (Boels-Dolmans) im Rosa Trikot durch den Zielbereich der 2. Etappe des Giro Rosa in Montenars rollte, hatte sie ihren Blick weit nach unten gesenkt. Gesichtszüge ließ die US-Meisterin nicht erkennen. Doch als sie kurz darauf bei ihrer Teamkollegin Evelyn Stevens ankam, war an Guarniers leiser Stimme die Enttäuschung klar zu erkennen. "Ich habe das Trikot deutlich verloren", sagte sie.
Von Stevens war nicht mehr als ein tröstender Griff an die Schulter zu erwarten, denn die Stundenweltrekordlerin selbst war im Freudentaumel. Sie hatte gerade zum ersten Mal seit ihrem Etappensieg in Saalfeld bei der Thüringen-Rundfahrt 2014 wieder ein Straßenrennen für sich entschieden. "Ich bin absolut in Ekstase. Es ist schon eine Weile her, dass ich etwas gewonnen habe", sagte die 33-Jährige. "Ich liebe dieses Rennen und ich liebe es, bergauf zu siegen - das ist einfach toll."
Auf dem steilen letzten Kilometer der insgesamt sieben Kilometer langen Schlusssteigung von Gemona del Friuli nach Montenars überspurtete Stevens Elisa Longo Borghini (Wiggle-High5) auf den letzten 50 Metern und fuhr mit einem lauten Jubelschrei über den Zielstrich. Zwei Sekunden später beendete Katarzyna Niewiadoma (Rabo-Liv) das 104 Kilometer lange Teilstück durchs Friaul auf Rang drei, Mara Abbott (Wiggle-High / + 0:03 Minuten) wurde Vierte. Guarnier aber konnte dem Tempo auf den letzten 1.000 Metern nicht mehr folgen und wurde 24 Sekunden nach Stevens mit Claudia Lichtenberg (Lotto-Soudal) am Hinterrad Tagesfünfte.
Dank der Bonifikationen im Ziel war es ausgerechnet Stevens, die die Maglia Rosa einige Minuten später entgegennehmen durfte. "Natürlich wollten wir nicht, dass Megan das Rosa Trikot verliert. Aber in dem Moment haben die Wiggle-Mädels das Tempo gemacht und ich bin nur mitgefahren", erklärte Stevens den Moment, als Guarnier abreißen ließ. "Am Ende ging es dann nur um den Etappensieg." Sie habe sich in ihrer Vorbereitung für die Olympischen Spiel in Rio beim Giro einige Etappen angestrichen, weniger die Gesamtwertung.
"Megan ist so stark und fährt eine tolle Saison. Ich bin sicher, dass sie auf den nächsten Etappen wieder ganz vorne dabei sein wird", so Stevens über die Gesamtdritte des Vorjahres weiter. "Es kommt noch der Mortirolo und auch die 6. Etappe ist superhart. Das Gesamtklassement ist sicher noch nicht gemacht." Stevens führt im Kampf um Rosa nun mit zwei Sekunden Vorsprung auf die Polnische Meisterin Niewiadoma und 18 Sekunden vor Guarnier. Longo Borghini ist mit 23 Sekunden Rückstand Gesamtvierte, Lichtenberg schaffte in Montenars den Sprung in die Top 5. Sie hat nun 35 Sekunden Rückstand, Abbott (+ 0:36) folgt auf Rang sechs.
Eine weitere Niederlage musste Titelverteidigerin Anna Van der Breggen (Rabo-Liv) einstecken, die als Tagesneunte 33 Sekunden einbüßte, immerhin aber zwei Plätze im Gesamtklassement gutmachte und 1:13 Minuten hinter Stevens auf Gesamtrang Zehn liegt.
Im Verlauf der Etappe konnte sich trotz 90 weitgehend flacher Auftaktkilometer keine Ausreißergruppe absetzen. Das Team Canyon-SRAM versuchte es mit der friaulischen Lokal-Matadorin Elena Cecchini, die zahlreiche Fans an die Strecke lockte, sowie mit Trixi Worrack in der Offensive, hatte aber kein Glück. "Ich wusste, dass ich am Berg nicht würde folgen können. Also haben wir versucht, vorher eine Gruppe zu initiieren. Aber das hat nicht geklappt, weil sie niemand weggelassen haben", erklärte die Deutsche Zeitfahrmeisterin, die das Ziel 5:49 Minuten nach Stevens erreichte.
Im Finale ging es zwei Mal innerhalb der letzten 20 Kilometer von Gemona del Friuli nach Montenars hinauf, wobei der steile Schlusskilometer bei der ersten Passage noch ausgelassen wurde. Als das Peloton die Schlusssteigung zum zweiten Mal erreichte, hielt Weltmeisterin Lizzie Armitstead für Guarnier und Stevens das Tempo hoch, bevor Abbott den Druck weiter erhöhte und sich die Gruppe kontinuierlich verkleinerte.
Nur Abbott, Guarnier, Lichtenberg, Longo Borghini, Niewiadoma und Stevens waren noch beisammen, als es auf den letzten 2.000 Metern steiler wurde. "Ich sollte dann einen Kilometer vor dem Ziel attackieren, weil Megan ein gutes Finish hat. Also habe ich angetreten", schilderte Stevens die Entscheidung. "Die Anderen sind wieder rangekommen, aber ich sah, dass Megan etwas zurückliegt. Also bin ich erst einmal nur mitgefahren in der Hoffnung, dass sie zurückkommt."
Das tat die Frau in Rosa aber nicht, und als Longo Borghini dann den Schlussspurt um den Sieg eröffnete, blieb für Stevens keine Zeit mehr zu warten. "Ich dachte erst nicht, dass ich die Lücke zu Elisa noch würde schließen können. Aber dann kam ich doch noch heran und konnte 50 Meter vor dem Ziel sogar noch einmal beschleunigen." Genug, um Tagessieg und Maglia Rosa zu holen.
(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Die Trikots der Women´s WorldTeams für die Saison 2025(rsn) – Auch die Teams der Women’s WorldTour zeigen ihre Trikots für die Saison, teilweise in gemeinsamen Präsentationen mit ihren männlichen Kollegen. Den Anfang machte in diesem Winter das US
24.12.2024Horror-Jahr mit zwei Knie-OPs: “Ich saß weinend auf dem Rad“(rsn) – Sie war gemeinsam mit Teamkollegin Antonia Niedermaier der Shootingstar im deutschen Frauen-Radsport und nach ihrem Tour-de-France-Etappensieg in Albi am 27. Juli 2023 die gefeierte Heldin.
23.12.2024Alvarado auch im Sand am Zilvermeer die Beste(rsn) – Einen Tag nach ihrem Sieg beim Weltcup in Zonhoven war Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) auch im Sand von Mol erfolgreich. Im fünften Lauf der Superprestige baute die Nieder
23.12.2024Nach Teamwechsel zum ersten Profisieg(rsn) - Nach zwei Jahren im hohen Norden bei Uno-X zog es Hannah Ludwig zu Saisonbeginn 2024 wieder in mildere Gefilde, nach Frankreich. "Mein Vertrag wurde zum Saisonende nicht verlängert und so mus
22.12.2024Alvarado mit kalten Händen zum achten Saisonsieg(rsn) - Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) hat in und an der berühmten Kuil den Cross-Weltcup von Zonhoven gewonnen. Nach einem spannenden Rennen verwies sie Zoe Bäckstedt (Canyon –
22.12.2024Bis zur Corona-Infektion lief es richtig gut(rsn) - Erst zwölf Tage des neuen Jahres waren vergangen, da standen für Linda Riedmann vom Team Visma - Lease a Bike schon die ersten Rennen an. In Australien bei der Santos Tour Down Under begann
21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite
21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä