Trotz staatlicher Dopingvertuschung

UCI-Chef Cookson hat Vertrauen in den russischen Radsport

Foto zu dem Text "UCI-Chef Cookson hat Vertrauen in den russischen Radsport"
UCI-Präsident Brian Cookson hat Vertrauen in den russischen Radsport. | Foto: Cor Vos

19.11.2015  |  (rsn) - Brian Cookson hat dem Russischen Radsportverband trotz des heftigen Doping-Skandals, der den Leistungssport des größten Landes der Welt derzeit erschüttert, sein Vertrauen ausgesprochen. Der Präsident des Radsportweltverbandes UCI zeigte sich Sky Sports News gegenüber optimistisch, dass der Verband nicht in betrügerische Machenschaften verwickelt sei.

„Ich bin zuversichtlich, dass die Verantwortlichen das Richtige tun und ich bin mir sicher, dass sie, wenn es Probleme gäbe, diese nicht vertuschen würden“, sagte Cookson und fügte an: „Wenn es so wäre, würde ich geeignete Maßnahmen ergreifen“.

Nach einer auf Recherchen der ARD folgenden WADA-Untersuchung über systematisches und von staatlicher Seite gefördertes und gesteuertes Doping in Russland kam die Welt-Anti-Doping-Agentur zu dem Schluss, dass speziell in der russischen Leichtathletik "die Akzeptanz von Betrug auf allen Ebenen und seit langem verbreitet ist".

Deshalb forderte die WADA den Ausschluss der russischen Leichtathleten aus dem Weltverband, worauf dieser tatsächlich mit einer Suspendierung reagierte. Am Donnerstag gab die WADA zudem bekannt, dass sie Russlands Anti-Doping-Agentur Rusada wegen deren Verstrickung in den Skandal suspendiert habe. Damit könnten russische Athleten auch von den Olympischen Spielen 2016 in Rio ausgeschlossen werden.

Auch wenn die Indizien auf flächendeckendes Doping in Russland massiv sind, hält Cookson nichts von der Idee, dass die UCI auf seine Initiative hin russische Radprofis genauer unter die Lupe nehmen sollte und verwies stattdessen auf die dafür vorgesehenen Instanzen innerhalb der UCI.

"Wir haben wirklich unabhängige Prozesse hier [bei der UCI] - die Radsport Anti-Doping-Stiftung, das Anti-Doping Tribunal und eine Rechtsabteilung. All das läuft ohne meine direkte Beteiligung", sagte Cookson. "Ich werde sie nicht bitten, irgendeine Person, ein Team oder eine Nation ins Visier zu nehmen, aber ebensowenig werde ich ihnen sagen, es nicht zu tun.“

Kamaev war nach der Wahl Cooksons im September 2013 in die ADC berufen worden. Zuvor hatte sich Cookson im Kampf um das Präsidentenamt auch dank der massiven Unterstützung von Igor Makarov, dem Präsidenten des Russischen Verbandes, gegen Amtsinhaber Pat McQuaid durchsetzen können. Der Milliardär Makarov, der zu den sogenannten russischen Oligarchen zählt, ist mit seinem Itera-Konzern einer der Sponsoren des Europäischen Radsportverbandes und Eigentümer des WorldTour-Rennstalls Katusha.

Weitere Radsportnachrichten

26.12.2025Storer kritisiert Ex-Team: “In Gewohnheiten festgefahren“

(rsn) – Der “moderne Radsport“ ist in aller Munde, aber offenbar noch nicht in jedem Team angekommen. Vor einigen Tagen hatte Arne Marit, Spät-Neuzugang bei Red Bull – Bora – hansgohe, bei

26.12.2025Van-Dijke-Zwillinge drängen auf mehr gemeinsame Einsätze

(rsn) – Familienbande sind stark. Das wissen auch Tim und Mick van Dijke. Die Zwillingsbrüder haben ihr erstes gemeinsames Jahr bei Red Bull – Bora – hansgrohe hinter sich, nachdem sie zuvor me

26.12.2025Van der Poel macht es in Gavere gegen Nys spannend

(rsn) – Beim Weltcup in Gavere hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine weiße Weste bewahrt. In der 7. von neun Runden fuhr er seinem letzten Begleiter Thibau Nys (Baloise – Glowi

26.12.2025“Nicht sehr soziale“ Brand dominiert auch in Gavere

(rsn) – Das Zählen geht weiter. Bei ihrem Sieg im Weltcup von Gavere hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) die 57. Podiumsplatzierung in Serie eingefahren. Außerdem war es ihr 14. Sieg beim

26.12.2025Ziel nach starkem Jahr: “Die zweiten Plätze in Siege umwandeln“

(rsn) – Das sei verraten: So weit vorne wie Max Kanter (XDS – Astana) landete in der RSN-Jahresrangliste 2026 kein anderer deutscher Sprinter. Das liegt zum einen daran, dass lange Zeit dominieren

26.12.2025Mit Uno-X bei den Topsprinterinnen angeklopft

(rsn) – Linda Zanetti (Uno-X Mobility) ist 2025 zu einem der Shootingstars im internationalen Peloton geworden. Nach zwei Jahren beim UAE-Team und einem bei Human Powered Health schloss sich die Sch

26.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

26.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

25.12.2025“Harzige Saison“ ohne Sieg und Tour, aber mit Doppelbronze

(rsn) – Stefan Küng ist sicher kein Legionär. Nach insgesamt sechs Jahren bei BMC sowie derer sieben bei Groupama – FDJ steht 2026 erst zum zweiten Mal in seiner Profilaufbahn ein Tapetenwechsel

25.12.2025Pogacar verdankt Niederlage gegen Vingegaard viel

(rsn) – Als Tadej Pogacar 2019 die Tour de l’Avenir (2.2Ncup) gewann, war er in seinem zweiten U23-Jahr Teil des Drittdivisionärs ROG – Ljubljana. In einer – nachträglich kann man das nicht

25.12.2025Auf Trainingsgruppe schießender Autofahrer festgenommen

(rsn) – Drei Tege nachdem die Trainingsgruppe des Drittdivisionärs S.C. Padovani Polo - Cherry Bank im Etschtal aus einem fahrenden Auto heraus aus nächster Nähe beschossen worden war, wurde der

25.12.2025Baroncini: “Ein Wunder, dass ich noch lebe und sehen kann“

(rsn) – Am 6. August stürzte Filippo Baroncini (UAE – Emirates – XRG) bei der Polen-Rundfahrt (2.UWT) schwer. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und es wurde um sein Leben gefürchtet.

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)