Etixx-Teamchef hofft auf weitere Verbesserung

Lefevere nicht nur wegen 54 Saisonsiegen zufrieden

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Etixx-Quick Step-Teamchef Patrick Lefevere ist mit der Saison 2015 zufrieden. | Foto: Cor Vos

27.10.2015  |  (rsn) – Trotz einer erneut herausragenden Saison, in der seine Mannschaft wieder die meisten Siege einfahren konnte, hofft Etixx-Quick Step-Team-Manager Patrick Lefevere auf eine Verbesserung in 2016.

Laut der Website procyclingstats.com verbuchten Mark Cavendish, Tony Martin, Tom Boonen & Co. nicht weniger als 54 Siege im abgelaufenen Jahr, neun mehr als die britische Sky-Formation. Dahinter folgten mit jeweils 40 Siegen Lotto Soudal aus Belgien und das russische Katusha-Team.

In der Teamwertung der vom Radsportweltverband UCI geführten Weltrangliste kommt Etixx-Quick Step zwar nur auf Rang vier – hinter Movistar, Katusha und Sky - , doch Lefevere ist sowohl mit der Quantität als auch der Qualität der eingefahrenen Siege zufrieden.

„Darunter sind zwei Klassiker – Amstel Gold Race und Paris-Tours -, zweite Plätze bei Paris-Roubaix, der Flandern-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Flèche Wallonne. Wir haben auch drei Etappen der Tour de France gewonnen und waren eine Weile im Gelben Trikot“, sagte der Belgier zu cyclingnews.com. Seine Aufzählung umfasste auch Etappensiege beim Giro, der Tour of California, der Tour de San Luis und der Tour of Britain. „Ich glaube nicht, dass ich Grund zur Beschwerde habe“, so Lefevere, dessen Team allerdings auch einige Rückschläge einstecken musste.

Der 60-Jährige erwähnte dabei die schwere Verletzung, die seinen Kapitän Boonen die Frühjahrsklassiker kostete, und Tony Martins vorzeitiges Tour-Aus nach zwei Tagen im Gelben Trikot.

Als Verlust empfindet Lefevere den Weggang von Mark Cavendish, der sich nach drei Jahren bei Etixx-Quick Step dem südafrikanischen Zweitdivisionär Dimension Data anschließen wird. "Ich bin traurig, dass ich Mark verliere, aber so ist das Geschäft“, sagte Lefevere, der den Briten für seine Auftritte in der vergangenen Saison lobte, auch wenn Cavendish – vom Tour-Etappensieg abgesehen – keine ganz großen Erfolge einfahren konnte. „Aber man vergisst, dass er 14 Siege eingefahren hat. Und ein Sieg ist ein Sieg.“

Um die Bilanz in der neuen Saison weiter aufzupolieren, hat der Teamchef das Aufgebot auf mehreren Schlüsselpositionen verändert. Cavendish wird durch Marcel Kittel (von Giant-Alpecin) ersetzt. Den Abgang von Michal Kwiatkowski (zu Sky) hofft Lefevere durch die Verpflichtung des Iren Daniel Martin (von Cannondale-Garmin) zu kompensieren. In der Rundfahrerfraktion könnte der junge Luxemburger Bob Jungels (von Trek) zumindest perspektivisch die Position von Rigoberto Uran einnehmen, der künftig für das Cannondale-Team fahren wird. In den Sprints kann Etixx-Quick Step nicht nur auf den achtmaligen Tour-Etappengewinner Kittel bauen, sondern auch auf den jungen Kolumbianer Fernando Gaviria, der sich als Stagiaire im Herbst für einen Profivertrag empfahl.

Im Kittels Sprintzug wird der 21-Jährige wohl nicht eingesetzt werden. Als Helfer nannte Lefevere stattdessen Tony Martin, Matteo Trentin, Iljo Keisse und Neuzugang Ariel Richeze (Lampre-Merida), der für den Australier Mark Renshaw ins Team rückt. Der Australier folgt Cavendish nach Südafrika.

„Trentin ist vielleicht zu gut, um nur Anfahrer zu sein. Aber er kann wie andere auch in bestimmten Rennen diese Rolle übernehmen.“, sagte Lefevere über den Italiener, der Paris-Tours gewann. Die Automatismen des Sprintzugs sollen zum Jahreswechsel einstudiert werden. „Im Dezember und Januar können wir dafür trainieren“, meinte Lefevere, der besonders stolz darauf ist, dass er die Existenz seines Rennstalls zumindest mittelfristig gesichert hat. Mit dem deutschen Lebensmittel-Discounter LIDL konnte er einen finanzstarken Partner gewinnen, der sich für zunächst zwei Jahre engagieren wird.

Doch Lefevere hofft auf eine längere Zusammenarbeit. „Lidl ist eine große Marke und ich denke langfristig. Unser Budget steht für die kommenden beiden Jahre, aber es wäre großartig, […], wenn wir Lidl davon überzeugen könnten, ein Hauptsponsor zu werden“, sagte Lefevere.

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