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16.09.2015 | (rsn) – Nicht, dass Jens Debusschere (Lotto Soudal) den 55. GP de Wallonie (1.1) gewonnen hat, war eine Überraschung, sondern die Art und Weise, in der sich der 26 Jahre alte Belgier durchsetzte. Debusschere verließ sich bei dem Eintagesrennen durch seine Heimat nämlich nicht auf seinen Sprint, sondern überraschte gut einen Kilometer vor dem Ziel seine verbliebenen Konkurrenten mit seinem Antritt und sicherte sich nach 198,2 Kilometern von Beaufays nach Namur seinen zweiten Saisonsieg als Solist mit sechs respektive sieben Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Jan Bakelants (Ag2R) und den Franzosen Christophe Laporte (Cofidis).
„Das ist ein großer Erfolg für mich, denn es ist mein erster Solo-Sieg bei den Profis“, strahlte der Belgische Meister von 2014, nachdem er auf dem Kopfsteinpflaster von Namur das Ziel erreicht hatte. Debusschere hatte nach eigenen Worten im Anstieg zur berühmten Zitadelle zu kämpfen und kam als letzter Fahrer der Spitzengruppe am Scheitelpunkt an. „Doch kurz vor dem Schlusskilometer wurde es ruhig und da habe ich beschlossen anzugreifen. Ich wusste, dass es an diesem Punkt eine gute Möglichkeit wäre, einem Sprint aus dem Weg zu gehen.“
Debusschere hatte sich mit seinem Teamkollegen Jelle Vanendert abgesprochen, es als erster zu versuche. „Hätte Bakelants dann einen Konter setzen könnte, hätte Jelle reagiert. Bakelants hinterließ unterwegs den besten Eindruck und alle anderen schauten auf ihn.“
Doch der Sieger der Ausgabe von 2013 hatte keine Antwort parat und musste sich im Sprint der Verfolger mit Rang zwei begnügen, was Bakelants mit einem wütenden Schlag auf seinen Lenker quittierte.
Bei heftigem Wind und starkem Regen landeten zuvor zahlreiche Fahrer auf dem glatten Asphalt. So erwischte es etwa den Franzosen Nacer Bouhanni (Cofidis), der das Rennen vorzeitig beenden musste, ebenso wie der Belgier Pieter Serry, der sich nach Angaben seines Etixx-Quick-Step-Teams den linken Ellenbogen ausrenkte und operiert werden muss.
40 Kilometer dauerte es, bis sich mit Benoit Jarrier (Bretagne-Séché Environnement), Dieter Bouvry (Roubaix Lille Métropole), Kevin Van Melsen (Wanty – Groupe Gobert), Christophe Premont (Verandas Willems) und Thomas Wertz (Wallonie – Bruxelles) fünf Fahrer vom Feld lösen konnten, das den Ausreißern angesichts der extremen Witterungsbedingungen nie mehr als zwei Minuten an Vorsprung zugestand und sie knapp 50 Kilometer vor dem Ziel bereits wieder einfing.
Danach hagelte es bei hohem Tempo weitere Attacken, die das Peloton 15 Kilometer vor dem Ziel auf schließlich nur noch rund 20 Fahrer ausdünnten. Aus dieser Gruppe lösten sich schließlich Debusschere, Laporte, Bakelants, Vanendert, Rudy Molard (Cofidis), Thibaut Pinot, Arthur Vichot (beide FDJ), Franck Bonnamour (Bretagne-Séché Environment) sowie Gaetan Bille (Verandas Willems), die schließlich den Sieg unter sich ausmachten sollten.
Weder Cofidis noch FDJ, beide mit jeweils zwei Fahrern vorne vertreten, konnten kontern, als Debusschere auf dem Schlusskilometer die entscheidende Attacke setzte und sich vor Bakelants, der einer der aktivsten Fahrer war, ins Ziel rettete.
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