Brite nimmt van Garderen in „Big Five" auf

Froome wundert sich über Nibalis Schwäche

Von Joachim Logisch aus Mur-de-Bretagne

Foto zu dem Text "Froome wundert sich über Nibalis Schwäche"
Chris Froome (Sky) im Finale der 8. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

12.07.2015  |  (rsn) - Gibt ausgerechnet der letzte kleine Berg vor den Pyrenäen und den Alpen einen Fingerzeig auf die wirklichen Favoriten dieser 102. Tour de France? Im nur zwei Kilometer langen und im Schnitt 6,9 Prozent steilen Schlussanstieg der 8. Etappe zur Mur-de-Bretagne verlor Vinzenco Nibali (Astana) zehn Sekunden auf die anderen Gesamtklassements-Fahrer.
 
„Im Finale war ich nicht gut drauf. Am Start der Etappe war alles noch okay gewesen. Als im Anstieg aber das Tempo erhöht wurde, konnte ich nicht mehr reagieren. Es war ein schlechter Tag“, schien auch  der Titelverteidiger ratlos.

Wenn seine großen Konkurrenten heftig attackiert hätten, könnte Nibali den Zeitverlust unter „I have a bad day“ abhaken. Doch ein Nobody wie Alexis Vuillermoz (AG2R) gewann die Etappe. Der Kampf der „Big Four“ um den Toursieg hatte nicht stattgefunden.

Was Christopher Froome, der sich nur kurzzeitig an der Spitze gezeigt hatte, im Ziel sagte, musste bei Nibali die Alarmglocken schrillen lassen. „Ich wollte heute im letzten Anstieg wirklich nicht meine Dominanz demonstrieren. Ich wollte uns nur in eine gute Position bringen und die Gegner im Auge behalten", sagte der Brite. „Es war klar, dass es in dem relativ kurzen Berg keine großen Abstände unter den Favoriten geben wir. Ich war überrascht, als ich hörte, dass Nibali den Kontakt an eine so große Gruppe verloren hatte. Nach all den Gegenwinden war es hier leichter am Rad zu bleiben!“

Doch schon im knapp elf Prozent steilen unteren Teil der Mûr war der Italiener der etwa 30-köpfigen Spitzengruppe hinterhergehechelt. „Wir können nicht verstehen, was da passierte“, rätselt auch Nibalis Team-Direktor Guiseppe Martinelli: „Wir müssen daran glauben, dass es ein schlechter Tag war. Sonst wird das eine komplizierte Tour. Wir können keine Fehler ausmachen.“

Abgeschrieben hat Froome den Titelverteidiger nicht. „Vinzenco hatte nicht den besten Start, aber in den langen Anstiegen werden wir ihn wiedersehen“, glaubt der 30-Jährige, der auch Tejay van Garderen (BMC) in den Kreis der Tour-Favoriten aufnahm.

„Wir müssen definitiv von den ‚Big Five‘ reden. Denn Tejay fährt ein starkes Rennen. Vor kurzem fuhren wir bei der Dauphiné gegeneinander. Da war zwischen uns keine große Differenz. Er ist in guter Kondition“, erklärte der Gesamtführende, der von Nairo Quintana (Movistar) noch viel erwartet. Nairo hat Zeit verloren. Aber er ist ein guter Kletterer. Auch Alberto Contador dürfen wir nicht abschreiben, denn er gibt niemals auf.“

In der nächsten Woche wissen wir, wie viele Teilnehmer die „Big Group“ wirklich hat.

Weitere Radsportnachrichten

27.11.2025“Schwer erkrankt“: Lefevere über drei Wochen in der Klinik

(rsn) – Der langjährige Soudal-Quick-Step-Teammanager Patrick Lefevere war nach eigenen Worten “schwer erkrankt“ und musste 24 Tage im AZ Delta Krankenhaus in Roeselare verbringen. Wie der Belg

27.11.2025Thomas soll als Renndirektor Ineos zu Grand-Tour-Siegen führen

(rsn) – Geraint Thomas hat nach der Tour of Britain seine lange eund erfolgreiche Karriere beendet. Allerdings wird der 39-jährige Waliser auch künftig in Diensten von Ineos Grenadiers stehen. Wie

27.11.2025Ehemaliger Vuelta-Dritter Haig zu Ineos Grenadiers?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

27.11.2025VF Group - Bardiani will mit 7 Saber Radsportakademie gründen

(rsn) – Der italienische Zweitdivisionär VF Group - Bardiani CSF - Faizanè kann auf einen neuen Sponsor bauen. Wie das Team bekanntgab, habe man einen Mehrjahresvertrag mit dem usbekischen Sportbe

27.11.2025Gaviria mit 2,36 Promille am Steuer: Zwei Jahre Fahrverbot

(rsn) – Fernando Gaviria ist wegen Trunkenheit am Steuer von einem Gericht in Monaco zu einer zweimonatigen Bewährungsstrafe und einem zweijährigen Fahrverbot verurteilt worden. Der 31-jährige Ko

27.11.2025Auch ohne Top-Ergebnisse wieder mehr Spaß am Radsport

(rsn) – Nach zwei schwierigen Jahren bei Red Bull – Bora – hansgrohe wechselte Emanuel Buchmann ins Ausland und unterschrieb Ende 2024 bei der französischen Cofidis-Equipe. Sportlich lief es fÃ

27.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

26.11.2025Superstart in Australien und dann ein ständiges Auf und Ab

(rsn) – Sein viertes Jahr in der Struktur von Alpecin – Deceuninck, das zweite davon im Profkader, war für Henri Uhlig eines mit vielen Aufs und Abs. Der 24-Jährige startete bärenstark und konn

26.11.2025Froome sitzt drei Monate nach Trainingsunfall wieder auf dem Rad

(rsn) – Fest steht, dass Chris Froome nach fünf Jahren bei Israel – Premier Tech künftig nicht mehr im Aufgebot des Nachfolgers NSN Cycling Team stehen wird. Da der viermalige Tour-de-France-Gew

26.11.2025HLN: Lidl - Trek an Lipowitz interessiert

(rsn) – Mit Mattias Skjelmose und Neuzugang Juan Ayuso hat Lidl - Trek bereits erstklassige Rundfahrtspezialisten im Aufgebot. Damit will sich der im kommenden Jahr unter deutscher Flagge antretende

26.11.2025Tendiert Evenepoel zur “Ronde“-Premiere?

(rsn) – Wie Het Laatste Nieuws schreibt, wächst Remco Evenepoels Interesse an einer Premiere bei der Flandern-Rundfahrt. Das könnte damit zusammenhängen, dass laut der belgischen Zeitung der komm

26.11.2025Nach prima Auftakt von Krankheiten und Stürzen geplagt

(rsn) – Vor nunmehr viereinhalb Jahren wechselte Rainer Kepplinger (Bahrain  Victorious) vom Ruder- zum Radsport. Nach ersten Erfolgen in Österreich ging es für ihn rasch in die WorldTour, wo d

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)