Weitere Ex-Profis belasten ehemaligen UCI-Chef

Immer neue Anschuldigungen gegen Verbruggen

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Hein Verbruggen, UCI-Präsident von 1991 - 2005 | Foto: ROTH

22.11.2013  |  (rsn) – Der ehemalige UCI-Präsident Hein Verbruggen gerät im Zusammenhang mit den Anschuldigungen von Lance Armstrong nun auch in seiner Heimat immer mehr unter Druck. In der Internetausgabe des Algemeen Dagblad belasteten mehrere ehemalige Profis den 72-Jährigen schwer. So berichtete der frühere Profi Edwig Van Hooydonck von einem Gespräch mit Verbruggen, in dem er ihm vor dem zunehmenden Einsatz von EPO im Peloton warnte.

„Nach meinem Rücktritt hatte ich ein Gespräch mit Verbruggen, in dem ich ihm sagte, was da vor sich ging…dass EPO seit Beginn der neunziger Jahre immer mehr in Umlauf kam“, berichtete der zweimalige Gewinner der Flandern-Rundfahrt, der im Jahr 1996 im Alter von 30 Jahren seine Karriere beendete, als er bemerkte, dass er gegen seine gedopten Gegner keine Chance mehr hatte. Seine Warnungen habe der Präsident des Radsport-Weltverband aber in den Wind geschlagen, so der Belgier: „Er sagte, dass ich übertreiben würde.“

Von offenen Drohungen berichtete gegenüber dem Algemeen Dagblad der ehemalige PDF-Profi Peter Stevenhaagen. Nach einem Interview, in dem er die UCI kritisiert hatte, habe Verbruggen in einem Gespräch am Rande der Tour de Suisse 1988 zu ihm gesagt: „Du hast ein Problem, Junge. Ich kann Fahrer machen oder zerbrechen. Ich entscheide, wer positiv ist. Ich weiß, was los ist bei PDM."

Danach sei er eingeschüchtert gewesen, so der mittlerweile 45-jährige Niederländer, der damals Teamkollege von Greg Lemond, Steven Rooks und Gerrie Kneteman war. „Nach dieser Auseinandersetzung wurde ich mehr Doping-Kontrollen als üblich unterzogen. Ich hatte Angst, und habe es nicht gewagt, bei der Tour 1988 (damals war Verbruggen Vorsitzender der Fédération Internationale du Cyclisme Professionel, d. Red.) zu starten. Ich habe die Cortison- und Testosteron-Fläschchen weggeworfen."

Stevenhaagens Landsmann Peter Winnen sagte dem Algemeen Dagblad, dass damals mehrere Teamchefs, darunter auch Walter Godefroot vom deutschen Team Telekom, die UCI vergebens vor dem Einsatz von EPO im Peloton gewarnt hätten.

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