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06.11.2012 | (rsn) – Mit Michele Scarponi hat ein weiterer italienischer Spitzenfahrer Kontakte zum berüchtigten Sportmediziner Michele Ferrari eingeräumt. In einer dreistündigen Anhörung vor der Anti-Doping-Kommission des Nationalen Italienischen Komitees von Italien CONI räumte der 33-Jährige laut Gazetta dello Sport ein, im September 2010 einen Test bei Ferrari absolviert zu haben.
Noch im vergangenen Jahr hatte Scarponi, der wegen seiner Verwicklung in die Operacion Puerto bereits eine 18-monatige Dopingsperre abgesessen hat, Kontakte zu Ferrari bestritten. Zum Sinneswandel des Lampre-Kapitäns dürften die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Padua beigetragen haben, die ein Gespräch zwischen ihm und Ferrari im Herbst 2010 in dessen Wohnmobil abgehört hatte.
Die Gazzetta bezog sich auf den entsprechenden Polizeibericht, in dem es hieß, dass Scarponi mit Ferrari damals über den Giro d’Italia 2010 gesprochen hätte, den er auf Platz vier beendet hatte. Der Kletterspezialist suchte nach Erklärungen, warum er die Italien-Rundfahrt nicht hatte gewinnen können. „Ferrari antwortete, dass er eine Chance gehabt hätte, wenn er einen Beutel gehabt hätte“, zitierte die Gazzetta aus dem Polizeibericht.
Nach der Anhörung stellte sich Scarponi der Presse und behauptete, nicht gewusst zu haben, dass Kontakte zu Ferrari damals schon verboten gewesen seien, er habe in gutem Glauben gehandelt. Er rechne nun mit disziplinarischen Maßnahmen und wollte auch im Interesse seines Teams so schnell wie möglich Klarheit in seinem Fall haben. Bereits seit 2002 ist italienischen Sportlern der Kontakt zu dem „Dottore Epo“ genannten Ferrari unter Strafandrohung verboten.
Im Sommer war Scarponis Landsmann Filippo Pozzato bereits zu einer dreimonatigen Sperre wegen erwiesener Kontakte zu Ferrari verurteilt worden. Offenbar hofft nun auch der Giro-Vierte dieses Jahres darauf, eine mögliche Strafe über den Winter absitzen zu können und zum Giro 2013 wieder startberechtigt zu sein.
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