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24.08.2012 | Austin (dapd) - "Es gibt einen Punkt im Leben eines Mannes, an dem er sagen muss: Genug ist genug. Ich bin an diesem Punkt angelangt. Ich habe mich mit den Anschuldigungen gegen meine Person seit 1999 beschäftigen müssen. Das fordert Tribut - auch von meiner Familie und meiner Stiftung. Das alles hat mich zu dem Punkt geführt, an dem ich sage: 'Ich bin fertig mit diesem Unsinn.'
Ich hatte gehofft, dass das Bundesgericht die Farce der USADA stoppen würde. Aber obwohl das Bundesgericht Verständnis für meine Anliegen hatte und auch Unstimmigkeiten und Mängel bei der USADA sah, konnte es nicht intervenieren.
Wenn ich auch nur für einen Augenblick gedacht hätte, dass ich bei einem USADA-Prozess eine faire Chance erhalten würde, den Anschuldigungen zu begegnen, hätte ich diese Chance ergriffen. Aber ich habe mich gegen diesen unfairen und einseitigen Prozess entschieden. Unabhängig davon, was Travis Tygart (Anmerkung: der USADA-Chef) von sich gibt - es gibt null physische Beweise für seine ungeheuerlichen und abscheulichen Anschuldigungen.
Der einzige physische Beweis ist, dass ich Hunderte von Kontrollen mit Bravour bestanden haben. Ich stand jederzeit und auf der ganzen Welt für Dopingproben zur Verfügung. Ob es Urin- oder Blutproben waren - ich stand immer bereit. Was ist der Sinn all dieser Tests, wenn am Ende nicht einmal die USADA dazu steht?
Von Anfang an ging es bei dieser Untersuchung nicht um die Wahrheit, sondern darum, mich um jeden Preis zu bestrafen. (...) Die USADA hat gegen ihre eigenen Gesetze verstoßen. Zu jedem Zeitpunkt hat die USADA versucht, all jene einzuschüchtern, die die Anschuldigungen gegen mich kritisch hinterfragten - und das Ganze auf Kosten der Steuerzahler. (...) Zudem hat die USADA Deals mit anderen Fahrern gemacht, solange diese die Anschuldigungen gegen mich bestätigten.
(...) Die Idee, dass Athleten heute ohne positive A- und B-Proben nach den gleichen Regeln und Verfahren verurteilt werden können wie eben Athleten mit positiven Tests, pervertiert das System und führt dazu, dass jeder ehemalige Teamkollege zu seinem eigenen Nutzen einen Prozess eröffnen kann. (...) Das kann nicht richtig sein.
Die USADA kann nicht die Kontrolle über den internationalen Sport ausüben und mich auch nicht meiner sieben Tour-de-France-Titel berauben. Denn ich weiß, wer diese sieben Titel gewonnen hat, meine Teamkollegen wissen es auch - genauso wie meine Konkurrenten von einst. Wir sind alle zusammen gefahren. Für drei Wochen über die gleichen Straßen, die gleichen Berge, bei gleichem Wetter. Es hat keine Abkürzungen gegeben, keine besondere Behandlung für irgendjemanden. Die gleichen Strecken unter den gleichen Regeln. Es ist der härteste Wettbewerb, den der stärkste Mann gewinnt. Das kann keiner jemals verändern. Auch nicht Travis Tygart.
Ab heute werde ich mich nicht mehr mit dieser Frage befassen, unabhängig von den Umständen. Ich werde mich auf die Arbeit konzentrieren, die ich schon vor meinem ersten Tour-de-France-Titel gemacht habe: Ich werde mich mit meiner Stiftung um krebskranke Menschen kümmern - insbesondere um diejenigen, die in medizinisch unterversorgten Gemeinden leben.
Im Oktober dieses Jahres wird meine Stiftung 15 Jahre alt. Wir haben eine Menge Arbeit zu tun, und ich freue mich auf ein Ende von der sinnlosen Ablenkung. (...) Ich werde nicht aufhören, für diese Mission zu kämpfen. Künftig werde ich mich der Erziehung meiner fünf schönen (und lebhaften) Kinder, der Bekämpfung von Krebs, und dem Versuch, der fitteste 40-Jährige auf dem Planeten zu sein, widmen."
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