Cofidis-Chef nennt CAS-Urteil "seriös"

Boyer: „Ich hoffe, dass Contador nicht zurückkehrt“

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Cofidis-Teamchef Eric Boyer | Foto: ROTH

07.02.2012  |  (rsn) – In Spanien kann sich Alberto Contador nach wie vor uneingeschränkter Unterstützung sicher sein. In Frankreich sieht die Situation etwas anderes aus. Nachdem etwa der französische Nationalcoach Laurent Jalabert vorsichtige Kritk an dem 29 Jahre alten Spanier geäußert und Verständnis für die vom Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen Contador verhängte Dopingsperre äußerte, wurde Cofidis-Chef Eric Boyer um einiges deutlicher.

„Ich hoffe, dass Contador nicht zurückkehrt“, sagte Boyer zur L’Equipe, „dass er sich seiner Tat bewusst wird, dass er erklärt, wie er dahin gekommen ist und sein Gewissen erleichtert, wie es Christian Moreni getan hat.“ Der Italiener war bei der Tour 2007 positiv auf Testosteron getestet worden und hatte schnell Doping zugegeben und auf die Öffnung der B-Probe verzichtet. Zudem war Moreni der erste Fahrer, der die von der UCI verhängte die Strafzahlung in Höhe eines Jahresgehalts an den Weltverband leistete. Der mittlerweile 39-Jährige fuhr damals für Cofidis, Boyer war sein Teamchef.

Der Franzose schenkt Contadors Beteuerungen, ein kontaminiertes Stück Rindfleisch sei verantwortlich für den positiven Test auf Clenbuterol bei der Tour de France 2010, keinen Glauben. „Er hat betrogen. Er hat gedopt. Er hat gedopt gewonnen“, so Boyer. „Er hat den Giro gewonnen, ist Fünfter bei der Tour geworden und hat damit andere Fahrer und ihre Taktik ’beeinflusst’“.

Boyer wies zudem darauf hin, dass der Fall Contador weiter untersucht werden müsste, um die Strukturen offenzulegen, in denen sich der Madrilene seiner Überzeugung nach bewegte. „Ich würde es begrüßen, wenn man untersuchen würde, wer ihm möglich gemacht hat zu dopen. Ich weiß nicht, wie man Clenbuterol einnimmt, aber ich nehme nicht an, dass man es sich einfach in der erstbesten Apotheke besorgt. Das sind starke Medikamente, die schwer zu beschaffen sind“, so Boyer. „Es gibt Menschen mit schlechten Absichten, die ihm geholfen haben es zu bekommen, die es ihm besorgt haben, die ihn beraten haben und ihm geholfen haben es einzunehmen. Ich weiß nicht, ob man die findet, aber man muss sie suchen, denn sie sind es, die den meisten Schaden anrichten.“

Boyer kritisierte die Dauer des Verfahrens, nannte das Urteil aber „seriös“. Für den Radsport sei das aber ein „trauriger Tag. [...] Das ist nicht mein Radsport. Mein Radsport ist der, den ich eine Woche lang beim Ètoile de Bessèges gesehen habe“, so der Cofidis-Chef mit Blick auf die am Sonntag zu Ende gegangene erste französische Rundfahrt des Jahres.

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