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02.03.2011 | Luxemburg (rsn) - Ein Treffen mit Radprofis als Gewinn in einem Preisausschreiben. In Deutschland ist das zurzeit kaum vorstellbar. In Luxemburg durften 25 Kinder und Jugendliche, die einen Wettbewerb des neuen Leopard-Trek-Sponsors Enovos gewonnen hatten, die Schleck-Brüder Andy und Fränk hautnah erleben.
Gespannt verfolgten sie mit ihren Begleitpersonen, was der Tour-Zweite und der Sieger der letztjährigen Schweiz-Rundfahrt in diesem Jahr mit ihrer neuen Mannschaft vorhaben. „Wir wollen die Tour gewinnen“, lautete die klare Ansage von Andy, dem der Druck, sein Versprechen erfüllen zu müssen, nicht belastet. Andy: „Unter Druck fahre ich besonders gut.“
Die Kids erfuhren auch, was sie vielleicht nicht so interessierte, was aber eine spannende Entwicklung auslösen könnte: Enovos möchte auch den deutschen Markt erobern.
Nachdem die einheimischen Sponsoren sich zum größten Teil zurückgezogen haben, was dazu führte, dass in dieser Saison kein deutsches ProTeam an den Start gehen wird, greifen die Ausländer nach dem größten europäischen Markt. „Wir wollen in Deutschland wachsen“, erklärt Jean Lucius, der Vorstandsvorsitzende von Enovos Luxemburg, warum sein Unternehmen als Co-Sponsor - vorerst nur auf den Ärmeln - auftritt.
Enovos, dass aus einem Zusammenschluss dreier historisch
gewachsener Energieversorger, darunter die Saar Ferngas AG, entstand, steht in einer Reihe mit dem amerikanischen IT-Spezialisten NetAPP, der das gleichnamige deutsche ProContinantal-Team unterstützt. Die genannten Unternehmen möchten in das Vakuum stoßen, dass der Rückzug von Telekom, Gerolsteiner und Milram im Radsport hinterlassen hat.
Auch Hauptsponsor Leopard, eine Luxemburger Holding, schielt auf die großen Möglichkeiten beim östlichen Nachbarn. Dabei sollen die deutschen Publikumslieblinge Jens Voigt, Linus Gerdemann und Fabian Wegmann sowie die Talente Dominic Klemme und Robert Wagner sorgen. Zum Führungsstab von Leopard-Trek gehören außerdem der Sportliche Leiter Torsten Schmidt (Schwelm), Team-Koordinator Markus Zingen (Trier) sowie die deutschen Mannschaftsärzte und die Betreuer aus der Bundesrepublik.
Nun ist es allerdings nicht so, dass die deutschen Unternehmen überhaupt nichts mit dem vermeintlichen „Schmuddelkind“ Radsport zu tun haben wollen. So ist Mercedes Fahrzeug-Sponsor von Leopard-Trek. Und Tony Martins HTC-Highroad wird im Passat kutschiert. Der Volkswagen-Konzern ist mit seiner Tochter sogar Hauptsponsor der Tour.
Die beiden Autogiganten wollen den Ausländern den deutschen Markt nicht einfach so überlassen.
Vielleicht bringt das den einen oder anderen Geldgeber doch ins Grübeln?
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