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Alberto Contador (Astana) in altbekannter Pistolero-Pose auf dem Podium der Algarve-Rundfahrt
Foto: ROTH
22.02.2010 | (rsn) – Als Alberto Contador vor der Algarve-Rundfahrt ankündigte, es lockerer als im Vorjahr angehen und nicht auf Gesamtsieg fahren zu wollen, war das wohl nur ein taktisches Spielchen. Am Sonntag verteidigte der 27 Jahre alte Spanier souverän seinen Titel und feierte ein perfektes Saisondebüt.
„Ich war okay, aber ich wusste nicht, wo ich im Vergleich zu anderen Fahrern stand, die mehr trainiert hatten als ich“, erklärte Contador nach dem Rennen. „Aber jetzt bin ich sehr glücklich, weil so etwas Selbstvertrauen gibt, speziell meinem Team.“
Deutlich wurde während der fünftägigen Rundfahrt, dass bei Astana in diesem Jahr notgedrungen alles auf Contador zugeschnitten sein wird. Fast alle erstklassigen Fahrer haben das Team verlassen, als Ersatz wurden zu einem Großteil Profis aus der zweiten Reihe verpflichtet. Bezeichnend, dass Daniel Navarro auf Platz 58 des Gesamtklassements zweitbester Astana-Profi war.
Contador fand trotzdem lobende Worte für sein neu zusammen gestelltes Team. „Das Rennen war speziell für meine Mannschaft von großer Bedeutung, weil sie einen großartigen Job verrichtet hat. Wir mussten die Verantwortung übernehmen“, so der zweifache Algarve-Sieger. „Jeder hat alles gegeben. Jetzt sind alle sehr müde, aber wir sind auch sehr glücklich."
Chancenlos waren Contadors ehemalige Teamkollegen Levi Leipheimer und Andreas Klöden. Zwar war RadioShack, das neue Team der beiden Veteranen, die beste Mannschaft der Rundfahrt. Gefährden konnten aber weder der 36 Jahre alte Leipheimer (4. im Gesamtklassement) noch der 34-jährige Klöden (8.) den Überflieger aus Madrid.
Contador schärfster Konkurrent war überraschenderweise der Portugiesische Zeitfahrmeister Tiago Machado. Der 24-Jährige konnte bei der Bergankunft der 3. Etappe als Einziger dem Astana-Kapitän folgen und erreichte mit elf Sekunden Rückstand auf Contador das Ziel. Im abschließenden Zeitfahren verlor Machado noch einen Platz in der Gesamtwertung und schloss die Rundfahrt hinter dem Tagessieger Luis Leon Sanchez (Caisse d'Epargne) auf Platz drei ab.
Aufregung hatte es noch um die neuen Zeitfahrmaschinen von Astana gegeben, deren Einsatz der Radsportweltverband UCI kurzfristig untersagt hatte. Contador und seine Teamkollegen mussten auf die konventionelleren Zeitfahrräder umsteigen. „Ich hatte meine Zweifel, besonders gestern, als ich mein Rad testete, hatte ich ein schlechtes Gefühl“, so der zweifache Toursieger. Auch nach einigen am Renntag vorgenommenen Änderungen fühlte sich Contador noch nicht wohl auf der Zeitfahrmaschine. Es reichte aber, um das Gelbe Trikot zu verteidigen.
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