So spaltete Columbia das Feld

Martin: "Nach einem Signal legte Eisel los"

Foto zu dem Text "Martin:

Tony Martin (Columbia HTC) trägt beid er Tour de France das Weiße Trikot.

Foto: ROTH

07.07.2009  |  (rsn) - Tony Martin steht bei der Tour ganz oben auf dem Treppchen. Er reißt die Arme in die Höhe. Gerade hat der Columbia-Profi sein erstes Weißes Trikot als bester Jung-Profi übergestreift bekommen. „Ich habe mein Ziel erreicht. Diese Tour kann nicht mehr schlecht werden“, schäumt der 24-Jährige vor Freude fast über.

Der Eschborner hat sich den Triumph, der ihn so ganz nebenbei auch auf Platz zwei der Gesamtwertung katapultierte, wirklich verdient. Während der von Columbia initierten Attacke, die das Feld in zwei Teile spaltete, war Martin einer der maßgeblichen Tempobolzer in der Spitzengruppe. „Wir wussten, dass es Windkanten geben würde und haben auf ein Signal hin attackiert“, schildert Martin die entscheidende Phase rund 30 Kilometer vor dem Ziel in La Grand Motte. Martin: „Bernhard Eisel legte an der Spitze los. Eine Minuten fuhren wir wie bei einem Sprint. Dann hatten wir die Lücke gerissen.“ Als dann Armstrong seine Helfer Popovych und Zubeldia zum Helfen nach vorne schickte, war die Messe für Contador und alle anderen Verfolger gelesen. Martin: „Armstrong habe ich aber nicht in der Spitze gesehen.“

Trotz seines Sprungs auf Platz zwei in der Gesamtwertung stellt der gelernte Polizeimeister keine Ansprüche als Kapitän. „Ich werde weiterhin dem Team helfen“, ordnet er sich unter. "Das Weiße Trikot verteidigen darf er aber", so Rolf Aldag, Sportlicher Leiter des T-Mobile-Nachfolgers. Der ehemalige Profi will das Riesentalent behutsam aufbauen. Martin verspricht, eine große Zukunft zu haben.
 
Mit einer ganz starken Leistung hatte er bei der Schweiz-Rundfahrt im Juni das letzte Zeitfahren gewonnen, in der Gesamtwertung Platz zwei hinter dem Schweizer Fabian Cancellara belegt und ganz nebenbei noch das Bergtrikot eingesteckt.

Sensationell hätte man das früher genannt. Heute hat das einen Beigeschmack. Denn eine sensationelle Leistung kommt aus dem Nichts und könnte durch unerlaubte Mittel befeuert worden sein. Martins Aufbau von der Kinderzeit bis heute ist aber nachvollziehbar. Sein Vater war Rad-Jugendmeister in der ehemaligen DDR. Weil er mit dem System nicht zu recht kam, flüchtete er vor dem Mauerfall mit der Familie 1989 über die grüne Grenze nach Ungarn. Damals war Martin vier Jahre alt.

Als Jugendlicher besuchte er die Sportschule in Erfurt, gehörte der deutschen Nationalmannschaft an und gewann einige der wichtigsten Wettbewerbe seiner Altersklasse wie die TMP Tour in Thüringen. Seinen ersten großen Erfolg feierte Tony Martin 2003, als Deutscher Meister im Zeitfahren der Junioren. Im Jahr darauf holte er den Titel auf der Bahn in der Mannschaftsverfolgung. Im Jahr 2005 gelang ihm der erste Profisieg. Als Gerolsteiner-Stagiaire fuhr er beim schweren Zeitfahren der Rothaus Regio Tour den Kandel hinauf auf Platz 1. Außerdem gewann er zwei Etappen des bekannten U23-Rennen Giro delle Regioni in Italien.

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