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09.02.2009 | (rsn) - Simon Geschke (Skil -Shimano) feierte in seinem ersten Profirennen bei der am Sonntag zu Ende gegangenen fünftägigen Fernfahrt Etoile de Besseges einen gelungen Einstand und gewann die Nachwuchswertung des Rennens. Dabei waren die Erwartungen der Teamleitung an den jungen Berliner nicht all zu hoch. „In der ersten Profisaison gewinnt man eben mehr an Erfahrung als an Rennen“, sagte Geschke zu Radsport News. "Trotzdem war ich natürlich heiß darauf, die Erwartungen zu übertreffen und zu zeigen, was ich kann.“
Allerdings gestaltet sich schon die Anreise für den Neo-Profi chaotisch. Geschke: „Am Flughafen in Marseille fehlte meine Tasche, und mir wurde mitgeteilt, dass die sich noch in Paris befinden würde, wo ich umgestiegen war.“ So musste er das Beste aus der Situation machen: „Ohne meine Sachen, die ich für die Rundfahrt unbedingt benötigte, ging es dann erstmal in unser Hotel. Da in der Gegend seit zwei Tagen Dauerregen herrschte, war mit geborgten Schuhen und einer geborgten Hose nur noch eine Stunde Training auf der Rolle drin.“
Pünktlich zum Auftakt der Fernfahrt landete die vermisste Tasche doch noch das Hotel, dem ersten Profireinsatz stand nichts mehr im Weg. Dabei konnte sich Geschke zunächst einmal mit der französischen Radsport-Prominenz vertraut machen. „Viele Profis, mit denen ich am Start stand, kannte ich nur aus dem Fernsehen. Das war ganz neu, mal bei Christophe Moreau oder Thomas Voeckler am Hinterrad zu fahren. Komisch war es auch, der einzige Deutsche im Feld zu sein, noch eine Premiere für mich.“
Am zweiten Tag der Fernfahrt erhielten Geschke und seine Kollegen eine schockierende Nachricht. Das Feld wurde über den Tod des Belgiers Frederiek Nolf bei der Katar-Rundfahrt informiert. „Das lag schon schwer im Magen, auch weil er in meinem Alter war", gestand der 22-jährige Geschke. "Topsport Vlaanderen, die auch bei uns am Start waren, reisten noch am gleichen Tag ab und am Start legten wir eine Schweigeminute ein." Auf der anschließenden, äußerst anspruchsvollen Etappe, wurde jedoch richtig Radrennen gefahren - und Geschke war mittendrin: „Am Ende kam ich in der ersten Gruppe an, war aber absolut am und wahrscheinlich auch über dem Limit.“
Dafür musste der Skil-Fahrer auch prompt büßen. „Ein Tag zum Abhaken“, beschrieb der Kletterer die folgende Etappe. Wegen Regen, Hagel und frostigen Temperaturen – nicht wirklich Geschkes Lieblingsbedingungen- wurde das Teilstück um die Hälfte auf 75 Kilometer verkürzt. „Und fehlgeleitet wurden wir unpassenderweise auch noch“, ergänzte Geschke, der an diesem Tag nicht mit den Besten mithalten konnte.
Auf der 4. Etappe lief es bei besserem Wetter allerdings wieder rund. Auf einem schweren Kurs gelang es Geschke, sich am ersten Berg nach 25km in einer 23-köpfigen Gruppe mit allen Favoriten abzusetzen. Die Ausreißer schafften es bis ins Ziel und Geschke schlüpfte ins Trikot des besten Nachwuchsfahrers. „Es war ein harter Tag, und am Abend kam ich im Hotel kaum noch die Treppen hoch, aber um auf dem Podium zu stehen, war es das wert", sagte der Jungprofi.
Am Schlusstag konnte Geschke seine Führung in der Nachwuchswertung verteidigen und die Rundfahrt auf einem guten 21. Rang abschließen. „Meine erste Rundfahrt für Skil-Shimano stellte mich und auch die Teamleitung vollkommen zufrieden, auch wenn natürlich noch viel Arbeit vor mir steht, um einmal ganz vorne mitmischen zu können“, bilanzierte Geschke nach fünf schweren und turbulenten Tagen.
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