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04.09.2008 | (rsn) – Nach den zahlreichen Ausstiegen vom Vortag nahmen noch 135 Fahrer die 6. Etappe der Deutschland Tour über 188,8 Kilometer von Schmalenberg-Bad Fredeburg nach Neuss in Angriff. Nicht mehr dabei war der Slowene Matej Mugerli (Liquigas), der nicht zum Start erschienen war.
Auf trockenen Straßen und bei Sonnenschein begann das Rennen wie erwartet hektisch und mit vielen Attacken. Beim km37 waren die Fahrer fünf Minuten schneller als der schnellste berechnete Schnitt von 44 km/h. Zuvor hatte sich kurzzeitig eine größere Gruppe mit Linus Gerdemann und Thomas Lövkvist (beide Columbia) lösen, aber lediglich einige Sekunden Vorsprung herausfahren können. Einem Antritt des Schweizers Michael Schär (Astana) folgten weitere acht Fahrer. Aber auch diese Gruppe wurde recht schnell wieder gestellt. Zuvor hatten schon der Belgier Tom Stubbe (Fdjeux) und der Schweizer Hubert Schwab (Quick Step) das Rennen aufgegeben.
Rund zehn Kilometer vor der ersten Sprintwertung hatte sich das Feld in Folge der extrem schnellen Fahrt aber in zwei Teile gespalten. Den Zwischensprint bei Sundern gewann der Schweizer Grégory Rast (Astana) vor den Spaniern Jorge Azanza (Euskaltel) und Pablo Lastras (Caisse d’Epargne). Danach fand die Ausreißergruppe des Tages zusammen. Insgesamt elf Fahrern gelang es, sich vom Feld abzusetzen und bis zum Kilometer 60 einen Vorsprung von rund zwei Minuten herauszufahren. Die Gruppe bestand aus den Finnen Jussi Veikkanen (Fdjeux) und Kjell Carlström (Liquigas), den Spaniern Lastras, David Canada (Scott) und Jon Bru (Euskaltel), dem Schweizer David Loosli (Lampre), den Franzosen Thierry Hupond (Skil-Shimano), Christophe Mengin (Fdjeux) und Rémi Pauriol (Credit Agricole), dem Kasachen Maxim Iglinskiy (Astana) sowie als einziger deutscher Fahrer Matthias Russ (Gerolsteiner).
Die erste von zwei Bergwertungen des Tages entschied bei km70,9 Russ vor Lastras und Veikkanen für sich. Währenddessen waren im Feld die nächsten Aufgaben zu vermelden: Mit dem Franzosen Yoann Le Boulanger stieg der zweite Fdjeux-Fahrer aus – und kurz darauf folgte ihm sein Teamkollege Jérémy Roy. Gar nicht ans Aufgeben dachte Jens Voigt (CSC-Saxo Bank). Der Vorjahressieger verabschiedete sich nur vom Feld und machte sich daran, zu den elf Ausreißern aufzuschließen. Bis auf 1:15 Minuten kämpfte sich der Berliner an die Spitzengruppe heran. Als danach der Rückstand wieder anwuchs, gab Voigt auf und ließ sich wieder vom Feld einfangen, dass etwa 3:30 Minuten hinter der Spitze herfuhr.
Die zweite Sprintwertung passierte Carlström als erster vor Mengin (FDJ) und Loosli. Nachdem der Abstand bei km 128 zwischenzeitlich auf 2:40 Minuten geschrumpft war, betrug er an der zweiten und letzten Bergwertung, die wieder Russ (diesmal vor Mengin und Hupond) gewann, wieder rund drei Minuten. Auf den letzten 50, flachen Kilometern zum Ziel begann die Aufholjagd des Feldes, in dem vor allem Columbia (für Gerald Ciolek und André Greipel), Rabobank (für Graeme Brown) und Silence-Lotto (für Robbie Mcewen) das Tempo machten. 40 Kilometer vor dem Ziel hatte das Peloton den Rückstand auf zwei Minuten verringert. Den letzten Zwischensprint 24km vor dem Ziel sicherte sich Lastras vor Loosli und Bru Pascal. Dort betrug der Abstand noch 1:40 Minuten. Auf den folgenden 15 Kilometern entwickelte sich ein Duell zwischen Spitzen- und Verfolgergruppe. Aber da die elf Fahrer vorne gut harmonierten und sich in der Führungsarbeit abwechselten, gelang es der Koalition von Columbia, Rabobank und Silence-Lotto nicht, den Rückstand auf unter 1:30 Minuten zu drücken. 8km vor dem Ziel zogen sich schließlich Rabobank und Silence-Lotto aus der Tempoarbeit zurück, so dass der Vorsprung der Spitze auf den folgenden 4 Kilometern wieder auf knapp zwei Minuten anwuchs. Damit stand fest, dass die Ausreißer durchkommen würden.
Erst auf den letzten beiden Kilometern war es mit der Einigkeit an der Spitze vorbei. Zunächst griff Mengin an, dann probierte es Russ. Aber weder der Franzose noch der Deutsche kamen weg. Den Sprint eröffnete schließlich Canada, dann zog Iglinsky am Spanier vorbei. Am Ende hatte aber Veikkanen die meiste Kraft und sprintete noch am Kasachen vorbei zum größten Erfolg seiner Karriere. Knapp zwei Minuten später kam das geschlagene Feld ins Ziel.
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