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30.08.2008 | (rsn) – Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von rund 20 Grad machten sich pünktlich um elf Uhr in Kitzbühel 153 Fahrer auf die Königsetappe der Deutschland Tour. Der Italiener Dario Cataldo (Liquigas) war wegen Krankheit nicht angetreten.
Schon kurz nach dem scharfen Start traten die beiden Deutschen Daniel Musiol (TeamVolksbank-Corratec) und Dominik Roels (Milram), der Däne Kasper Klostergaard (CSC-Saxo-Bank und der Franzose Jeremy Roy (Fdjeux) die Flucht nach vorne an. Die ersten beiden Sprintwertungen der Rundfahrt entschied Roy vor Klostergaard und Roels für sich. Dazwischen lag der erste von drei Bergen des Tages, der Pass Thurn (Kat. 2,1.278m). Hier sicherte sich Musiol die Maximalpunktzahl vor Roels, Roy und Klostergaard. Das Peloton wurde von Marcel Sieberg (Columbia) über den Pass geführt.
Das Spitzenquartett erarbeitete sich einen Vorsprung von bis zu acht Minuten – mehr lies das Feld aber nicht zu. Bereits in der Anfahrt zum Gerlospass (1.621m), einem fünf Kilometer langen Berg der Kat. 1 mit Steigungsgraden bis zu 17 Prozent, reduzierte das Peloton den Abstand auf unter vier Minuten. Im Anstieg selber drückte Columbia aufs Tempo, wodurch der Rückstand weiter schrumpfte und die ersten Fahrer wie Sprinter Robert Förster (Gerolsteiner) und auch das Gelbe Trikot Brett Lancaster (Milram) aus dem Peloton herausfielen. Zugleich attackierte an der Spitze Roels, nur Musiol konnte dem Antritt des jungen Kölners folgen. Die beiden Deutschen fuhren schnell einen kleinen Vorsprung heraus.
Währenddessen gaben der Russe Denis Mentschow (Rabobank) und der Belgier Christophe Brandt (Silence-Lotto) das Rennen auf. Der Tour-Vierte Mentschow war von seinem Team erst kurzfristig gemeldet worden, war aber offenbar völlig außer Form. Bereits im Prolog hatte sich der 30-Jährige, der in diesem Jahr bereits den Giro und die Tour gefahren war, einen Rückstand von 27 Sekunden eingehandelt. Am Gipfel war der Vorsprung der Spitze zwar noch kleiner geworden, aber die Vier kamen noch vor dem Feld über die Bergwertung – die erneut Musiol vor Roels gewann. Mit nur geringem Abstand folgten Klostergaard und Roy, die aber schon zu Beginn der Abfahrt wieder zum Spitzenduo aufschlossen. Etwa zwei Minuten dahinter folgte das Peloton , angeführt vom Slowenen Janez Brajkovic (Astana).
Auf der fast 30 Kilometer langen Abfahrt ins Zillertal bildeten sich zwei große Gruppen in der Verfolgung des Spitzenquartetts. 25km vor dem Ziel, als der Vorsprung der Spitze auf rund eine Minute gesunken war, sorgte ein Massensturz im ersten Verfolgerfeld für Aufregung. Der Kasache Sergej Yakovlev (Astana) konnte das Rennen nicht fortsetzen.
Dominik Roels kurz darauf attackierte in der Anfahrt zum 13km langen Schlussanstieg, dahinter wurden seine eheamligen Ausreißerkollegen 18km vor dem Ziel gestellt. Aber zu Beginn des Anstiegs war es dann auch um Roels geschehen. Vorher sicherte er sich aber noch die 3. und letzte Sprintwertung des Tages.
Columbia zog sofort für Linus Gerdemann das Tempo an. Zunächst reduzierte Marcus Burghardt, dann Tony Martin das Hauptfeld, so dass nach nur wenigen Metern die erste Gruppe nur noch 20 Fahrer umfasste. Anschließend übernahm der Schwede Thomas Lövkvist die Tempoarbeit - die Spitzengruppe verkleinerte sich weiter. Nur noch Markus Fothen (Gerolsteiner), José Rujano (Caisse d'Eaprgne) Bauke Mollema (Rabobank) und Pietro Caucchioli (Credit Agricole) konnten Gerdemann und Lövkvist folgen. Vorjahressieger Jens Voigt (CSC Saxo Bank) hingegen musste reißen lassen und hatte mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun.
Gut zehn Kilometer vor dem Ziel konnte auch Fothen nicht mehr mithalten und fiel zurück. Kurz darauf erwischte es auch Mollema, so dass vorne nur noch ein Spitzentrio übrig blieb. Aus diesem heraus attackierte Gerdemann und konnte sich schnell einen Vorsprung von etwa zehn Sekunden herausfahren. Neun Kilometer vor dem Ziel, die steilsten Kilometer des Schlussanstieges waren fast überstanden, schloss von hinten Rujano (Caisse d`Epargne) wieder zu Caucchioli und Lövkvist, der keine Führungsarbeit mehr übernahm, auf.
Während Gerdemann seinen Vorsprung auf rund 35 Sekunden ausbaute, konnten Mollema und Brajkovic zur Verfolgergruppe vorfahren. In der Folgezeit versuchte es immer wieder Brajkovic, sich von seinen Mitstreitern zu lösen und zm Spitzenreiter vorzufahren – jedoch ohne Erfolg. Erst auf den letzten drei Kilometern konnte sich der Astana-Kapitän gemeinsam mit Lövkvist doch noch von Caucchioli, Mollema und Rujano absetzen. An Gerdemann, der sich mit 16 Sekunden Vorsprung den Sieg sicherte, kam das Duo jedoch nicht mehr heran. Mit 50 Sekunden Rückstand erreichte die Gruppe um Caucchioli das Ziel.
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