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12.08.2008 | (rsn) - Der Anwärterkreis auf die Medaillen im Olympia-Zeitfahren der Herren über 47 Kilometer ist groß wie nie. Mit dem Schweizer Fabian Cancellara gibt es auf dem zweimal zu bewältigenden Kurs, den die Fahrer schon vom Straßenrennen kennen, einen absoluten Topfavoriten. Wer kann Cancellara schlagen und wie stehen die Chancen der deutschen Starter Stefan Schumacher und Bert Grabsch? Radsport News gibt einen Überblick
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Fabian Cancellara: Der Schweizer geht als großer Favorit in das Olympische Einzelzeitfahren – obwohl er bei den Zeitfahren der Tour de France nicht vollends überzeugen konnte. Bei Zeitfahren außerhalb von Rundfahrten, auf die sich der CSC-Saxo-Bank-Profi speziell vorbereiten kann, ist er kaum zu schlagen. So gewann der 27-jährige Berner 2006 und 2007 souverän den WM-Titel im Kampf gegen die Uhr. Dass er mit den klimatischen Bedingungen in Peking gut zurecht kommt, stellte Cancellara mit seiner Bronzemedaille im Straßenrennen unter Beweis.
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Stefan Schumacher: Von der Papierform her ist Stefan Schumacher eigentlich Cancellaras schärfster Rivale im Kampf um die Goldmedaille. Der Nürtinger weiß nach seinen beiden Tour-Etappensiegen, dass er Cancellara im Zeitfahren besiegen kann. Die Form ist bei Schumacher nach wie vor da, auch im technischen Bereich schöpft der Gerolsteiner-Profi mit einer Elektro-Schaltung alle Möglichkeiten aus. Allerdings hat Schumacher starke Probleme mit den klimatischen Bedingungen in Peking. Im Straßenrennen musste er 50 Kilometer vor dem Ziel aufgeben. Im Zeitfahren muss er allerdings nur knapp 47 Kilometer lang Vollgas geben. Von Gold bis Blech ist für Schumacher alles möglich.
Michael Rogers: Nach seinem langen, krankheitsbedingten Ausfall kommt Michael Rogers immer besser in Schwung. Der Australier überzeugte in der Vorbereitung durch ein starkes Zeitfahren auf Platz drei bei der Sachsen-Tour. Auch im olympischen Straßenrennen hinterließ der Australier vom Columbia-Rennstall einen starken Eindruck und verpasste nur knapp eine Medaille. Die Form scheint beim Australier zu stimmen. Zudem kommt der dreifache Zeitfahrspezialist mit den Bedingungen vor Ort gut zu recht.
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Bert Grabsch: Wie man im Straßenrennen sah, leidet der Columbia-Profi deutlich weniger als sein Landsmann Stefan Schumacher unter den klimatischen Bedingungen. Im Vorfeld der Spiele zeigte Bert Grabsch seine Stärken im Zeitfahren. Neben der Zeitfahr-DM gewann er zudem den Kampf gegen die Uhr bei der Österreich-Rundfahrt und der Sachsen-Tour. Eine Medaille ist für Grabsch auf jeden Fall realistisch.
Santiago Botero: Fast aus dem Nichts tauchte Santiago Botero bei den Olympischmpf gegen die Uhr achtbar. Vielleicht kann er in Peking einen weiteren Schritt nach vorne machen.
Alberto Contador: Auch wenn der Spanier kein ausgewiesener Zeitfahrer ist, so hat er doch im Vorfeld der Olympischen Spiele angekündigt, sich speziell auf den Kampf gegen die Uhr in Peking vorzubereiten. In diesem Jahr gewann der Astana-Fahrer die Zeitfahren der Castilla y Leon und der Baskenland-Rundfahrt. Diese waren allerdings nicht einmal halb so lang wie der 47 Kilometer lange Kurs in Peking. Auch die anspruchsvolle Strecke dürfte Contador entgegenkommen.
Levi Leipheimer: Mit Levi Leipheimer rechnet sich ein weiterer Astana-Fahrer Chancen auf eine Olympia-Medaille aus. Dem US-Amerikaner, der im letzten Jahr bei der Tour de France ein langes Zeitfahren für sich entscheiden konnte, liegt der Kurs ebenfalls. Ob es für Leipheimer ein Vor- oder Nachteil war, sich nicht mit der Tour de France auf Olympia vorbereiten zu können, wird sich zeigen.
Kim Kirchen: Der Luxemburger Kim Kirchen hat vor wenigen Wochen bei der Tour de France gezeigt, dass er in den Zeitfahren immer für eine Platzierung auf dem Podium gut ist. Auch bei Olympia ist dem amtierenden luxemburgischen Zeitfahrmeister eine Platzierung unter den ersten Fünf zuzutrauen.
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Stef Clement: Die Medaillenhoffnungen der Niederlande ruhen auf Stef Clement. Der Bouygues Telecom-Fahrer überraschte bei der WM 2007 im Kampf gegen die Uhr mit der Bronze-Medaille. Auch in diesem Jahr zeigte der Niederländer mit Rang zwei im Zeitfahren der Bayern-Rundfahrt, dass er auf schwerem Kurs sehr gut zurecht kommt. Eine Wiederholung seiner Platzierung von Stuttgart wäre allerdings eine Überraschung. Zu stark ist die Konkurrenz.
Denis Mentschow: Der Russe Denis Mentschow hat schon häufig bewiesen, dass er ein sehr guter Zeitfahrer ist. Bei der Tour de France fuhr der Rabobank-Fahrer in beiden Zeitfahren Spitzenplatzierungen heraus. Allerdings ist Mentschow eher ein Mann für Zeitfahrten innerhalb von Rundfahrten als für reine Eintages-Zeitfahren. Zudem konnte er sich im direkten Duell mit den Spezialisten nur selten durchsetzen. Würde er in Peking Cancellara und Co. schlagen, wäre dies eine große Überraschung.
Cadel Evans: Gleiches wie für Mentschow gilt auch bei Cadel Evans. Der Australier ist im Kampf gegen die Uhr zu sehr guten Leistungen fähig. Allerdings fährt auch er seine besten Zeitfahren innerhalb von Rundfahrten. Zudem muss man beim Australier abwarten, wie er den verpassten Tour-Sieg und seine Knieverletzung überwunden hat.
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Laszlo Bodrogi: Immer für eine Spitzenplatzierung bei Großveranstaltungen gut ist der Ungar Laszlo Bodrogi. Bei der WM in Stuttgart belegte der 31-Jährige einen starken zweiten Platz. Eine solche Platzierung wird der Credit Agricole Fahrer in Peking wohl nicht wiederholen können. Dafür ist der Kurs nicht ideal für ihn. Sollte der Ungar allerdings einen Sahnetag erwischen, dann könnte es für die Top-Five reichen.
Marzio Bruseghin: Die italienischen Hoffnungen im Kampf gegen die Uhr ruhen auf Marzio Bruseghin. Der Lampre-Fahrer zeigte sich in der Vergangenheit vor allem bei schweren Zeitfahren im Spitzenfeld. Bei Großveranstaltungen konnte er bisher aber nur wenig zeigen. Immerhin wird dem 34-Jährigen der Kurs entgegenkommen.
Gustav Erik Larsson: Auch Gustav Erik Larsson ist am Mittwoch für eine Platzierung unter den ersten Zehn gut. Der Schwede von CSC-Saxo-Bank zeigt im Kampf gegen die Uhr zumeist sehr gute Leistungen. Der ganz große Coup ist allerdings bisher ausgeblieben. Unwahrscheinlich, dass dieser gerade in Peking gelingt. Mit seinem Zeitfahrsieg bei der Dänemark-Rundfahrt vor wenigen Tagen zeigte Larsson allerdings, dass die Form stimmt.
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