Stimmen zur 8. Tour-Etappe

Winokurow: Die Tour ist noch nicht vorbei

15.07.2007  |  (Ra) - Michael Rasmussen interessiert sich mehr für das Gepunktete als für das Gelbe Trikot, Christophe Moreau ärgert sich über die Passivität seine Konkurrenten und Alexander Winokurow gibt die Tour noch lange nicht verloren. Stimmen zur 8. Etappe:

Michael Rasmussen (Rabobank, Etappensieger und neuer Träger des Gelben Trikots): Das Ziel zu Beginn der Tagesetappe bestand darin, die gesamte Frustration loszuwerden, am Vortag nicht mit um den Sieg gefahren zu sein. Ich habe mich da ein wenig überraschen lassen, aber heute habe ich das wieder wettgemacht. Wir haben versucht, das Rennen heute unter Kontrolle zu halten. Die Ausreißergruppe war beständig in Reichweite, und am Fuße des Roselend-Anstiegs habe ich meine Chance gesehen. Es war recht überraschend, dass es mir gelungen ist, dem Peloton schon beim vorletzten Anstieg Zeit abzunehmen, denn der war nicht wirklich für eine Alleinfahrt geeignet – es gab sehr viel Wind, und der Anstieg war nicht besonders steil -, letztlich aber gab es einen ziemlich heftigen Kampf hinter mir, und alle hatten genauso sehr zu leiden wie ich vorne. Ich habe ein sehr starkes Team, wir haben an den letzten beiden Tagen bewiesen, dass alles möglich ist, also auch die Verteidigung der beiden Trikots. Die Pyrenäen sind sogar noch härter als die Alpenetappen, alles ist immer noch ganz offen, und ich muss immer noch 110 km Zeitfahren hinter mich bringen, und das ist ja nicht wirklich meine Spezialität; was das Gelbe Trikot betrifft, muss ich demnach realistisch bleiben. Aber das Gepunktete Trikot ist das, was mich am meisten interessiert, und ich glaube sehr wohl, es verteidigen zu können.

Linus Gerdemann (T-Mobile, Gesamtzweiter): Ich habe alles versucht, und obwohl ich nicht meinte, es mit Michael Rasmussen aufnehmen zu können, glaubte ich doch eine Weile, dass ich das Gelbe Trikot möglicherweise würde behalten können. Ich habe alles gegeben, was ich hatte, und ich glaube, dass ich darauf stolz sein kann. Es war kein guter Tag für die Mannschaft. Michael war unser Kapitän, und ihn in ausrichtsreicher Position stürzen zu sehen, ist ein schwerer Schlag. Wir müssen nun einmal schauen, was wir tun können. Morgen ist ein Ruhetag, und wir haben Zeit, um nachzudenken und unsere Optionen abzuwägen. Kim Kirchen hat mir beim letzten Anstieg sehr geholfen, und ich kann ihm für seine Arbeit nicht genug danken. Er hat für mich gearbeitet wie ein Tier, und es ist wirklich toll, solche Teamgefährten zu haben.

Christophe Moreau (AG2R, Tagesvierter): "Das Katz- und Mausspiel der Favoriten hat mich geärgert. Jemand musste die Verantwortung übernehmen. Also bin ich auf Risiko gefahren. Aber keiner außer Valverde hat mit Tempo gemacht. Ich war wütend. Wir hatten doch gemeinsame Interessen!

Alexander Winokurow (Astana): Mir ging es heute wesentlich besser. Wenn ich fünf Minuten verloren hätte, wäre die Tour verloren gewesen. Aber das war nicht der Fall. Es kommen noch die Zeitfahren und die schweren Pyrenäen. Die Tour ist noch nicht vorbei.

Bernhard Kohl (Gerolsteiner, Ausreißer): Zu Beginn des letzten Berges zog die Gruppe mit den Favoriten in einem Höllentempo an mir vorbei. Ich habe gar nicht erst versucht mitzuhalten. Nach meinem Soloritt wäre ich vielleicht um Platz 30 gefahren. Da schien es mir sinnvoller Kräfte zu sparen um noch einmal um einen Etappensieg kämpfen zu können.

Erik Dekker (Sportlicher Leiter bei Rabobank): Das Peloton hat das ermöglicht, was Rasmussen heute erreicht hat. Gestern haben wir gesehen, dass alle sehr ängstlich waren. Es gibt keine Mannschaften, die so fahren können, wie Discovery dies in den letzten paar Jahren der Herrschaft von Lance getan hat, und so ist es ein ganz anderes Rennen. Ich habe mich gefragt, was passiert wäre, wenn Rasmussen gestern beim Anstieg zum Colombiers angegriffen hätte; er hat es nicht getan, aber ich glaube, er hätte gewinnen können. Heute haben alle für ihre Fehleinschätzung zahlen müssen: Michael hat ein paar Minuten herausgefahren, und obwohl sie ihn gejagt haben, sind sie nicht näher gekommen. Und er ist so gut, dass er keine Zeit mehr verloren hat… nicht einmal im letzten Anstieg, in dem alle Favoriten einander angegriffen haben und sehr schnell gefahren sind. Dies ist der neue Rasmussen. Er ist jetzt voller Zuversicht, und obwohl er in der Gesamtwertung führt, braucht er doch noch viel mehr Zeit auf die anderen, um die Tour de France gewinnen zu können.

später mehr

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.05.2008Französische Teams warten noch auf Tour-Preisgeld

(rsn) - Zwar hat Medienberichten zufolge die Mehrheit der an der letztjährigen Tour de France teilnehmenden Mannschaften ihr Preisgeld mittlerweile erhalten. Aber ausgerechnet die französischen Team

29.04.2008UCI erklärt Kirchen zum Sieger der 15. Tour-Etappe 2007

(rsn) – Kim Kirchen (High Road) und nicht Alexander Winokurow heißt nun auch offiziell der Gewinner der 15. Etappe der Tour de France 2007. UCI-Chef Pat McQuaid informierte in einem persönlichen

03.04.2008Tour de France-Starter warten noch immer auf Preisgelder

(rsn) – Teilnehmer der Tour de France 2007 warten noch immer auf die Auszahlung ihrer Preisgelder. Das teilte der Fahrerverband CPA in einer Pressemeldung mit. Der CPA fordert vom zuständigen Franz

08.02.2008Tour-Preisgelder 2007 werden teilweise ausgezahlt

(sid/Ra) - Nach Angaben des französischen Radsport-Verbandes (FFC) wird ein Teil der noch ausstehenden Preisgelder der Tour de France 2007 wahrscheinlich in der kommenden Woche ausgeschüttet. Zumind

31.07.2007UCI: Tour will eher Profit als Sauberkeit

(sid) - Der Radsport-Weltverband UCI wehrt sich gegen die Vorwürfe von Tour-Chef Christian Prudhomme und Veranstalter ASO. Die UCI verwahrte sich in einer Pressemitteilung dagegen, im Kampf gegen

30.07.2007Sportministerin fordert "strengere Maßnahmen" gegen Doping

(sid) - So nahe am Abgrund wie in diesem Jahr stand die Frankreich-Rundfahrt wohl schon lange nicht mehr. Beinahe tägliche Meldungen über neue Doping-Befunde, besonders unter den Spitzenfahrern des

30.07.2007"Das war die schlimmste Tour aller Zeiten"

(sid) - Nach dem Sieg von Alberto Contador bei der 94. Tour de France hat die Presse mit der Frankreich-Rundfahrt abgerechnet. Lediglich in der Heimat wird der Spanier gefeiert. Die Pressestimmen im

30.07.2007Franke im Besitz von "Doping-Dokumenten" über Contador

Hamburg (dpa) - Der Heidelberger Doping-Experte Werner Franke hat Tour-de-France-Sieger Alberto Contador und die spanische Justiz scharf angegriffen. Den spanischen Radprofi Contador zum Tour-Sieger z

30.07.2007Spanien ergibt sich dem Gelbfieber

(sid&Ra) - Für Spaniens neues Radsport-Idol Alberto Contador, den Sieger der Tour de France 2007, waren einen Tag nach seinem Triumph auf den Champs-Elysees bei der Rückkehr in die Heimat glanzvolle

30.07.2007Discovery gewinnt auch Prämien-Klassement

Das sportlich erfolgreichste Team hat bei der 94. Tour de France auch das meiste Geld verdient. Discovery Channel sicherte sich insgesamt mehr als 723.000 Euro an Prämien und führt die Rangliste mit

30.07.2007"Rennfahrer, hört auf zu lügen!"

Hamburg (dpa) - Auch am Ende einer von Skandalen geprägten Tour de France thematisieren die internationalen Zeitungen mehr den auf der Tour liegenden Doping-Schatten als den sportlichen Ausgang der R

30.07.2007Bennati: Mir sind die Tränen gekommen

(Ra) - Daniele Bennati feierte den schönsten Sieg seiner bisherigen Karriere, Tom Boonen wollte sein Grünes Trikot nicht mehr verlieren und Erik Zabel hatte erneut Gänsehaut, als es auf die Schlus

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Vine: “Für ein wirklich schweres Rennen ist nun alles angerichtet“

(rsn) – Nach bislang sieben Etappenerfolgen bei der Vuelta a Espana brannte das Team von UAE – Emirates – XRG auf der 18. Etappe das nächste Feuerwerk ab. Auch wenn nur neun Zehntel zum Tagess

11.09.2025Carboni von UCI vorläufig gesperrt

(rsn) – Giovanni Carboni (Unibet – Tietema Rockets) wurde vom Weltradsportverband UCI wegen auffälliger Werte im sogenannten Blutpass vorläufig gesperrt. Die ermittelten Daten stammen aus der le

11.09.2025Almeida: “Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘“

(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna bejubelt nach Geduldsprobe Zeitfahrsieg vor Vine

(rsn) – Eigentlich war es eine schnelle Angelegenheit für Filippo Ganna. Nach genau 13 Minuten auf der Strecke der 18. Etappe der Vuelta a Espana war sein Arbeitstag auch schon wieder beendet. Doch

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

11.09.2025Startzeiten des Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)