Bei Wiesenhof sind alle happy

Ludewig: Warten auf die Tour-Einladung

Von Christoph Adamietz

16.04.2007  |  Auch wenn es gestern bei Paris-Roubaix nicht für den Sieg gereicht hat, läuft beim Team Wiesenhof-Felt derzeit alles rund. Mit dem dritten Platz von Routinier Steffen Wesemann und einem starken Teamauftritt in der Hölle des Nordens bedankte sich der deutsche Zweitdivisionär eindrucksvoll bei den Rennveranstaltern für die Wildcard. Und jetzt darf man man bei Wiesenhof von weiteren großen Rennen träumen.

,,Es lief echt brutal gut für uns“, befand Wiesenhof-Profi Jörg Ludewig nach dem Rennen. Neben seinem kapitän Wesemann wollte der Ex-T-Mobile-Fahrer zwei weitere Teamkollegen herausheben. ,,Robert Wagner ist gestern wie entfesselt gefahren und Olaf Pollack war auch saustark.“

Mit seiner eigenen Leistung war Ludewig, der am Ende 50. wurde, auch zufrieden. ,,Ich war über 200 Kilometer an der Seite von "Wese“ und habe ihn unterstützt. Es gab ihm Sicherheit, mich bei einem möglichen Defekt als fahrendes Ersatzteillager an seiner Seite zu haben.“

"Das fahrende Ersatzteillager" war nach dem Rennen sichtlich platt: ,,Ich bin bei 29 Grad frierend vom Rad gestiegen, weil ich so am Limit war.“ Noch am Tag darauf merkte der Allrounder die Folgen seines Aufenthalts in der der "Hölle". "Ich werde noch etwas Gartenpflege betreiben. Rasenmähen geht aber noch nicht, da ich mir einige Blasen an den Händen eingehandelt habe", so Ludewig.

Mehr als seine eigene Leistung wollte Ludewig jedoch den Teamgeist bei Wiesenhof in den Vordergrund stellen. ,,Das 'Team ums Team' spielt sich immer besser ein, jeder packt an. Das habe ich selten erlebt: ein Enthusiasmus, der einfach unglaublich ist. Die Pfleger rackern den ganzen Tag, die Mechaniker basteln, schrauben, putzen und zaubern die allerletzten Wünsche bis tief in den späten Abend an dein Rad. Einfach top. Auch Jens Heppner, Raphael Schweda und unsere sportlichen Leiter machen einen tollen Job. So macht es jedes Mal Freude, zu einem Rennen zu fahren“, so das Lob des Allrounders. ,,Auch wir Fahrer verstehen uns super und die Mischung zwischen Jung und Alt passt sehr gut.“

Durch die starken Leistungen der letzten Wochen könnte sich Wiesenhof sogar für die Tour interessant gemacht haben. ,,Wir haben zwei Wildcards der ASO, die auch die Tour de France organisiert, erhalten (Criterium International und Paris-Roubaix, d. Red.). Dabei haben wir einen Etappensieg durch Olaf Pollack und den dritten Platz beim Mythos Paris-Roubaix durch "Wese" erzielt. So langsam könnte die Tour-Einladung kommen“, so ein lachender Ludewig.

Zunächst einmal bekommt das Team jedoch beim Amstel Gold Race am nächsten Wochenende wieder die Chance, bei einem großen Rennen zu glänzen. Danach stehen mit der Niedersachsen-Rundfahrt, dem Henninger Turm, der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt und der Bayern- Rundfahrt weitere wichtige Rennen in der Heimat auf dem Programm. Bei diesen Wettbewerben möchte auch Ludewig sein persönliches Erfolgserlebnis einfahren. ,,Ich möchte selbst mal wieder das Heft in die Hand nehmen und ein tolles Ergebnis herausfahren. Das sollte eigentlich auch mal möglich sein – und zwar zeitnah.“

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