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08.10.2005 | In einem Interview in der Freitagsausgabe der L’Equipe hat Eric Boyer, Teammanager von Cofidis, die eigene Gilde kritisiert und schonungslose Ehrlichkeit im Kampf gegen das Doping im Radsport eingefordert. Boyer, der sich in der Dopingaffäre Armstrong nicht gescheut hat, den siebenmaligen Toursieger hart anzugehen und ihm Betrug vorzuwerfen, gestand selber ein, als Fahrer gedopt zu haben.
Dem „Gesetz des Schweigens“ im Radsport möchte der Franzose, der als einer der vehementesten Kritiker des Dopings im Radsport gilt, die “Freiheit der Rede” entgegensetzen. Nur so sei das Problem wirkungsvoll anzugehen. Boyer bezog sich dabei auf das „Schweigen der Manager, der Sportdirektoren, der Radsportverbände, der Rennorganisatoren und der Fahrer'“ hinsichtlich Doping. Der Cofidis-Chef, der von Ende der achtziger bis Mitte der neunziger Jahre in einem Team mit Greg Lemond gefahren war, sagte: „Solange meine und die vorherige Generation sich nicht zu einem Coming out durchringen können, werden wir in den Augen der jüngeren Generation keinerlei Glaubwürdigkeit besitzen. Es reicht nicht, jetzt systematisch gegen etwas vorzugehen, dass wir früher selber praktiziert haben, das wir aber bis heute leugnen.“
Boyer gab zu, in seiner aktiven Zeit Corticosteroide und Amphetamine, aber kein EPO genommen zu haben. Er forderte in dem Interview die anderen Sportdirektoren auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen, um so einen ehrlichen Kampf gegen Doping zu ermöglichen. „Kein einziger Verantwortlicher sagt ‚Ich bin seit 20 Jahren im Radsport tätig und konnte nichts verhindern, also trete ich zurück. Im Gegenteil, die Leute bleiben jahrelang auf ihren Positionen und sind unberührbar“, sagte Boyer. „Dienen sie ihrem Sport oder dient der Sport ihnen? Mag sein, dass Fußball ein schlechtes Beispiel ist, weil da ein Team drei Trainerwechsel in einer Saison provozieren kann. Aber wir sollten wenigstens über die Verantwortung der Sportdirektoren nachzudenken.“
(Quelle:cyclingnews.com)
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