Scharping oder Benz?

Präsidenten-Wahl: Anonymer Brief sorgt für Ärger

Von Matthias Seng und Pit Weber

13.02.2005  |  Ex-Verteidigungsminister Rudolf Scharping oder Hotelier Max Benz - wer wird Nachfolger von Sylvia Schenk? Angeblich sei die Wahl des ehemaligen SPD-Parteivorsitzenden zum neuen BDR-Präsidenten sicher. Wir wollten es genau wissen und fragten einige der 16 Landesvorsitzenden nach ihrem Favoriten für die Kandidatenkür am kommenden Samstag (19. Februar) in Hofheim bei Frankfurt.

Die Wahl scheint völlig offen zu sein. Einige der Präsidenten fühlen sich bevormundet. Zusätzlich sorgt ein anonymer Brief für Ärger.

„In den letzten Wochen hat es da eine ganz üble Entwicklung gegeben. Ich habe beispielsweise einen anonymen Brief bekommen, offensichtlich von Unterstützern des Kandidaten Benz, in dem versucht wurde, mich von den Vorzügen dieses Kandidaten zu überzeugen. Das war etwas, was mich sehr verärgert hat. Mehr möchte ich zur Kandidatenfrage nicht sagen“, schimpft Sachsens Vorsitzender Dietmar Junker.

Sorgen um das Ansehen des Verbandes macht sich Günter Riemer (Baden Württemberg): „Ich werde mich nach der Präsentation der beiden Kandidaten entscheiden. Ich kenne weder Herrn Scharping noch Herrn Benz persönlich, finde es aber sehr schade, auf welchen Ebenen und Unebenen die Diskussion bisher verläuft. Das trägt dazu bei, dass beide Kandidaten schon im Vorfeld demontiert werden. Im Übrigen schadet das dem Verband.“

Die Stellungnahmen der Landesvorsitzenden im Einzelnen:

Günter Riemer (Baden Württemberg):

Ich werde mich nach der Präsentation der beiden Kandidaten am 19. Februar in Hofheim entscheiden. Ich kenne weder Herrn Scharping noch Herrn Benz persönlich, finde es aber sehr schade, auf welchen Ebenen und Unebenen die Diskussion bisher verläuft. Das trägt dazu bei, dass beide Kandidaten schon im Vorfeld demontiert werden. Im Übrigen schadet das dem Verband. Ich hielte es für angebracht, die Präsidentensuche nicht auf diesem Niveau stattfinden zu lassen. Für den BDR stehen zukunftsweisende Entscheidungen an, und der Landesverband Baden-Württemberg möchte beispielsweise den Breite- und Gesundheitssport fördern. Hier besteht beim BDR großer Nachholbedarf. Für mich spielt es letztlich keine große Rolle, ob die Kandidaten 2.000 oder 3.000 Kilometer im Jahr im Sattel sitzen. Ich werde mir in Hofheim die Konzepte von beiden Kandidaten anhören, mit beiden das Gespräch suchen und mich erst danach entscheiden.

Wolfgang Scheibner (Berlin):

Ich werde nach dem 19. Februar meine Meinung in der Kandidatenfrage bekannt geben. Ich finde es allerdings nicht gut, wenn so getan wird, als ob Herr Scharping bereits als neuer BDR-Präsident feststehen würde. Letztlich wird über die Präsidentschaft am 19. März von den Delegierten entschieden, und da es keinen Fraktionszwang gibt, ist für mich die ganze Frage völlig offen.

Wilfried Gerken (Bremen):

Am 19. Februar wird es in Hofheim die Vorstellungsrunde geben und die Entscheidung wird am 19. März auf der Bundeshauptversammlung fallen – ob zwischen den beiden Bewerbern oder noch weiteren bleibt dahin gestellt. Ich kenne weder Herrn Scharping noch Herrn Benz persönlich und werde mir deshalb erst am 19. Februar ein Bild von diesen beiden Bewerbern machen können.

Christian Below: (Vizepräsident Mecklenburg-Vorpommern):

Zu dieser Frage möchte ich mich momentan nicht äußern.

Peter Koch (Saarland):

Die Entscheidung wird auf der Bundeshauptversammlung am 19. März fallen und von den Delegierten getroffen werden. Meinerseits gibt es überhaupt keine Präferenz, beide Bewerber sind honorige Personen und ich gehe vorurteilslos am 19. Februar nach Hofheim und lasse mich dort überraschen. Als Präsident des veranstaltenden Verbandes hoffe ich am 19. März auf eine spannende Wahl mir großer Medienresonanz.

Wolfgang Treusch (Hessen):

Ich möchte mich in dieser Frage noch bedeckt halten. Selbst am 19. Februar findet ja noch keine „Vorwahl“ statt, das letzte Wort haben immer noch die Delegierten auf der Bundeshauptversammlung. Die Diskussionen im Vorfeld halte ich für schädlich und ich bedauere es auch, dass sich nicht mehr Kandidaten zur Wahl stellen bzw. mehrere ihre Kandidatur zurückgezogen haben. Herrn Scharping kenne ich persönlich nicht, Herrn Benz schon. Im Prinzip wäre gegen einen jungen, dynamischen Mann von 35 Jahren nichts zu sagen. Aber bevor ich meine Entscheidung treffe, möchte ich das Treffen der Landesverbandspräsidenten abwarten.

Toni Kirsch (Vizepräsident Nordrhein-Westfalen):

Ich halte das Rennen für völlig offen. Die Findungskommission hat eine Bewertung der beiden Kandidaten durchgeführt und wird am 19. Februar die Landesverbandspräsidenten darüber informieren. Ich selber möchte mir die beiden Kandidaten anhören und sie auch nach bestimmten, mir wichtigen Punkten befragen. Anschließend werden wir am 13. März auf der Jahreshauptversammlung unseres Landesverbandes den Delegierten eine Empfehlung aussprechen. Mein Ziel ist, dass unser Verband dann in Saarbrücken mit einer Stimme für den einen oder anderen Kandidaten votieren wird.

Udo Rudolph (Rheinland-Pfalz):

Wenn ich mich jetzt schon festgelegt hätte, könnte ich mir die Fahrt nach Hofheim sparen. Ich kenne keinen der beiden Kandidaten persönlich. Das, was ich bisher über die Presse erfahren habe, hat auch nicht im Entferntesten irgendetwas mit den Fragen zu tun, die der BDR in nächster Zeit zu lösen haben wird. Dabei liegt die Außendarstellung des Bundesverbandes irgendwo zwischen verheerend und katastrophal. Vor allem nach St.Wendel (Austragungsort der Cross-WM, d. Red., wo die Kandidatur Rudolf Scharpings offiziell wurde) scheint mir eine regelrechte Schlammschlacht stattzufinden, wobei der Ausdruck nicht von mir stammt. Ich werde am 19. Februar diese Entwicklung auch ansprechen und dabei deutlich machen, dass mir die Reduzierung auf die beiden Persönlichkeiten Benz und Scharping nicht gefällt. Prinzipiell halte ich zwar beide Kandidaten für geeignet, aber bevor man nicht ihre Programme kenne, macht es gar keinen Sinn, sich auf einen der beiden Bewerber festzulegen.

Dietmar Junker (Sachsen):

In den letzten Wochen hat es da eine ganz üble Entwicklung gegeben. Ich habe beispielsweise einen anonymen Brief bekommen, offensichtlich von Unterstützern des Kandidaten Benz, in dem versucht wurde, mich von den Vorzügen dieses Kandidaten zu überzeugen. Das war etwas, was mich sehr verärgert hat. Mehr möchte ich zur Kandidatenfrage nicht sagen.

Weitere Radsportnachrichten

11.05.20253,2,1 los: Evenepoels Tour-Vorbereitung hat begonnen

(rsn) – Während in Albanien die ersten Tage des 108. Giro d’Italia absolviert werden, ist Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) in seine Vorbereitung auf die am 5. Juli in Lille beginnende Tour d

11.05.2025Steinhauser startet vorsichtig in den Giro, damit alles gut geht

(rsn) - An den Giro d’Italia hat Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) sehr gute Erinnerungen. Im letzten Jahr gewann er dort die 17. Etappe, vor keinem Geringeren übrigens als dem spätere

11.05.2025Küstenblick mit Kletterchance

(rsn / ProCycling) – Zum Abschluss der albanischen Giro-Tage wartet eine Etappe, deren Ausgang so offen ist wie das Terrain abwechslungsreich. Verschiedene Szenarien sind möglich: Ein starker Ausre

11.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

10.05.2025Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat sich auf der 2. Etappe der 108. Giro d'Italia das Rosa Trikot des Gesamtführenden gesichert. Der Slowene musste sich im 13,7 Kilometer langen

10.05.2025Aldag würde Rosa Trikot gerne gegen Etappensieg tauschen

(rsn) – “Das war gefühlsmäßig eine ziemliche Achterbahnfahrt heute“, sagte Rolf Aldag nach dem 13,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren beim Giro d’Italia (2.UWT). Der Grund: Es schlagen zwei

10.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

10.05.2025Tarling gewinnt erstes Giro-Zeitfahren, Roglic übernimmt Rosa

(rsn) – Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat auf der 2. Etappe des Giro d´Italia seinen ersten Triumph bei einer Grand Tour gefeiert. Der 21-Jährige war in Tirana nach 13,7 Kilometern im Zeitfahr

10.05.2025Arensman: “Habe es mir selbst sehr schwer gemacht“

(rsn) - Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat das Zeitfahren in Tirana beim Giro d´Italia gewonnen, im Kampf um das Rosa Trikot gab es einen Sekundenkrimi. Mads Pedersen (Lidl - Trek) zeigte eine st

10.05.2025Cosnefroy in Morbihan zum dritten Mal der Beste

(rsn) – Titelverteidiger Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R) hat zum dritten Mal in seiner Karriere den GP du Morbihan (1.Pro) gewonnen. Im Hügelsprint in Plumelec war er nach 190 Kilometern klar

10.05.2025Vollering macht am Alto de Cotobello den Sack zu

(rsn) – Demi Vollering (FDJ – Suez) hat am Schlusstag der 11. Vuelta Espana Femenina ihre Überlegenheit bestätigt und neben der Gesamtwertung auch die 7. Etappe gewonnen. Nach 153 Kilometern von

10.05.2025Märkl geht vor Brenner als Erster ins Rennen

(rsn) - Der Letzte wird der Erste sein, das war schon nach dem Auftakt zum 108. Giro d´Italia deutlich. Da Niklas Märkl (Picnic - PostNL) am Freitag mit 26:08 Minuten Rückstand auf Position 182 ins

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Erzgebirgs-Rundfahrt (BLM, GER)
  • Gent - Wevelgem U23 (1.2u, BEL)
  • Gran Premio Inudstrie del (1.2u, ITA)
  • Radsportfest Märwil (1.2, SUI)
  • Ringerike GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Tro-Bro Léon (1.Pro, FRA)